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20.05.2015 22:51:47

MÄRKTE USA/Fed-Protokoll bleibt ohne große Auswirkungen

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Das mit Spannung erwartete Protokoll der US-Notenbank hat den US-Märkten am Mittwoch keinen Impuls geliefert. Zwar schafften die Aktienkurse nach der Veröffentlichung den Sprung in positives Terrain, gaben die Gewinne im späten Handel aber wieder ab und zeigten sich am Sitzungsende mit einer uneinheitlichen Tendenz. Die Meinungen der US-Währungshüter über eine Zinsanhebung gehen auch weiterhin auseinander. Eine Zinserhöhung bereits im Juni könne zwar nicht vollständig ausgeschlossen werden, gleichwohl hätten die jüngsten schwachen US-Daten die Unsicherheiten für die weitere Entwicklung der Wirtschaft in den USA erhöht.

   "Viele Teilnehmer halten es für unwahrscheinlich, dass die bis Juni zur Verfügung stehenden Konjunkturdaten eine Anhebung der Zinsen rechtfertigen werden, wollen einen solchen Schritt aber nicht generell ausschließen", hieß es in dem Protokoll. Viele Fed-Offizielle waren davon ausgegangen, dass es im Juni zu einer Zinserhöhung kommen könnte. Doch der strenge Winter hatte dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im ersten Quartal wuchs die US-Wirtschaft lediglich um 0,2 Prozent und viele Marktteilnehmer rechnen sogar noch mit einer Abwärtsrevision dieser Daten. Zudem fiel auch der Start in das zweite Quartal lediglich gemischt aus.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 18.285 Punkte. Für den S&P-500 ging es um ebenfalls 0,1 Prozent auf 2.126 Punkte nach unten. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 2 Punkte auf 5.072 Punkte. Der Umsatz fiel auf 692 (Dienstag: 739) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE den 1.616 (1.269) Kursgewinnern 1.497 (1.886) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen den Handel 130 (105) Titel. Wichtige Konjunkturdaten standen zur Wochenmitte nicht auf der Agenda.

   Impulse kamen dagegen von der langsam endenden Berichtssaison. So hat die US-Baumarktkette Lowe's zwar im ersten Quartal die Erwartungen verfehlt, wie es aus dem Handel hieß, gleichwohl allerdings auf dem US-Markt immer noch ein respektables Umsatzwachstum von 5,3 Prozent erzielt. Die Anleger waren aber dennoch unzufrieden, die Aktie verlor 4,6 Prozent. Die Titel gaben damit ihre gesamten Gewinne seit Monatsbeginn wieder ab.

   Beim Büroausstatter Staples ging der Umsatz stärker zurück als erwartet. Die Zahlen zeugten davon, dass es trotz zahlreicher Ladenschließungen immer noch zu viele Geschäfte gebe, die Büroartikel anböten, so Händler. Die Staples-Aktie verlor 1,6 Prozent.

   Im Fokus standen auch die Bankenwerte. Im Skandal um die Devisen- und Libor-Manipulationen haben sich die fünf beschuldigten Großbanken mit den Behörden geeinigt. Citigroup, Barclays, J.P. Morgan Chase, Royal Bank of Scotland und UBS legen den Fall gegen Zahlungen von mehr als 5 Milliarden US-Dollar bei. Zudem bekannten sich Citigroup, Barclays, J.P. Morgan Chase, und Royal Bank of Scotland zu den strafrechtlichen Vorwürfen, ihre Händler hätten zur Manipulation der Devisenkurse zusammengearbeitet, schuldig. Die Bank of America wurde vom US-Justizministerium nicht belangt, muss aber an die Federal Reserve 205 Millionen Dollar Strafe zahlen, um deren Untersuchung der Devisen-Manipulationen beizulegen. Die Aktien von J.P. Morgan, Citigroup und der Bank of America verloren zwischen 0,2 und 0,8 Prozent.

   Die Yahoo-Aktie glich einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder aus und legte um 4,4 Prozent zu. Spekulationen über mögliche regulatorische Probleme bei dem geplanten steuerfreien Spin-off von Alibaba-Aktien hatten die Titel am Dienstag um 8 Prozent nach unten geschickt.

   Sehr volatil zeigte sich der US-Anleihemarkt nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls. "Es läßt sich darin kein Hinweis auf eine schon unmittelbar bevorstehende Zinserhöhung finden", sagte Analyst Jonathan Lewis von Samson Capital Advisors. "Die Währungshüter haben sich aber besorgt über die weitere konjunkturelle Entwicklung gezeigt - ein Signal Anleihen zu kaufen", ergänzte der Teilnehmer. Die zehnjährige Rendite fiel um einen Basispunkt auf 2,25 Prozent.

   Wenig Bewegung gab es am Devisenmarkt auf das jüngste Protokoll der Fed. In einer ersten Reaktion legte der Dollar zwar leicht zu, gab diese Gewinne zu Euro und Yen aber im Anschluss wieder ab. Der Euro konnte sich wieder um die Marke von 1,11 Dollar stabilisieren, nachdem er im Tagestief schon bis auf 1,1061 Dollar zurückgefallen war. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,1108 Dollar.

   Nur eine kurze Reaktion zeigte der Goldpreis auf das Fed-Protokoll. In den ersten Minuten nach der Veröffentlichung stieg er im elektronischen Handel bis auf 1.213 Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht behaupten. Zum Settlement mussten 1.208,70 Dollar gezahlt werden, ein Plus von 0,2 Prozent. "Das Protokoll war kein 'Blockbuster' für den Goldmarkt, der die Preise nach oben katapultiert hat", sagte Analyst Rob Kurzatkowski von optionsXpress in Chicago. An der Erwartung einer Zinserhöhung habe sich nichts geändert und der Zeitpunkt sei auch nicht klarer geworden, so der Teilnehmer.

   Die Ölpreise legten mit einem erneuten Rückgang bei den US-Lagerdaten zu. Bereits die dritte Woche in Folge wurde hier ein Rückgang verzeichnet. Sowohl bei Rohöl, Destillaten und Benzin sind die Bestände gefallen. Und auch die Produktion hat leicht an Tempo eingebüßt. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete zum US-Settlement 58,98 Dollar, ein Plus von 1,7 Prozent. Für ein Fass der Sorte Brent wurden 65,03 Dollar aufgerufen, ein Aufschlag von 1,6 Prozent zum Vortag. Auch die Entwicklungen im Nahen Osten stützten das Öl-Sentiment, so ein Händler mit Verweis auf den anhaltenden Konflikt im Jemen

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.285,40 -0,15 -26,99 S&P-500 2.125,85 -0,09 -1,98 Nasdaq-Comp. 5.071,74 0,03 1,71 Nasdaq-100 4.505,30 0,04 1,58

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 27/32 up 1/32 0,585% -2,4 Bp 1% 3-year 100 2/32 up 3/32 0,976% -2,9 Bp 1 3/8% 5-year 99 5/32 up 3/32 1,550% -3,4 Bp 1 3/4% 7-year 98 19/32 up 6/32 1,969% -3,0 Bp 2 1/8% 10-year 98 28/32 up 3/32 2,250% -1,2 Bp 2 1/2% 30-year 98 31/32 dn 8/32 3,052% +1,4 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.02 Uhr Di, 17.40 Uhr EUR/USD 1,1108 -0,03% 1,1111 1,1142 EUR/JPY 134,66 0,22% 134,36 134,40 EUR/CHF 1,0399 -0,17% 1,0417 1,0436 USD/JPY 121,22 0,24% 120,93 120,63 GBP/USD 1,5539 0,27% 1,5496 1,5511 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

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   May 20, 2015 16:21 ET (20:21 GMT)

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