05.08.2020 15:49:41

MÄRKTE USA/Schwache Daten stoppen Wall Street nicht

NEW YORK (Dow Jones)--Der Schwung aus dem späten Vortagesgeschäft der Wall Street setzt sich am Mittwoch fort. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index gestützt durch Walt Disney um 0,8 Prozent auf 27.032 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,4 bzw. 0,1 Prozent zu. Einen kleinen Dämpfer erhält der Markt von sehr schwachen Arbeitsmarktdaten. Laut dem Abrechnungsdienstleister ADP entstanden im Juli gegenüber dem Vormonat sehr viel weniger neue Stellen im Privatsektor als erhofft. Hintergrund sind steigende Infektionszahlen und neue Abriegelungen. Allerdings, so die Hoffnung im Markt, steigt mit den Daten zugleich die Wahrscheinlichkeit neuer fiskalischer und geldpolitischer Maßnahmen.

In diesem Zusammenhang setzen Anleger auf die Verhandlungen über eine Verlängerung der Corona-Hilfen im US-Kongress. Zwar konnten sich Republikaner und Demokraten noch immer nicht verständigen, doch macht Finanzminister Steven Mnuchin Hoffnung auf eine Einigung bis Ende der Woche. "Was wir bisher gesehen haben, ist eine Entkopplung von Wirtschaftstätigkeit und Infektionsraten. In Zukunft werden wirtschaftliche Aktivität und Infektionsraten viel enger miteinander verknüpft sein", sagt Investmentstratege Altaf Kassam von State Street Global Advisors.

Neue Verhandlungen zwischen China und den USA

Darüber hinaus wollen sich Chinesen und Amerikaner mit hochrangig besetzten Delegationen am 15. August zusammensetzen und über das bereits Anfang des Jahres verabschiedete "Phase-Eins-Handelsabkommen" sprechen, wie aus Medienberichten hervorgeht. Hier scheint es bei der Umsetzung vor allem auf chinesischer Seite zu hapern. Doch Anleger hoffen, dass auch über die aktuellen Spannungen gesprochen wird, und setzen auf eine Entspannung.

Am Rentenmarkt sinken die Notierungen mit der guten Stimmung am Aktienmarkt. Händler verweisen auf die verbesserten Einzelhandelsumsätze in der Eurozone, die Vorkrisenniveau erreicht hätten. Die Renditen erholen sich von ihren zweitniedrigsten Schlussständen des Jahres. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 3,2 Basispunkte auf 0,54 Prozent.

Der US-Dollar gibt deutlich nach, der ICE-Dollarindex verliert 0,6 Prozent. Die schwachen Arbeitsmarktdaten belasten den Greenback zusätzlich, der sich aber bereits vor den Daten schwach präsentiert hat.

Goldpreis nicht zu stoppen

Die Rekordjagd beim Goldpreis setzt sich fort. Bei 2.045 Dollar je Feinunze wurde ein weiteres Allzeithoch markiert. Aktuell liegt der Goldpreis bei 2.039 Dollar und damit 1 Prozent über Vortagesniveau. Weiter treiben die Dollar-Schwäche, Sorgen vor einer zweiten Corona-Welle, eine Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und China sowie die bisher ausgebliebene Einigung auf ein neues Hilfspaket in den USA. Daneben seien Ängste, dass nur noch eine uferlose Verschuldung den Absturz der US-Wirtschaft verhindern kann, weiterhin hoch, heißt es im Handel. Die USA dürften rund 2 Billionen Dollar im zweiten Halbjahr an Schulden aufnehmen. Einige Teilnehmer führen den kräftigen Anstieg des Goldpreises auch auf die Explosion im Libanon zurück.

Erdöl springt derweil auf ein Fünfmonatshoch. Der Fasspreis für US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 3,9 Prozent auf 43,31 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 3,6 Prozent auf 46,02 Dollar je Barrel. Händler verweisen auf den deutlichen Einbruch der Lagerbestände in den USA, wie aus den Daten des privaten American Petroleum Institute hervorgeht. Im Sitzungsverlauf stehen die offiziellen Regierungsdaten auf der Agenda.

Unter den Einzelaktien steigen Disney um 6,2 Prozent. Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die Geschäfte des Unterhaltungskonzerns in erheblichem Maße. Disney hat deshalb in seinem dritten Geschäftsquartal fast 5 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Die Zahlen scheinen Anleger indes nicht zu überraschen, viele hatten noch Schlimmeres erwartet.

Monster Beverage ziehen um 6,4 Prozent an. Der Getränkekonzern hat die Erwartungen übertroffen. Videospiele-Hersteller Activison Blizzard hat bei Ergebnis und Umsatz ebenfalls die Prognosen geschlagen. Die Titel sinken jedoch um 1,5 Prozent. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie indes 46 Prozent im Plus.

Für die Aktie von Microchip Technology geht es um 8 Prozent nach unten. Zwar fielen Ergebnis und Umsatzzahlen im ersten Geschäftsquartal besser als dem Unternehmen zugetraut aus. Doch blieb der Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal gemessen an den Erwartungen verhalten. CVS Health büßen 0,1 Prozent ein. Die Apothekenkette steigerte das Ergebnis in der zweiten Periode stärker als erwartet und erhöhte den Ausblick. Allerdings scheint es Probleme mit den Coronatests zu geben. Das Unternehmen ist diesbezüglich der größte Anbieter des Landes. Kritiker bemängeln die Dauer der Testergebnise.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.032,30 0,76 203,83 -5,28

S&P-500 3.319,80 0,40 13,29 2,76

Nasdaq-Comp. 10.947,60 0,06 6,43 22,01

Nasdaq-100 11.083,78 -0,12 -12,76 26,92

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,11 1,2 0,09 -109,7

5 Jahre 0,20 1,6 0,19 -172,2

7 Jahre 0,39 3,2 0,36 -186,0

10 Jahre 0,54 3,2 0,51 -190,6

30 Jahre 1,23 3,8 1,19 -184,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:20 Uhr Di, 18:00 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1879 +0,70% 1,1814 1,1766 +5,9%

EUR/JPY 125,28 +0,45% 124,76 124,57 +2,8%

EUR/CHF 1,0772 -0,01% 1,0779 1,0772 -0,8%

EUR/GBP 0,9041 +0,14% 0,9024 0,9011 +6,8%

USD/JPY 105,49 -0,23% 105,61 105,87 -3,0%

GBP/USD 1,3137 +0,54% 1,3092 1,3058 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,9381 -0,55% 6,9571 6,9783 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 11.612,26 +3,34% 11.243,01 11.205,76 +61,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 43,31 41,70 +3,9% 1,61 -25,0%

Brent/ICE 46,02 44,43 +3,6% 1,59 -25,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.038,55 2.018,50 +1,0% +20,05 +34,4%

Silber (Spot) 26,84 26,03 +3,1% +0,81 +50,4%

Platin (Spot) 960,78 942,13 +2,0% +18,65 -0,4%

Kupfer-Future 2,91 2,89 +0,5% +0,02 +3,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 05, 2020 09:49 ET (13:49 GMT)

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