19.05.2015 22:57:46
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MÄRKTE USA/Rekordjagd mit angezogener Handbremse
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street hat sich am Dienstag fortgesetzt, allerdings zeigten sich die Indizes dabei mit einer uneinheitlichen Tendenz. Überraschend starke Daten zur US-Baukonjunktur hatten die Angst vor einer doch früher als gedachten Zinserhöhung durch die US-Notenbank geschürt. Dies ließ die Indizes nahezu auf der Stelle treten. Dennoch kletterten Dow-Jones-Index und S&P-500 im Verlauf auf neue Allzeithochs, die aber nur knapp über den alten Rekordständen lagen.
Die US-Baudaten zeugten von einer deutlichen Belebung im April und fielen aus dem Rahmen der zuletzt überwiegend schwächeren US-Wirtschaftsdaten. Vor diesem Hintergrund rückte das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank im April noch stärker in den Blickpunkt des Interesses. Es wird am Mittwoch veröffentlicht.
Teilnehmer sprachen von einer anhaltenden Zurückhaltung der Anleger. "Die Investoren sind leicht nervös und das ist ein gutes Zeichen, denn dann werden nicht blind Aktien gekauft", sagte Aktien-Stratege Sean Lynch von Wells Fargo Investment.
Der Dow-Jones-Index legte um 0,1 Prozent auf 18.312 Punkte zu und schloss auf einem neuen Rekordhoch. Das Allzeithoch liegt bei 18.351 Punkten. Für den S&P-500 ging es dagegen um 0,1 Prozent auf 2.128 Punkte nach unten. Das neue Allzeithoch erreichte der Index bei 2.133 Punkten. Der Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 5.070 Punkte. Der Umsatz erhöhte sich dabei auf 739 (Montag: 669) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE den 1.269 (1.773) Kursgewinnern 1.886 (1.375) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 105 (102) Titel.
Sowohl Baugenehmigungen als auch Baubeginne legten im April verglichen mit dem März kräftig zu. So wurden im vergangenen Monat 10,1 Prozent mehr Genehmigungen erteilt als im März. Ökonomen hatten eine Zunahme um 2,7 Prozent erwartet. Noch deutlicher stieg die Zahl der in Angriff genommenen Bauvorhaben: Das Plus bei den Baubeginnen betrug im April 20,2 Prozent, während Volkswirte mit einem Anstieg um 9,1 Prozent gerechnet hatten. "Die Daten waren stark und könnten einige Anleger zu der Annahme veranlassen, dass die schwachen Wachstumsdaten im ersten Quartal nur temporär waren", sagte ein Analyst.
Neben den Konjunkturdaten standen auch eine Reihe von Unternehmensmeldungen im Fokus. Die Baumarktkette Home Depot hat nach einem gelungenen Start in das Jahr ihre Gewinn- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöht. Insgesamt haben die Ergebnisse für das erste Quartal über den Markterwartungen gelegen. Für die Aktie ging es nach anfänglichen Gewinnen um 1,7 Prozent nach unten. Allerdings hat die Aktie seit Jahresbeginn bereits um 8 Prozent zugelegt.
Die Aktie von Wal-Mart verlor 4,4 Prozent. Der Einzelhandelsgigant bekam im ersten Quartal die Folgen des starken Dollar in Form eines Umsatzrückgangs zu spüren. Für das laufende Quartal ist der Konzern eher pessimistisch, wobei Wal-Mart laut Teilnehmern bekannt dafür ist, dass seine Gewinnerwartungen unter dem Konsens der Analysten liegen.
Die größte Enttäuschung bescherte den Anlegern aber der Quartalsbericht von Urban Outfitters, der schon am Montag nach Börsenschluss veröffentlicht worden war. Der unter den Erwartungen von Analysten ausgefallene Gewinn litt unter niedrigeren Margen und höheren Auslieferungskosten. Der Aktienkurs brach um 15 Prozent ein.
Der Euro verzeichnete das größte Tagesminus seit zwei Monaten und rutschte im Tagestief bis an die Marke von 1,11 Dollar ab, nach den jüngsten Höchstständen von 1,1450 Dollar. Im späten US-Handel konnte sich die Gemeinschaftswährung wieder etwas von diesem Niveau absetzen und notierte bei 1,1148 Dollar. Erster Auslöser für die Abgaben waren Aussagen von Benoit Coeure, Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), wonach die Notenbank ihre Staatsanleihenkäufe vorübergehend ausweiten will. Im Zuge ihrer quantitativen Lockerung will die EZB im Mai und Juni mehr Anleihen kaufen, um eine für den Sommer erwartete Flaute bei der Liquidität auszugleichen. Die besser als erwarteten US-Baudaten beflügelten dann im Verlauf den Dollar, was den Euro noch weiter nach unten drückte.
Die guten Baudaten sorgten am US-Anleihemarkt für fallende Notierungen. Die Renditen verzeichneten ein leichtes Plus, nachdem sie im Gefolge der europäischen Anleiherenditen zunächst gesunken waren. Zuletzt hatten eine Reihe schwacher US-Daten die Sorgen in Bezug auf die Robustheit der US-Konjunkturerholung verstärkt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen legte um drei Basispunkte auf 2,26 Prozent zu. In Europa waren die Renditen nach den Ankündigungen der EZB wieder deutlich zurückgekommen.
Die Aufwertung des Dollar machte Rohstoffe, die in der US-Währung bezahlt werden, für Käufer aus anderen Währungsgebieten teurer und weniger attraktiv. Der Preis für Feinunze Gold fiel um 1,7 Prozent auf 1.206,70 Dollar. Am Vortag war der Goldpreis noch auf den höchsten Stand seit gut drei Monaten geklettert.
Der Preis für ein Barrel der US-Ölsorte WTI verzeichnete mit dem starken US-Dollar das größte Tagesminus seit Anfang April und reduzierte sich um 3,7 Prozent auf 57,26 Dollar. Ein Fass der Sorte Brent kostete 64,02 Dollar, ein Minus von 3,4 Prozent. Für einen weiteren Impuls könnten die am Mittwoch anstehenden wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten sorgen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.312,39 0,07 13,51 S&P-500 2.127,83 -0,06 -1,37 Nasdaq-Comp. 5.070,03 -0,17 -8,41 Nasdaq-100 4.503,72 -0,20 -9,23Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 25/32 dn 2/32 0,609% +3,2 Bp 1% 3-year 99 31/32 dn 4/32 1,005% +4,8 Bp 1 3/8% 5-year 99 dn 8/32 1,584% +5,3 Bp 1 3/4% 7-year 98 12/32 dn 9/32 1,999% +4,6 Bp 2 1/8% 10-year 98 25/32 dn 9/32 2,262% +3,4 Bp 2 1/2% 30-year 99 10/32 dn 10/32 3,035% +1,7 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.55 Uhr Mo, 17.55 Uhr EUR/USD 1,1148 -1,47% 1,1314 1,1353 EUR/JPY 134,57 -0,83% 135,70 136,03 EUR/CHF 1,0452 -0,25% 1,0479 1,0479 USD/JPY 120,73 0,66% 119,94 119,83 GBP/USD 1,5504 -1,00% 1,5661 1,5677 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 19, 2015 16:27 ET (20:27 GMT)
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Urban Outfitters Inc. | 43,60 | 15,34% | |
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