08.08.2022 18:02:42

MÄRKTE USA/Fester - Rezessionssorgen treten in den Hintergrund

NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen zeigt sich die Wall Street zu Wochenbeginn, kann jedoch stärkere Gewinne nicht behaupten. Mittlerweile liegen die Indizes nur noch leicht im Plus. Nachdem am Freitag zunächst noch Zinssorgen dominiert hatten, schöpfen die Anleger nun Mut aus dem besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für Juli und verweisen auf die Stärke der US-Konjunktur. Die Gefahr, dass die US-Notenbank mit einem noch schärferen Zinserhöhungskurs reagieren könnte, wird am Markt dagegen aktuell noch ausgeblendet.

Der Dow-Jones-Index verbessert sich um 0,3 Prozent auf 32.907 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bei 33.110 Punkten gelegen hatte. Der S&P-500 gewinnt 0,3 Prozent, der Nasdaq-Composite steigt um 0,4 Prozent. Damit bewegen sich die Indizes auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten. Seit dem Jahrestief Mitte Juni hat der S&P-500 rund 13 Prozent gutgemacht, weil die Investoren nun darauf setzen, dass der Pessimismus über die Aussichten der Unternehmen möglicherweise übertrieben gewesen sei. Zudem hat der US-Senat am Wochenende das Gesundheits-, Klima- und Steuerpaket der Demokraten verabschiedet, was positiv gewertet wird.

Nvidia nach vorläufigen Zahlen unter Druck

Bei den Einzelwerten fallen die Aktien von Nvidia um 8,4 Prozent, nachdem der Chiphersteller vorläufige Ergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt hat. Der Konzern rechnet mit einem Umsatz von 6,7 Milliarden Dollar und liegt damit unter den Marktschätzungen, die von 8,1 Milliarden Dollar ausgegangen waren. Die Verfehlung sei in erster Linie auf die schwächer als erwartet ausgefallenen Einnahmen aus dem Spiele-Bereich zurückzuführen, so die Begründung. Die bereinigte Bruttomarge dürfte bei 46,1 Prozent liegen und damit unter der vorherigen Prognose von 67,1 Prozent, so Nvidia.

Die Biontech-Aktie büßt 8,4 Prozent ein. Das Biopharmaunternehmen hat nach einem starken Jahresauftakt im zweiten Quartal jeweils rund 40 Prozent weniger verdient und umgesetzt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Entwicklung der Pandemie bleibe dynamisch und führe zu einer Verschiebung von Aufträgen und damit zu Schwankungen bei den Quartalsumsätzen, teilte der Konzern mit. Die durch die Verschiebung von Aufträgen verursachte Umsatzschwankung dürfte für den Rest des Geschäftsjahres bestehen bleiben. Die Prognosen für das Gesamtjahr 2022 bestätigte Biontech.

Die Papiere von Tyson Foods geben um 8,8 Prozent nach. Der Konzern hat für das dritte Quartal des Geschäftsjahres geringere Gewinne als erwartet gemeldet. Der Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar übertraf dagegen die Erwartungen von 13,31 Milliarden Dollar.

Pfizer gewinnen 0,7 Prozent. Der Pharmakonzern hat zugestimmt, Global Blood Therapeutics für 5,4 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, teilten die beiden Unternehmen mit. UPS steigen um 0,6 Prozent. Der Logistikkonzern hat die italienische Bomi Group übernommen, ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Die Titel von Blue Apron steigen um 17,2 Prozent. Der Kochboxenanbieter teilte mit, dass er die Mahlzeiten jetzt auch bei Walmart verkauft, da das Unternehmen seine Partnerschaften ausbauen will, auch mit Firmenkunden.

Anleihen mit leichter Erholung

Anleihen sind gesucht, die Zehnjahresrendite fällt um 5,0 Basispunkte auf 2,78 Prozent. Teilnehmer verweisen auf eine Gegenbewegung nach den massiven Verlusten im Gefolge der US-Arbeitsmarktdaten. In den Blick rücken nun die US-Verbraucherpreise für Juli, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Hier prognostizieren vom WSJ befragte Ökonomen, dass sich der Vorjahreswert von 9,1 Prozent im Juni auf 8,7 Prozent abschwächen wird, wobei die Kernrate von 5,9 Prozent auf 6,1 Prozent zulegen dürfte.

Auch der Dollar korrigiert und gibt nach den kräftigen Aufschlägen am Freitag nun etwas nach. Der Dollar-Index verliert 0,4 Prozent.

Die Ölpreise erholen sich etwas von der Schwäche der Vorwoche, in der sie rund 10 Prozent verloren. Die Gewinne liegen bei bis zu 1,1 Prozent. Am Markt herrscht weiter die Sorge vor einem möglichen Überangebot. Vor diesem Hintergrund wird auch auf die möglichen neuen Atom-Gespräche mit dem Iran geschaut. Sollte es doch zu einer Einigung kommen, dann dürfte mehr Öl aus dem Iran an den Markt kommen und das Überangebot weiter verschärfen.

Gold ist nach seiner Schwäche zum Wochenausklang gesucht. Teilnehmer verweisen neben dem schwachen Dollar auch auf den Status des Edelmetalls als sicherer Hafen. So hätten sich zuletzt die Beziehungen zwischen den USA und China nach dem Besuch von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, in Taiwan deutlich verschlechtert.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.906,87 +0,3% 103,40 -9,4%

S&P-500 4.155,57 +0,3% 10,38 -12,8%

Nasdaq-Comp. 12.703,44 +0,4% 45,89 -18,8%

Nasdaq-100 13.219,81 +0,1% 12,12 -19,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,19 -2,4 3,21 245,9

5 Jahre 2,92 -3,2 2,95 166,1

7 Jahre 2,86 -5,0 2,91 141,6

10 Jahre 2,78 -5,0 2,83 127,2

30 Jahre 3,00 -6,7 3,07 110,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:10 Uhr Fr., 17:44 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0211 +0,3% 1,0185 1,0126 -10,2%

EUR/JPY 137,52 -0,0% 137,80 138,32 +5,1%

EUR/CHF 0,9746 -0,5% 0,9777 0,9753 -6,1%

EUR/GBP 0,8439 +0,0% 0,8416 0,8421 +0,4%

USD/JPY 134,71 -0,3% 135,32 136,60 +17,0%

GBP/USD 1,2098 +0,3% 1,2102 1,2024 -10,6%

USD/CNH (Offshore) 6,7602 -0,1% 6,7681 6,7691 +6,4%

Bitcoin

BTC/USD 23.943,15 +2,7% 23.784,74 20.837,45 -48,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 89,94 89,01 +1,0% 0,93 +25,7%

Brent/ICE 96,01 94,92 +1,1% 1,09 +28,9%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 192,48 194,75 -2,0% -3,85 +221,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.788,50 1.775,10 +0,8% +13,40 -2,2%

Silber (Spot) 20,66 19,89 +3,9% +0,77 -11,4%

Platin (Spot) 949,85 932,64 +1,8% +17,21 -2,1%

Kupfer-Future 3,61 3,55 +1,8% +0,06 -18,4%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 08, 2022 12:03 ET (16:03 GMT)

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Pfizer Inc. 24,77 0,83% Pfizer Inc.
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