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03.11.2022 14:57:41

MÄRKTE USA/Talfahrt an Wall Street hält an

NEW YORK (Dow Jones)--Die Talfahrt der Wall Street nach den geldpolitischen Verlautbarungen von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell am Vortag setzt sich am Donnerstag fort. Die Stimmung bleibt angeschlagen, weil zwar einerseits das Tempo der Zinserhöhungen nachlassen dürfte, was Anleger durchaus begrüßen, aber zugleich Powell sehr klar andeutete, dass der Zinsgipfel höher ausfallen dürfte als bislang vom Markt veranschlagt. Die Zinsschritte könnten also nach zuletzt 75 Basispunkten kleiner ausfallen, aber der Zinserhöhungszyklus dafür länger dauern und auf einem höheren Niveau enden. Der Dow-Jones-Index gibt weitere 0,6 Prozent auf 31.971 Punkte ab, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 0,9 bzw. 1,2 Prozent.

Die Fed bleibt nach Powells "fest entschlossen", die Inflation auf 2 Prozent zu drücken. Von dieser Zielsetzung ist die aktuelle Teuerung noch sehr weit entfernt. Zudem strebt Powell einen positiven Realzins an, es wartet also noch einiges an geldpolitischen Straffungen auf die Fed. Powell habe die Möglichkeit eröffnet, dass die Zentralbank die Zinsen auf ein höheres Niveau als bislang erwartet anhebe, kommentiert Chefinvestmentstratege Edward Park von Brooks Macdonald. "Er widersprach der vielleicht naiven Ansicht des Marktes, dass die Fed entweder eine Straffung vornehmen oder akkommodierend sein wird", so Park weiter. Laut Händlern bestehe daher am Markt noch immer etwas Anpassungsbedarf.

Die US-Lohnstückkosten sind im dritten Quartal gegenüber der Vorperiode gesunken und zudem weniger deutlich gestiegen als erwartet. Doch so kurz nach der Fed-Entscheidung spielen die Daten keine große Rolle, zumal die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten einen Tick besser als erwartet ausgefallen sind. Damit bleibt der Arbeitsmarkt eng, was für steigende Lohnkosten spricht.

Dollar und Renditen weiter rauf

Der Dollar baut eine Gewinne am Donnerstag deutlich aus. Der Dollarindex rückt um 1,5 Prozent vor. Nach Ansicht von Devisenanalystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank hat Powell den Markt auf ein langsameres Tempo der Zinserhöhungen vorbereitet, ohne dass dies als taubenhaft aufgefasst wurde. Das britische Pfund gerät nach der Zinsanhebung in Großbritannien unter Druck. Laut Devisenanalyst Sam Cooper von der Silicon Valley Bank dürfte der Zinsgipfel tiefer ausfallen als vom Markt eingepreist.

Zu einer ähnlichen Einschätzungen wie zum Greenback kommen Händler am US-Rentenmarkt, wo die Notierungen ihre Abwärtsbewegung des Vortages beschleunigen und die Renditen nach oben treiben. Auch hier sprechen Marktteilnehmer von falkenhaften Aussagen - zumindest mit Blick auf den Zinsgipfel. Steigende Marktzinsen und ein sehr fester Dollar drücken den Goldpreis.

Die Ölpreise geben indes deutlicher nach. Steigende Zinsen drücken das Wirtschaftswachstum und damit die Erdölnachfrage, so die Rechnung am Markt.

Moderna im Minus

Der für seinen Corona-Impfstoff bekannte US-Biotechkonzern Moderna muss seine Prognose für das laufende Jahr nach einem Umsatzeinbruch im dritten Quartal zurücknehmen. Wegen Lieferkettenproblemen dürfte der Umsatz um bis zu 3 Milliarden US-Dollar niedriger ausfallen als ursprünglich geplant. Der Kurs gibt 4 Prozent nach, Biontech verlieren 2,2 Prozent. Der Sportbekleidungshersteller Under Armour (+13,9) hat bei rückläufigen Werten die Analystenschätzungen für den bereinigten Gewinn und Umsatz im zweiten Geschäftsquartal übertroffen.

Ein enttäuschender Ausblick schickt die Roku-Aktie (-15,6%) auf Talfahrt. Altice USA brechen um über 30 Prozent ein. Die Mutter der Kabelfernsehgesellschaft Cablevision kämpft unter anderem mit sinkenden Werbeeinnahmen und hat deshalb einen Umsatz- und Ergebnisrückgang im dritten Quartal verzeichnet.

Um 8,4 Prozent abwärts geht es mit dem Kurs von Qualcomm. Die Umsatzprognose des Chipherstellers fiel düsterer aus als erwartet. Bessere Geschäftszahlen als erwartet hat dagegen Ebay vorgelegt. Zudem gab der Betreiber des gleichnamigen Online-Auktionshauses einen soliden Ausblick auf das laufende vierte Quartal. Das verhilft der Aktie zu einem Plus von 6,6 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.970,94 -0,6% -176,82 -12,0%

S&P-500 3.725,08 -0,9% -34,61 -21,8%

Nasdaq-Comp. 10.398,18 -1,2% -126,62 -33,5%

Nasdaq-100 10.761,15 -1,3% -145,20 -34,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,73 +13,0 4,60 400,3

5 Jahre 4,40 +8,3 4,32 314,0

7 Jahre 4,30 +7,8 4,22 285,9

10 Jahre 4,18 +7,6 4,10 266,8

30 Jahre 4,18 +4,4 4,14 228,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:02 Uhr Mi, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9745 -0,7% 0,9808 0,9865 -14,3%

EUR/JPY 144,40 -0,6% 144,83 145,09 +10,3%

EUR/CHF 0,9878 +0,3% 0,9857 1,0004 -4,8%

EUR/GBP 0,8726 +1,2% 0,8617 0,8610 +3,8%

USD/JPY 148,21 +0,2% 147,65 147,08 +28,8%

GBP/USD 1,1166 -2,0% 1,1380 1,1459 -17,5%

USD/CNH (Offshore) 7,3499 +0,1% 7,3301 7,3165 +15,7%

Bitcoin

BTC/USD 20.168,84 +0,3% 20.303,95 20.383,23 -56,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 88,43 90,00 -1,7% -1,57 +26,6%

Brent/ICE 94,61 96,16 -1,6% -1,55 +29,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 129,51 125,86 +2,9% +3,64 +107,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.618,32 1.634,10 -1,0% -15,78 -11,5%

Silber (Spot) 19,10 19,21 -0,5% -0,10 -18,1%

Platin (Spot) 921,70 935,15 -1,4% -13,45 -5,0%

Kupfer-Future 3,40 3,47 -1,9% -0,07 -22,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/mpt

(END) Dow Jones Newswires

November 03, 2022 09:57 ET (13:57 GMT)

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