02.07.2014 22:48:30
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MÄRKTE USA/Gespannte Ruhe vor dem US-Arbeitsmarktbericht
Von Thomas Rossmann
Vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für Juni wollten sich die Investoren an der Wall Street nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Indizes schlossen zur Wochenmitte kaum verändert. Der Arbeitsmarktbericht, der wegen des Unabhängigkeitstages schon am Donnerstag veröffentlicht wird, sorgte für deutliche Zurückhaltung am Markt. "Das erste Quartal hat uns in ein recht tiefes Loch fallen lassen. Wir brauchen nun neue Daten die belegen, dass die Konjunktur an Schwung gewinnt", so Analyst Joseph Quinlan von Bank of America Private Wealth Management.
Auch die überraschend guten Daten des privaten Dienstleisters ADP verpufften fast vollständig. Er vermeldete für Juni einen überraschend starken Anstieg für den Privatsektor. Dort entstanden demnach 281.000 Stellen, während Volkswirte lediglich eine Zunahme um 210.000 erwartet hatten. "Die Daten bestätigen unsere Ansicht, dass sich die Konjunkturerholung weiter auf einem guten Weg befindet und wir ein starkes zweites Quartal sehen werden", sagte Stratege Ed Hyland von J.P. Morgan Private Bank.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 16.976 Punkte und blieb damit weiter unter der Marke von 17.000 Punkten, die er schon am Vortag denkbar knapp verpasst hatte. Der S&P-500 legte um 0,1 Prozent auf 1.975 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite schloss unverändert bei 4.458 Punkten. Die Zurückhaltung war auch an den Umsätzen abzulesen, die auf 0,59 (Dienstag: 0,69) Milliarden Aktien zurückgingen. Dabei standen den 1.182 (2.102) Kursgewinnern 1.948 (1.048) -verlierer gegenüber. Mit einer unveränderten Tendenz schlossen 116 (107) Titel.
Für etwas Enttäuschung sorgten die US-Auftragseingänge für Mai. Hier blieb das Plus von 0,4 Prozent leicht unter der Erwartung der Ökonomen einer Zunahme um 0,5 Prozent.
Der Goldpreis setzte seine Aufwärtsbewegung dagegen fort und kletterte zum Settlement auf den höchsten Stand seit Ende März. Die Feinunze kostete 1.331 US-Dollar, ein Plus von 0,3 Prozent. Die Krisen in der Ukraine und im Irak hätten das Sentiment weiter gestützt, hieß es. Allerdings habe im Vorfeld der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten auch Zurückhaltung geherrscht.
Nach einer Berg- und Talfahrt fiel der Ölpreis auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. Die Ankündigung einer Wiedereröffnung von zwei Ölexport-Terminals in Libyen belastete den Preis für das schwarze Gold. Wenn es tatsächlich dazu käme, würden aus Libyen 500.000 Barrel Öl pro Tag zusätzlich auf den Markt kommen, sagte die Commerzbank.
Mit den wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten zog der Ölpreis zwischenzeitlich wieder auf das Vortagesniveau an, konnte dieses aber nicht behaupten und fiel erneut zurück. Hier wurde ein Rückgang um 3,2 Millionen Barrel vermeldet, der damit fast doppelt so hoch war wie erwartet. Das Barrel der US-Sorte WTI notiert zum Settlement bei 104,48 Dollar, ein Rückgang um 0,8 Prozent. Der Preis für Brent gab um 0,9 Prozent auf 111,24 nach.
Am US-Anleihemarkt fielen die Notierungen in Reaktion auf die ADP-Daten zurück. Dieser habe die Erwartung eines starken offiziellen Arbeitsmarktbericht verstärkt, sagte ein Teilnehmer. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg um sechs Basispunkte auf 2,62 Prozent.
Am Devisenmarkt tat sich hingegen kaum etwas. Der Euro notierte im US-Handel knapp über der Marke von 1,3650 Dollar seitwärts. Es werde mit Spannung auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) gewartet, hieß es im Handel. Zwar werden keine neuen geldpolitischen Maßnahmen erwartet, doch könnte EZB-Präsident Mario Draghi zusätzliche Details zu den neuen Langfristtendern sowie dem möglichen ABS-Kaufprogramm nennen.
An der Börse verloren die Aktien von J.P. Morgan Chase 1,0 Prozent und waren der damit größte Verlierer im Dow-Jones-Index. CEO James Dimon ist an Kehlkopfkrebs erkrankt. Der Kurs von Facebook büßte 2,4 Prozent ein. Das soziale Netzwerk gewinnt in den USA zwar nicht mehr so viele neue Nutzer, expandiert dafür allerdings in den Schwellenländern. In Südamerika und Asien strebt Facebook höhere Werbeeinnahmen an mit speziell auf die örtlichen Nutzer zugeschnittenen Angeboten. Die Aktien der Bank of America profitieren von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank und legten um 1,6 Prozent zu.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.976,24 0,12 20,17 S&P-500 1.974,62 0,07 1,30 Nasdaq-Comp. 4.457,73 -0,02 -0,92 Nasdaq-100 3.899,27 0,13 4,94Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 100 dn 2/32 0,492% +2,7 Bp 7/8% 3-year 99 27/32 dn 4/32 0,923% +4,0 Bp 1 5/8% 5-year 99 19/32 dn 8/32 1,709% +5,3 Bp 2 1/8% 7-year 99 11/32 dn 12/32 2,224% +5,8 Bp 2 1/2% 10-year 98 29/32 dn 16/32 2,625% +6,0 Bp 3 3/8% 30-year 98 17/32 dn 1 7/32 3,463% +6,7 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.23 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,3654 -0,16% 1,3676 1,3682 EUR/JPY 138,98 0,07% 138,88 138,89 EUR/CHF 1,2142 0,02% 1,2140 1,2135 USD/JPY 101,79 0,23% 101,56 101,51 GBP/USD 1,7165 0,08% 1,7151 1,7140 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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July 02, 2014 16:18 ET (20:18 GMT)
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