11.06.2013 22:42:30
|
MÄRKTE USA/Furcht vor neuer Geldpolitik drückt auf Kurse
Die Frage der künftigen Geldpolitik lässt den Investoren keine Ruhe. Am Dienstag trieb die Angst vor einem Ende der weltweit sprudelnden Liquidität den Anlegern an Wall Street erneut die Sorgenfalten auf die Stirn. Die Kurse von Aktien, aber auch von Gold litten darunter, zunächst ging es auch mit Anleihen abwärts. Dabei herrscht keine Klarheit über die künftige Richtung der US-Notenbank. Daher kam es auch im Tagesverlauf immer wieder zu Erholungsbewegungen.
Bereits im asiatischen Geschäft hatte die Bank of Japan mit dem Verzicht auf weitere Stimulierungsmaßnahmen enttäuscht. Auch die lockere Geldpolitik der EZB steht auf dem Prüfstand, beschäftigt sich doch seit Dienstag das Bundesverfassungsgericht mit der Frage der Anleihenkäufe. Doch vor allem der künftige Kurs der Fed steht momentan im Fokus und hier könnte es bis mindestens zur nächsten Sitzung am 19. Juni weiter Unsicherheit und Unklarheit und damit Volatilität geben.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent auf 15.122 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1 Prozent auf 1.626 Punkte, der Nasdaq-Composite gab um 1,1 Prozent nach auf 3.437 Punkte. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,69 (Montag: 0,60) Milliarden Aktien. Auf die 416 (1.362) Kursgewinner kamen 2.695 (1.706) -verlierer. 61 (97) Titel schlossen unverändert.
Starke Impulse kamen auch vom Anleihen- und Devisenmarkt. Die Renditen der zehnjährigen Treasurys kletterten mit fallenden Notierungen zunächst auf ein 14-Monats-Hoch bei 2,29 Prozent und fielen dann auf 2,18 Prozent zurück. Darin habe sich die Orientierungslosigkeit der Anleger gezeigt, hieß es. Eine spätere Auktion dreijähriger Treasurys verlief ziemlich lustlos, was das Auf und Ab noch verstärkte. Händler führten die schwache Auktion auf die Furcht vor einem Ende der Fed-Anleihenkäufe zurück.
Unterdessen gab der Dollar zum Yen massiv nach und fiel um rund drei Prozent auf unter 96 Yen. Hier drückten die Aussagen der Bank of Japan, später liefen am Markt Gerüchte um, dass ein großer Hedgefonds zur Liquidierung von Carry-Trade-Positionen gezwungen worden war. Auslöser sollen der Rückgang der Nasdaq sowie der Anstieg bei den Treasurys gewesen sein, so ein Teilnehmer. Die Bank of America-Merrill Lynch hält demnächst Kurse von 91 Yen für denkbar. Unterdessen kletterte der Euro auf über 1,33 Dollar.
Der Goldpreis verlor 0,7 Prozent auf 1.377 Dollar je Feinunze, das niedrigste Settlement seit dem 22. Mai. Grund für die Schwäche waren auch hier Sorgen wegen einer möglichen Drosselung von Anleihenkäufe durch die Fed. Der Preis für Öl der Sorte WTI fiel um 0,4 Prozent auf 95,38 Dollar. Zwischenzeitlich war es bis auf fast 94 Dollar gefallen. Die OPEC erwartet eine geringere Nachfrage nach Öl als bislang.
Bei den Einzelwerten gaben die Aktien von Boeing 0,5 Prozent ab. Der US-Flugzeugbauer ist zwar nicht mehr ganz so zuversichtlich für die Entwicklung des Luftfrachtverkehrs wie in der Vergangenheit. Insbesondere bei Passagiermaschinen glaubt Boeing aber unverändert an eine ungebrochen steigende Nachfrage. Warnungen vor einer Blase in der Luftfahrt hält Marketingchef Randy Tinseth deshalb für unbegründet.
Die Aktien von Microsoft standen mit dem "Spielkonsolen-Duell" mit Sony ebenfalls im Fokus des Marktes. Microsoft setzt mit seiner neuen XBox One auf neue Features und einen überraschend hohen Preis von 499 Dollar. Der japanische Rivale Sony will vor allem damit punkten, dass seine neue Playstation 4 mit 399 Dollar deutlich billiger zu haben ist. Beide Unternehmen stellten ihre Konsolen am Montag vor. Die Titel von Microsoft fielen um 1,8 Prozent zurück.
Die Aktien von Lululemon Athletica brachen um gut 17 Prozent ein. Der Anbieter von Sportbekleidung verschreckte die Anleger mit einem Zweitquartalsausblick unter den Erwartungen des Marktes. Zudem kündigte Chefin Christine Day ihren Rücktritt an. Dass die Erstquartalszahlen besser als vorhergesagt ausfielen, besänftigt die Investoren nicht.
Die Google-Aktie erlitt Verluste in Höhe von 1,2 Prozent. Wie bereits am Vortag erwartet, hat der Suchmaschinen-Betreiber den israelischen Navigationsanbieter Waze übernommen. Ein Kaufpreis wurde bislang nicht genannt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.122,02 -0,77 -116,57 S&P-500 1.626,13 -1,02 -16,68 Nasdaq-Comp. 3.436,95 -1,06 -36,82 Nasdaq-100 2.959,84 -1,02 -30,65DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 7.58 Uhr Mo, 17.31 Uhr EUR/USD 1,3310 0,35% 1,3263 1,3226 EUR/JPY 127,8299 -1,85% 130,2439 130,7049 EUR/CHF 1,2314 -0,53% 1,2380 1,2380 USD/JPY 96,0365 -2,21% 98,2050 98,8220 GBP/USD 1,5639 0,37% 1,5582 1,5566 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com
DJG/DJN/raz
-0-
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresJune 11, 2013 16:12 ET (20:12 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 06-11-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!