14.11.2014 22:46:32
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MÄRKTE USA/Trotz guter Konjunkturdaten dominiert Vorsicht
Von Claudia Nehrbaß
Trotz guter Konjunkturdaten mochten sich die Aktienkurse an der Wall Street am Freitag nicht zu neuen Höchstständen aufschwingen. Nach der jüngsten Rekordserie sei es nicht verwunderlich, dass die Anleger nun vorsichtig agierten, sagten Beobachter. Gerade vor Wochenenden neigten Investoren dazu, ihr Geld in Sicherheit zu bringen.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 17.635 Punkte. Der S&P-500 schloss kaum verändert, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent stieg. Die Umsätze waren mit 0,70 (Donnerstag: 0,71) Milliarden Aktien abermals recht lebhaft. Den 1.650 Kursgewinnern standen 1.498 -verlierer gegenüber, während 121 Titel unverändert schlossen.
Am Freitag machten vor allem die US-Konjunkturdaten die Musik, nachdem es im Wochenverlauf an der Datenfront eher ruhig gewesen war. So stieg der Einzelhandelsumsatz im Oktober um 0,3 Prozent und lag damit leicht über der Prognose der Ökonomen. Mit einem Minus von 1,3 Prozent sind die Importpreise im Oktober zudem so stark gefallen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Damit könnten die Spekulationen um eine Zinserhöhung in den USA weiter nach hinten rücken, sagt ein Teilnehmer.
Überraschend zuversichtlich sind auch die US-Verbraucher, wie eine Umfrage der Universität Michigan ergab. Der entsprechende Index stieg Anfang November auf 89,4 - den höchsten Stand seit sieben Jahren. Volkswirte hatten mit 87,8 gerechnet. Besonders positiv schätzen die Befragten die aktuelle Situation ein. Der Index für die aktuelle Lage stieg auf 103 von 98,3 im Oktober.
Allerdings waren die in derselben Umfrage erhobenen Inflationserwartungen rückläufig. Das wird wohl die US-Notenbank auf den Plan rufen, die ihre Zinspolitik außer am Arbeitsmarkt auch an der Inflation ausrichtet. Die Daten lieferten der Federal Reserve Gründe, Zinserhöhungen aufzuschieben, sagte Ian Gordon Devisenstratege bei der Bank of America-Merrill Lynch.
Die niedrigeren Inflationserwartungen ließen den Dollar zum Euro deutlich nachgeben. War der Euro nach den Einzelhandelsumsätzen noch auf ein Tagestief von knapp 1,24 Dollar gefallen, so wertete er nach den Daten der Uni Michigan stetig auf. Im späten Handel mussten 1,2525 Dollar je Euro gezahlt werden. Zum Yen kam der Dollar ebenfalls zurück. Von seinem Tageshoch bei 116,83 Yen sank der Greenback auf 116,30 Yen.
Die Preise für Öl und Gold erholten sich. Die Ursache war wohl am Devisenmarkt zu suchen, denn ein schwächerer Dollar macht die beiden Rohstoffe, die in Dollar bezahlt werden, für Käufer außerhalb des Dollarraums billiger und attraktiver. Die jüngsten Preisrückgänge dürften darüber hinaus Gelegenheitskäufer angelockt haben.
Für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI mussten zum Settlement 75,82 Dollar bezahlt werden, das waren 2,2 Prozent bzw 1,61 Dollar mehr als am Vortag. Brentöl stieg um 2,5 Prozent bzw 1,92 Dollar auf 79,41 Dollar. Doch übergeordnet beherrscht unverändert das weltweite Öl-Überangebot das Sentiment.
Der Goldpreis zog nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer kräftig an. Die Feinunze stieg zum Settlement um 2,1 Prozent bzw 24,10 Dollar auf 1.185,60 Dollar. Neben dem schwächeren Dollar hätten Shorteindeckungen den Preis hochgetrieben, sagten Händler.
Die Notierungen der US-Staatsanleihen stiegen ebenfalls. Auch hier verwiesen Händler auf die niedrigeren Inflationserwartungen. Eine hohe Inflation macht vor allem Anleihen mit längeren Laufzeiten unattraktiv, denn sie schmälert die Renditen. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 3 Basispunkte auf 2,32 Prozent.
An der Börse verlieh die Fantasie über einen Zusammenschluss mit Halliburton der Aktie von Baker Hughes nochmals Auftrieb. Sollte es tatsächlich zu einer Übernahme kommen, wäre dies nach Ansicht von Sterne Agee eine "Win-Win"-Situation für beide Unternehmen. Zwei der schwächeren Geschäftsbereiche von Halliburton würden dadurch gestärkt, in anderen Bereichen ergänzten sich beide Unternehmen. Nach der Kursexplosion um über 17 Prozent am Vortag legte die Aktie von Baker Hughes nun um 2,0 Prozent zu. Halliburton stiegen um 2,4 Prozent.
Der Steuerdeal der Kaffeekette Starbucks mit den Niederlanden könnte nach Ansicht der EU illegale Staatshilfe darstellen. Damit beginnt die nächste Phase einer Untersuchung, die für den US-Konzern in gewaltigen Steuerrückzahlungen münden könnte. Die Starbucks-Aktie zeigte sich 0,3 Prozent höher.
Nike Aktien fielen um 0,6 Prozent. Die Analysten von Sterne Agee hatten Nike auf "Neutral" von "Buy" zurückgestuft. McDonald's gewannen 0,8 Prozent. Der als "aktivistisch" bekannte Hedgefonds-Betreiber Jana hat den Kauf von 842 Millionen McDonald's-Aktien im dritten Quartal bekannt gegeben. Das sind nicht ganz 0,1 Prozent der ausstehenden Aktien der Schnellrestaurantkette, aber Jana hält überdies Calls auf 200.000 Aktien.
Virgin America feierte ein gelungenes Börsendebut. Die Titel starteten mit 27 Dollar in den Handel und damit gut 17 Prozent über dem Ausgabekurs von 23 Dollar. Zur Schlussglocke kostete die Aktie 30 Dollar und lag damit 26 Prozent über dem Ausgabekurs.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.634,74 -0,10 -18,05 S&P-500 2.039,82 0,02 0,49 Nasdaq-Comp. 4.688,54 0,18 8,40 Nasdaq-100 4.224,99 0,27 11,50Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-year 99 23/32 flat 0,519% flat 7/8% 3-year 99 24/32 up 1/32 0,957% -1,3BP 1 3/4% 5-year 99 16/32 up 3/32 1,604% -1,5BP 2% 7-year 99 29/32 up 4/32 2,014% -2,2BP 2 1/4% 10-year 99 12/32 up 7/32 2,320% -2,5BP 3% 30-year 99 5/32 up 21/32 3,042% -3,4BP
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.41 Uhr Do, 17.12 Uhr EUR/USD 1,2525 0,65% 1,2444 1,2467 EUR/JPY 145,66 0,65% 144,72 144,33 EUR/CHF 1,2012 -0,06% 1,2019 1,2020 USD/JPY 116,30 0,01% 116,29 115,78 GBP/USD 1,5673 -0,02% 1,5677 1,5730 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
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November 14, 2014 16:16 ET (21:16 GMT)
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