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01.05.2013 22:20:00

MÄRKTE USA/Konjunkturpessimisten mit Oberwasser - Fed stützt nicht

Von Florian Faust Schwache Daten und ausgebliebene Impulse durch die US-Notenbank haben am Mittwoch das Geschehen an der Wall Street bestimmt. Die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank vermochten den Aktienmarkt nicht zu stützen, denn frische Daten schürten den Konjunkturpessimismus. Die Federal Reserve kauft zwar weiter Anleihen und Hypothekenpapiere im Volumen von 85 Milliarden Dollar pro Monat, um Konsum, Investitionen und Arbeitsmarkt anzuschieben. Doch angesichts der zuletzt mäßigen Lebenszeichen der US-Konjunktur überraschte dies am Markt nicht. Dies galt auch für den unverändert bei nahe Null verharrenden Leitzins.

   Wie die übrigen US-Aktienindizes auch schloss der Dow-Jones-Index im Minus, er büßte 0,9 Prozent auf 14.701 Punkte ein. Der marktbreitere S&P-500 verlor nach seinem Allzeithoch am Vortag ebenfalls 0,9 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite sank gleichsam um 0,9 Prozent. Das Umsatzvolumen fiel auf 0,72 (Dienstag: 0,89) Milliarden Aktien. Auf 939 (2.018) Kursgewinner kamen 2.176 (1.022) -verlierer, während 73 (116) Titel unverändert schlossen.

   Die einmal mehr enttäuschenden Daten des Tages verhießen nichts Gutes für die US-Wirtschaft. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe war im April etwas deutlicher als befürchtet gefallen und der Immobilienmarkt lieferte ebenfalls keine positiven Signale. Statt der erwarteten Steigerung fielen die Bauausgaben im März. Zudem kommt auch der für den US-Konsum und damit für die Wirtschaftsleistung der USA so entscheidende Arbeitsmarkt nicht in die Gänge.

   Denn die US-Unternehmen haben im April deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet, wie aus der Erhebung des Arbeitsmarktdienstleisters ADP hervorging. "Es herrscht eine gewisse Nervosität am Markt. Anleger beobachten, wie der Markt immer höher läuft, und warten irgendwie auf den großen Ausverkauf. Die heutige Reaktion ist sicherlich ein bisschen übertrieben", kommentierte Chefhändler Jonathan Corpina von Meridian Equity Partners das Marktgeschehen.

   Deutlich unter Abgabedruck geriet der Goldpreis, die Feinunze verbilligte sich im späten US-Geschäft auf 1.459 Dollar nach einem Vortagesschluss von 1.476 Dollar. Am Markt wurde auf schwache Chinadaten verwiesen - ein Signal für eine möglicherweise nachlassende physische Nachfrage. "Der Markt für physisches Gold, der zuletzt gestützt hat, zeigt Ermüdungserscheinungen", sagte Bill O'Neill, Leiter von Logic Advisors.

   Der Rentenmarkt untermauerte den Konjunkturpessimismus, denn der vermeintlich sichere Hafen war gefragt. Die Gewissheit, dass die Fed an ihrem Anleihekaufprogramm festhält, half ebenfalls. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel mit den anziehenden Notierungen um 4 Basispunkte auf 1,63 Prozent. Im Handelsverlauf sank die Rendite bis auf 1,626 Prozent - der tiefste Stand seit dem 11. Dezember 2012.

   Die schwachen Daten drückten den Ölpreis. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich zum Settlement um 2,6 Prozent oder 2,43 Dollar auf 91,03 Dollar. Der Preis für ein Fass der europäischen Referenzsorte Brent sank um 2,4 Prozent bzw 2,42 Dollar auf 99,95 Dollar. Zusätzlichen Abgabedruck übten die wöchentlichen US-Lagerbestände aus. Diese zeigten, dass die US-Vorräte in der Vorwoche signifikant stärker gestiegen waren als prognostiziert. Sie kletterten auf den höchsten Stand seit Jahren. "Kein Zweifel - eine echte Ölschwemme", sagt Ölhändler Bob Yawger von Mizuho in New York. Der Dollar gab zu Euro und Yen nach, der Euro kostete im Späthandel 1,3181 Dollar - war aber auch schon über 1,32 Dollar gehandelt worden.

   Unter den Einzelwerten gerieten die Titel des Pharmariesens Merck unter Abgabedruck. Der Wegfall der Exklusivrechte für den Umsatztreiber "Singulair" drückte bei dem US-Pharmakonzern auch im ersten Quartal 2013 auf Umsatz und Gewinn. Das Unternehmen schaut zudem pessimistischer in die Zukunft als noch zu Jahresbeginn. Dennoch genehmigte der Board ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 15 Milliarden US-Dollar. Dieser Umstand besänftigte Anleger jedoch nicht, die Aktie fiel um 2,8 Prozent und zählte zu den schwächsten Werten im Dow-Jones-Index.

   MasterCard-Aktien verloren 2,5 Prozent, der Zahlungsabwickler verfehlte mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen. Gleiches galt für den Medienkonzern Time Warner, die Papiere sanken um 0,5 Prozent. Nach der Schlussglocke veröffentlichte das globale und virtuelle Netzwerk Facebook Geschäftszahlen. Im Vorfeld verlor der Titel 1,2 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.700,95 -0,94 -138,85 S&P-500 1.582,70 -0,93 -14,87 Nasdaq-Comp. 3.299,13 -0,89 -29,66 Nasdaq-100 2.873,35 -0,49 -14,10

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.21 Uhr Mo, 17.48 EUR/USD 1,3185 1,23% 1,3025 1,3098 EUR/JPY 128,2932 -0,20% 128,5442 128,4862 EUR/CHF 1,2226 -0,55% 1,2294 1,2271 USD/JPY 97,3145 -1,45% 98,7450 98,1170 GBP/USD 1,5559 0,69% 1,5453 1,5497

KUPON Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-jähr. 99 27/32 unv. 0,204% unv. 3/8% 3-jähr. 99 27/32 + 1/32 0,298% -1,0 BP 3/4% 5-jähr. 99 28/32 + 4/32 0,650% -2,8 BP 1 1/4% 7-jähr. 100 11/32 + 8/32 1,074% -3,7 BP 2% 10-jähr. 103 11/32 + 14/32 1,629% -4,8 BP 3 1/8% 30-jähr. 105 31/32 +1 7/32 2,826% -6,0 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires

   May 01, 2013 16:17 ET (20:17 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 17 PM EDT 05-01-13

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