23.07.2015 22:42:47

MÄRKTE USA/Schwache Quartalsausweise verhindern Börsenerholung

   NEW YORK (Dow Jones)--Auch am Donnerstag haben enttäuschende Unternehmensbilanzen den Anlegern an den US-Börsen die Kauflaune verdorben. Ermutigende Konjunkturdaten kamen nicht an gegen schwache Quartalsausweise von Schwergewichten der US-Industrie wie Caterpillar oder 3M. Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent auf 17.732 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,6 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent. Das Umsatzvolumen war mit 858 (Mittwoch: 841) Millionen Aktien erneut recht lebhaft. Auf 1.004 Kursgewinner kamen 2.163 -verlierer, während 96 Titel unverändert schlossen.

   Die Konjunkturdaten des Tages fielen durchweg besser aus als erwartet, wurden aber dennoch mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Denn aufgrund der guten Wirtschaftslage hat die US-Notenbank keinen Grund mehr, die erste Zinserhöhung seit Jahren aufzuschieben. In der vergangenen Woche beantragten deutlich weniger Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe als erwartet. Die Zahl der entsprechenden Anträge war so niedrig wie seit 1973 nicht mehr. Der Index der Frühindikatoren und der Chicago Fed National Activity Index überraschten ebenfalls positiv.

   Trotz der besseren Konjunkturdaten und der damit einhergehenden Zinserhöhungsfantasie fanden auch Staatsanleihen ihre Käufer. Händler machten die Kursverluste an den Aktienmärkten und den neuerlichen Rückgang des Ölpreises dafür verantwortlich. Steigende Kurse drückten die Rendite zehnjähriger Treasurys um 4 Basispunkte auf 2,28 Prozent.

   Der US-Dollar machte nach den US-Wirtschaftsdaten nur vorübergehend Boden zum Euro gut. Denn die Gemeinschaftswährung erhielt kräftigen Rückenwind davon, dass das griechische Parlament weitere Reformen gebilligt hat, und stieg zeitweise über 1,10 Dollar. Die Reformen sind Voraussetzung dafür, dass Griechenland mit seinen Geldgebern über neue Finanzhilfen verhandeln kann. Der Euro kostete im späten US-Handel gut 1,0990 Dollar nach etwa 1,0930 am Vorabend.

   Der schwächere Greenback verschaffte Gold nach dem jüngsten Preisverfall eine kleine Atempause. Die Feinunze erholte sich um 0,2 Prozent bzw 2,60 Dollar auf 1.094,10 Dollar. Der Ölpreis profitierte indessen nicht nachhaltig vom schwächeren Dollar, obwohl er genau wie Gold in Dollar bezahlt wird und Öl sich für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verbilligt, wenn die US-Währung abwertet. Beim schwarzen Gold konzentrierten sich die Anleger jedoch auf das bestehende Überangebot. Nicht zuletzt die überraschend hohen Lagerbestandsdaten der US-Regierung vom Mittwoch hatten die Investoren daran erinnert, dass nach wie vor zu viel Öl auf dem Markt ist. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,5 Prozent bzw 0,74 Dollar auf 48,45 Dollar. Die europäische Sorte Brent gab um 1,5 Prozent bzw 0,86 Dollar auf 55,27 Dollar nach.

   An der Börse verloren die Aktien von Caterpillar, 3M und American Express zwischen 2,5 und 3,8 Prozent. Alle drei Unternehmen hatten Quartalsausweise vorgelegt, die nicht zu überzeugen vermochten. Die jüngste Welle von Unternehmensbilanzen brachte allerdings nicht nur Enttäuschungen. Der Automobilkonzern General Motors hat den Gewinn im zweiten Quartal kräftig gesteigert, weil die US-Kunden des Unternehmens sich verstärkt für profitablere Fahrzeuge wie SUV entschieden. Die Aktie stieg um 3,9 Prozent. Sportartikelhersteller und adidas-Konkurrent Under Armour erhöhte bei der Vorlage seiner Zahlen seine Ertragsziele. Daraufhin gewann die Aktie 7,3 Prozent.

   Sandisk-Aktien verteuerten sich um 17,6 Prozent, nachdem der Hersteller von Flash-Speicherkarten am Vortag nach Börsenschluss zwar einen deutlichen Rückgang von Umsatz und Gewinn gemeldet, dennoch aber besser abgeschnitten hatte als erwartet.

   Auch bei Chiphersteller QUALCOMM brach der Gewinn ein. Das Unternehmen will zwar mit kräftigen Kostensenkungen gegensteuern, sah sich aber dennoch gezwungen, seine Jahresziele abermals zu senken. Die enttäuschten Anleger schickten die Aktie um 3,8 Prozent nach unten.

   Die Apple-Aktie stabilisierte sich nach den heftigen Verlusten vom Vortag und schloss kaum verändert. Der Quartalsausweis, den das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss in den USA vorgelegt hatte, hatte die Anleger nicht in allen Punkten überzeugt. So wurde bemängelt, dass der Konzern weniger iPhones als erwartet verkauft hatte. Auch der Ausblick kam nicht gut an. Inzwischen konzentrierten sich die Investoren aber wieder auf die gute Ertragslage, sagten Händler.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.731,95 -0,67 -119,09 S&P-500 2.102,15 -0,57 -12,00 Nasdaq-Comp. 5.146,41 -0,49 -25,36 Nasdaq-100 4.602,83 -0,44 -20,41

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 28/32 up 1/32 0,698% -0,8BP 1% 3-year 99 15/32 up 2/32 1,057% -2,1BP 1 5/8% 5-year 99 30/32 up 5/32 1,637% -3,1BP 2 1/8% 7-year 100 21/32 up 8/32 2,021% -3,7BP 2 1/8% 10-year 98 21/32 up 12/32 2,278% -4,4BP 2 1/2% 30-year 100 15/32 up 1 6/32 2,976% -6,1BP

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.09 Uhr Mi, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0994 0,58% 1,0931 1,0898 EUR/JPY 136,11 0,34% 135,64 135,18 EUR/CHF 1,0544 0,54% 1,0488 1,0470 USD/JPY 123,81 -0,22% 124,08 124,04 GBP/USD 1,5516 -0,62% 1,5613 1,5630 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln

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   July 23, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)

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3M Co. 126,12 1,19% 3M Co.
American Express Co. 290,65 0,55% American Express Co.
Apple Inc. 224,35 0,54% Apple Inc.
Caterpillar Inc. 388,00 0,52% Caterpillar Inc.
General Motors 52,88 -0,23% General Motors
QUALCOMM Inc. 150,46 0,95% QUALCOMM Inc.
Under Armour Inc. 9,23 0,37% Under Armour Inc.