09.05.2016 15:53:47
|
MÄRKTE USA/Ölpreisverfall dürfte Wall Street bremsen
Von Barbara Kollmeyer
NEW YORK (Dow Jones)--Ins Minus gedrehte Ölpreise dürften die Wall Street kaum verändert in den Montag gehen lassen. Zuvor hatte eine anhaltende Neubewertung der US-Arbeitsmarktdaten durch die Anleger die positive Stimmung der Wall Street am Montag am Leben gehalten.
Bereits am Freitag hatten enttäuschende Arbeitsmarktdaten die Stimmung nur kurzfristig gedämpft. Die Hoffnung auf anhaltend billiges Geld hatte dann für verhaltene Käufe gesorgt. Doch mit dem erneuten Preisverfall bei Rohöl verpuffen die zwischenzeitlichen Aufschläge am Aktienterminmarkt.
Zwar war der Beschäftigungsaufbau schwächer als erhofft ausgefallen, gleichwohl war die Lohninflation jedoch vergleichsweise hoch und auch etwas stärker als vorhergesagt. Steigende Löhne werden als Indiz für eine anziehende Nachfrage nach Arbeitskräften gewertet, die zudem die Inflation anheizen.
"Was wir brauchen sind Daten, die die Märkte beschwichtigen, dass das Wachstum nicht abstürzt, aber zugleich langsam genug ausfällt, damit die Fed die Zinsen nicht erhöht", sagt Investmentstratege Krishna Memani von Oppenheimer Funds. Im Sitzungsverlauf könnten Neel Kashkari, US-Notenbankpräsident aus Minneapolis, und John Williams, sein Kollege aus San Francisco, möglicherweise zu dieser wichtigen Frage weiteren Spekulationsstoff liefern.
China bleibt Unsicherheitsfaktor Im Handel wird zudem auf die enttäuschenden Daten zur chinesischen Handelsbilanz verwiesen. Die chinesische Im- wie auch Exporte entwickelten sich schwach und verfehlten die Markterwartungen. "Es dürfte heute eine verwirrende Sitzung werden, bedenkt man den Kurssturz in China und die weiterhin schwachen Daten in Asien", warnt Aktienstratege Peter Garnry von Saxo Bank.
Am Ölmarkt haben sich die zwischenzeitlichen Aufschläge schon wieder in Luft aufgelöst. US-Leichtöl der Sorte WTI und europäisches Referenzöl der Sorte Brent geben 0,8 bzw. 1,0 Prozent nach. Unerwartet stark gestiegene Ölimporte in China hatten die Preise zunächst gestützt.
Zudem verweisen Händler auf die Demission des mächtigen saudischen Ölministers Ali al-Naimi, die eine gewisse Fluchtbewegung in Öl ausgelöst habe. Auch die sich weiter ausbreitenden Wäldbrände in Kanada, die die Schieferölindustrie weitgehend lahmlegten, wirkten zunächst stützend auf die Preise, heißt es weiter.
Der Dollar zieht derweil zum Yen an. Der japanische Finanzminister Taro Aso brachte Interventionen am Devisenmarkt gegen die Yen-Stärke und die Marktvolatilität ins Spiel. Der Euro stagniert dagegen bei rund 1,14 Dollar. Gebremst wird die Gemeinschaftswährung von EZB-Vizepräsident Vitor Constancio, der der Europäischen Zentralbank (EZB) weitere Werkzeuge bescheinigte, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen.
Der Goldpreis kommt von seinem Hoch am Freitag über 1.294 Dollar auf aktuell 1.273 deutlich zurück, was der Dollarstärke zum Yen und anderen Währungen zugeschrieben wird.
Am US-Rentenmarkt steigen die Notierungen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um einen Basispunkt auf 1,77 Prozent.
Lendingclub brechen ein Unter den Einzelwerten zeigen sich Twitter vorbörslich sehr volatil und drehen um 0,3 Prozent ins Minus. Der Kurznachrichtendienst soll laut Vertretern von US-Geheimdiensten diesen den Zugriff auf einen bestimmten Dienst verweigert haben, um die Privatsphäre von Nutzern zu gewährleisten. LendingClub brechen um 21,7 Prozent ein. Nach Ausweis eines bereinigten Ergebnisses unter Markterwartung wirft CEO Renaud Laplanche das Handtuch beim Online-Kreditvermittler.
Die Titel des Auktionshauses Sotheby's sinken nach höher als befürchtet ausgefallenen Verlusten um 4,7 Prozent. Walt Disney meldet einen guten Kinostart von "Captain America: Civil War" in Nordamerika, die Papiere des Unterhaltungskonzerns ziehen um 0,8 Prozent an.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:38 Fr, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1400 -0,05% 1,1405 1,1418 +5,0% EUR/JPY 123,50 +0,59% 122,78 121,88 -3,2% EUR/CHF 1,1052 -0,19% 1,1074 1,1076 +1,6% GBP/EUR 1,2651 +0,03% 1,2647 1,2644 -6,8% USD/JPY 108,33 +0,65% 107,64 106,74 -7,7% GBP/USD 1,4422 -0,02% 1,4425 1,4439 -2,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 09, 2016 09:23 ET (13:23 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 23 AM EDT 05-09-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Twittermehr Nachrichten
Analysen zu Twittermehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Walt Disney Company Cert.Deposito Arg.Repr. 0.125 Shs | 2 480,00 | 2,27% |