18.02.2015 15:33:31

MÄRKTE USA/Fed-Protokoll mit Spannung erwartet

   Von Thomas Rossmann

   Den Takt für die Wall Street geben zur Wochenmitte die US-Konjunkturdaten, das Protokoll der US-Notenbank und die Entwicklungen um Griechenland vor. Die US-Daten sorgen allerdings zunächst für kaum Bewegung. "Die Fed-Minutes heute Abend stehen viel stärker im Blick", sagt ein Händler. Schließlich erhoffe man sich von dort Hinweise auf die erste Zinserhöhung in den USA. Im Sog der sinkenden Ölpreise sind auch die US-Erzeugerpreise weiter gefallen. Im Januar sanken diese mit minus 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat doppelt so stark wie von Ökonomen erwartet. In der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - ging es verglichen mit dem Vormonat um 0,1 Prozent abwärts, während hier eine Zunahme in gleicher Größenordnung erwartet worden war.

   Bei den etwas schwächeren US-Baubeginnen und -Genehmigungen für Januar wird auf die hohe Volatilität verwiesen. Statt des erwarteten Rückgangs um 1,7 Prozent fielen die Bauanträge im Januar um 2,0 Prozent. "Und der Dezember ist kräftig nach oben revidiert worden, so dass der Winter per Saldo sogar besser lief als zunächst erwartet", so der Händler. Die Baubeginne Dezember wurden auf plus 7,1 Prozent nach oben revidiert nach plus 4,4 Prozent bei der ersten Datenerhebung. Kurz vor der Startglocke steht noch die US-Industrieproduktion für den Januar auf der Agenda.

   Der Future auf den S&P-500 fällt um 0,1 Prozent, während sich der Future auf den Nasdaq-100 unverändert zeigt. Am Vortag hatte der S&P-500 ein neues Allzeithoch bei 2.101 Punkten markiert und erstmals über 2.100 Punkten geschlossen. Der Dow-Jones-Index ging klar über 18.000 Punkten aus der Sitzung.

   Stützen dürfte die Hoffnung auf eine baldige Einigung Griechenlands mit seinen Gläubigern. Im Fokus steht dabei auch, was die Europäische Zentralbank (EZB) zu Griechenland sagt. Hier geht es um die entscheidende Verlängerung der ELA-Nothilfen für griechische Banken. Die Zentralbank tagt hierzu am Mittwoch und Donnerstag. Nach Einschätzung der Deutschen Bank könnte die EZB Griechenland ein Ultimatum setzen, was den Druck auf das Land nochmals erhöhen würde.

   Die Eurozone-Finanzminister stellen für weitere Beratungen zu Griechenland eine Bedingung. Sie werden am Freitag nur zusammenkommen, wenn Griechenland zuvor einen "glaubwürdigen Antrag" zur Verlängerung des laufenden Rettungsprogramms vorlegt, sagte ein EU-Vertreter. Der Termin für Freitag sei bislang nur vorläufig. Entgegen den bisher kursierenden Informationen will Griechenland den Antrag zur Verlängerung des Hilfsprogramms erst am Donnerstag und nicht schon am Mittwoch stellen, wie ein Regierungssprecher sagte.

   Die Ölpreise geben deutlicher nach. Für ein Barrel der US-Sorte WTI müssen 52,45 Dollar bezahlt werden, nach 53,53 Dollar zum Settlement am Vortag. Hier rücken die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten bereits in den Fokus, die zuletzt jeweils auf einen Rekordstand gestiegen waren. Der Goldpreis hat sich nach den deutlichen Abgaben des Vortages stabilisiert. Mit aktuell 1.207 Dollar muss für die Feinunze in etwa soviel bezahlt werden wie am Dienstag.

   Vor dem Hintergrund der gesunkenen Ölpreise hat US-Investor Warren Buffett seine Anteile an den beiden US-Energiekonzernen Exxon Mobil und ConocoPhilipps verkauft. Wie aus Unterlagen an die US-Börsenaufsicht SEC vom Dienstag hervorgeht, stieß Buffett zwischen Oktober und Dezember seine 41,12 Millionen Aktien an Exxon Mobil ab. Darüber hinaus trennte er sich von seinen gut 470.000 Aktien an ConocoPhilipps. Für ExxonMobil und ConocoPhilipps geht es vor der Startglocke um jeweils 1,2 Prozent nach unten.

   Ein enttäuschend ausgefallener Ausblick auf das laufende erste Quartal und das Gesamtjahr dürfte Fossil belasten. Mit seinen Ergebnissen für das vierte Quartal hatte das Modeaccessoire-Unternehmen dagegen die Prognosen weitgehend erfüllt. Die Aktie verliert vorbörslich 14,7 Prozent. Für Boston Scientific dürfte es dagegen aufwärts gehen. Für Rückenwind sollte dabei eine 600 Millionen Dollar schwere Einigung des Unternehmens mit Johnson & Johnson über die Übernahme von Guidant im Jahr 2004 sorgen. Die Aktie legt um 10,7 Prozent zu.

   Wenig Bewegung gibt es beim Euro. Die Gemeinschaftswährung zeigt sich trotz der zugespitzten Situation um Griechenland recht entspannt und notiert weiter um die Marke von 1,14 Dollar. Die nachlassende Risikoscheu der Anleger läßt sich auch am US-Anleihemarkt ablesen, denn der "sichere Hafen" steht weiter nicht besonders hoch in der Gunst der Investoren. Die Rendite zehnjähriger Papiere zeigt sich mit einem unveränderten Stand von 2,13 Prozent. Für einen Impuls dürfte hier das Protokoll der US-Notenbank sorgen.

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