Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
20.10.2016 22:42:47

MÄRKTE USA/Fester Dollar bremst Kaufbereitschaft

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem wechselhaften Geschäft ging es am Donnerstag an der Wall Street leicht nach unten. Die Kauffreunde wurde gedämpft durch einen schwachen Ölpreis, die Enttäuschung über einige Berichtsunternehmen sowie einen festeren Dollar. Dieser reagierte vor allem auf EZB-Präsident Mario Draghi, denn mit seinen Aussagen kam der Euro gegen den Greenback unter Druck. Einige Teilnehmer interpretierten Draghis Auftritt im Anschluss an die EZB-Sitzung als "taubenhaft", da nichts über ein mögliches Eindampfen der Anleihekäufe gesagt wurde. Insgesamt blieben seine Aussagen aber vage. "Es ist schwer, ein klares Bild zu fassen", sagte ein Marktteilnehmer.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 18.162 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 2.141 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,1 Prozent ab auf 5.242 Punkte. Umgesetzt wurden 793 (Mittwoch: 797) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.257 (2.133) Kursgewinnern 1.725 (909) -verlierer gegenüber, unverändert gingen 133 (93) Titel aus der Sitzung.

   Von der finalen TV-Debatte zwischen den US-Präsidentschaftsbewerbern kam kein Störfeuer. In dem Duell, das in der Nacht europäischer Zeit stattfand, gelang es Kandidat Donald Trump nicht, die Stimmung zu drehen. Damit behält die von der Mehrheit der Börsianer favorisierte Hillary Clinton die Nase vorn.

Konjunkturdaten fallen gemischt aus Die US-Konjunkturdaten offenbarten Licht und Schatten. In der Vorwoche haben mehr US-Bürger erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt als erwartet. Andererseits sank der Philadelphia-Fed-Index im Oktober deutlich geringer als befürchtet. Ebenfalls freundlich lasen sich Daten zum Immobilienmarkt. Auf die drängende Frage zum Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung lieferte der Datenkranz aber keine klare Antwort. Nach wie vor richtet sich der Markt auf einen Schritt im Dezember ein. Auch US-Notenbankpräsident William Dudley aus New York zielte in diese Richtung.

   Am US-Rentenmarkt gab es wie am Vortag wenig Bewegung. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrte bei 1,75 Prozent. Zwischenzeitlich war es abwärts gegangen mit der Draghi-Aussage, nicht über eine Streckung des Anleihekaufprogramms diskutiert zu haben. Damit blieb auch die erste Saudi-Anleihe über 17,5 Milliarden US-Dollar ohne großen Einfluss, denn Händler hatten wegen der hohen Nachfrage nach den Papieren über mögliche Umschichtungen aus US-Anleihen spekuliert.

   Der Euro kam nach einer zwischenzeitlichen Erholung rasch wieder zurück und fiel deutlich auf aktuell 1,0925 Dollar, den tiefsten Stand seit Ende Juni. Am Markt wurde dies auf die zu erwartende anhaltend ultralockere Geldpolitik der EZB zurückgeführt. Mehrere Analysehäuser äußerten die Erwartung, dass die EZB das Anleihekaufprogramm verlängern wird, auch wenn sich EZB-Präsident Mario Draghi dazu nicht geäußert hat. Goldman Sachs zum Beispiel geht davon aus, dass 2017 im gleichen Umfang wie jetzt gekauft werden wird.

   Der Goldpreis drehte im Tagesverlauf ins Minus und stand schließlich bei 1.266 Dollar nach Kursen um 1.269 am Vorabend. Hier belastete der deutlich anziehende Dollar.

   Die Ölpreise kamen nach ihrer Vortagesrally ebenfalls wieder zurück, das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,3 Prozent auf 50,43 Dollar, Brent kam um 2,5 Prozent zurück. Auch hier habe der zum Euro anziehende Dollar die Neigung zu Gewinnmitnahmen bestärkt, hieß es. Eine Anhebung der Ölpreisprognose durch die Weltbank wurde erst nach dem US-Settlement bekannt. 2017 sieht das Institut nun den Preis bei 55 nach zuvor 53 Dollar je Barrel.

Verizon unter Druck - Amex springen aufwärts Am Aktienmarkt sanken Verizon um 2,5 Prozent. Für Verstimmug sorgten ein schrumpfender Umsatz und ein Rückgang beim durchschnittlichen Erlös je Nutzer. Dass die Gewinnprognose übertroffen wurde, reichte den Anlegern nicht. Travelers büßten 5 Prozent ein, nachdem der Betriebsgewinn in der dritten Periode um 24 Prozent eingebrochen ist. Gleichwohl erreichte das Prämienaufkommen des Versicherers Rekordniveau. American Airlines Group fielen um 0,1 Prozent. Die Fluggesellschaft leidet unter gesunkenem Umsatz und Gewinn. Vorbörslich hatte der Kurs noch im Plus gelegen, denn auf bereinigter Basis wurden die Prognosen übertroffen.

   American Express sprangen um 9 Prozent nach oben. Der Finanzdienstleister hat die Gewinnprognose übertroffen und die Jahresprognose erhöht. Die Internet-Handelsplattform eBay ist derweil im dritten Quartal weiter gewachsen, der Gewinn übertraf auf bereinigter Basis die Erwartung, wenngleich er unbereinigt im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückging. Zudem legte Ebay einen Umsatzausblick vor, der etwas über den bisherigen Analystenschätzungen liegt. Die Aktie stürzte dennoch 10,7 Prozent ab. Nach Einschätzung der Analysten der Citigroup hat der Markt zu viel von Ebay erwartet. Außerdem scheine der Ausblick die erzielten Verbesserungen in einigen Bereichen bei Ebay nicht widerzuspiegeln. Auch die Experten von Baird machen den Ausblick für die negative Kursreaktion verantwortlich.

   Die Aktie des Spielzeugherstellers Mattel verteuerte sich um 6 Prozent. Während der Markt den Quartalszahlen wegen des Verlusts von Disney-Lizenzen skeptisch entgegengesehen habe, habe das Unternehmen umsatzseitig besser als erwartet abgeschnitten, hieß es zur Begründung für das Kursplus. Der Elektroautomobilhersteller Tesla stattet seine Fahrzeuge ab sofort mit der Technik für autonomes Fahren aus. Das System werde aber vorerst nur im Hintergrund laufen, das Unternehmen bleibt über die Zuverlässigkeit des Systems unsicher. Die Titel sanken um 2,1 Prozent. Die Schnellrestaurantkette Dunkin Donuts fährt die Erweiterungspläne für ihre Franchises aufgrund der ungewissen wirtschaftlichen Gesamtlage zurück. Die Aktie fiel um 3,1 Prozent.

   Die Time-Warner-Aktie verteuerte sich um 4,7 Prozent. Laut einem Medienbericht hat sich die Unternehmenspitze mit AT&T über gemeinsame Strategien beraten, darunter einen Kauf von Time Warner durch AT&T. AT&T fielen um 1,9 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.162,35 -0,22 -40,27 4,23 S&P-500 2.141,34 -0,14 -2,95 4,77 Nasdaq-Comp. 5.241,83 -0,09 -4,58 4,68 Nasdaq-100 4.832,71 -0,08 -3,90 5,21

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 99 27/32 -1/32 0,823% +2,0 Bp 3/4% 3-jähr. 100 2/32 -1/32 0,976% +1,6 Bp 1 1/8% 5-jähr. 99 14/32 -1/32 1,243% +0,9 Bp 1 3/8% 7-jähr. 98 30/32 -1/32 1,542% +0,5 Bp 1 1/2% 10-jähr. 97 25/32 -1/32 1,745% -0,5 Bp 2 1/4% 30-jähr. 94 24/32 +9/32 2,500% -1,5 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9.00 Uhr Mi, 17.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0925 -0,35% 1,0964 1,0961 +0,6% EUR/JPY 113,5490 -0,18% 113,7566 113,18 -26,5% EUR/CHF 1,0847 -0,11% 1,0859 1,0849 -0,3% EUR/GBP 0,8917 -0,14% 0,8929 1,1210 +21,1% USD/JPY 103,96 +0,22% 103,73 103,27 -11,5% GBP/USD 1,2252 -0,26% 1,2284 1,2289 -16,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,31 51,60 -2,5% -1,29 +16,1% Brent/ICE 51,37 52,67 -2,5% -1,30 +15,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.266,33 1.269,40 -0,2% -3,07 +19,4% Silber (Spot) 17,54 17,68 -0,8% -0,14 +26,9% Platin (Spot) 934,50 946,00 -1,2% -11,50 +4,8% Kupfer-Future 2,09 2,10 -0,5% -0,01 -2,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   October 20, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

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