09.10.2023 15:52:40

MÄRKTE USA/Überfall auf Israel belastet - Anleihehandel ruht

NEW YORK (Dow Jones)--Der Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel lastet zu Wochenbeginn auf der Stimmung an der Wall Street. An den Finanzmärkten geht die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten um und vor diversen negativen Folgen für die Konjunktur. Der Konflikt könnte sich auf die US-Geldpolitik auswirken, wenn er so lange andauere, dass er die Inflation über höhere Energiepreise ankurbelt, sagt Marktteilnehmer Gregory Faranello von Amerivet. Kurzfristig führe der Krieg zu einer "Flucht in Qualität", was den Dollar steigen und die Anleiherenditen sinken lasse. Des Weiteren drohten als Folgen Probleme mit Ressourcen, in den Lieferketten und und eine Deglobalisierungsdynamik.

Die Befürchtung von Sanktionen gegen das Ölförderland Iran, einen Unterstützer der Hamas, treibt bereits die Ölpreise kräftig um über 3 Prozent nach oben.

Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,2 Prozent auf 33.354 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 0,9 Prozent nach. Am US-Anleihemarkt findet am Montag wegen des "Columbus Day" kein Handel statt.

"Geopolitische Risiken halten sich in der Regel nicht lange an den Märkten, aber es gibt viele Auswirkungen zweiter Ordnung, die sich in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren aus den Entwicklungen dieses Wochenendes ergeben könnten", sagt Jim Reid, Stratege bei der Deutschen Bank. Daher könne sich der Fokus in dieser Woche rasch wieder auf geldpolitische Themen und Unternehmensmeldungen verlagern. Immerhin beginnt am Freitag in den USA die Berichtssaison für das dritte Quartal mit den Ergebnissen von JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo.

Auf den besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht hatten die Börsen positiv reagiert, weil sich die Auffassung durchsetzte, dass dieser den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank nicht beeinflussen werde. Unter andere sorgte auch der moderate Anstieg der Stundenlöhne für etwas Erleichterung. Bei den US-Erzeuger- und Verbraucherpreisen für September am Mittwoch bzw. Donnerstag werden die Marktteilnehmer aber wieder nach Hinweisen über den weiteren Zinskurs suchen.

Dollar und Gold als sichere Häfen gesucht

Mit dem Überfall auf Israel profitieren Dollar und Gold von ihrem Status als sichere Häfen. Der Dollarindex legt um 0,3 Prozent zu. Obwohl sich die Dollar-Gewinne vorerst in Grenzen halten, könnten sie sich im Laufe der Woche ausweiten, sagt Jefferies Devisenstratege Brad Bechtel. Jede Eskalation des Konflikts dürfte dem Dollar Auftrieb geben, meint er und fügt hinzu, dass sowohl die Nachfrage nach "sicheren Häfen" als auch höhere Ölpreise tendenziell positiv für die US-Währung seien.

Für den Goldpreis geht es um 0,7 Prozent auf 1.845 Dollar nach oben. Marktteilnehmer verweisen auch auf eine Erholung von den kräftigen Abgaben der Vorwoche, als das Edelmetall auf den niedrigsten Stand seit März gefallen war.

Rüstungswerte gesucht - Auch Öl- und Energiewerte steigen

Am Aktienmarkt sind Rüstungswerte gesucht. RTX, Lockheed Martin und General Dynamics gewinnen bis zu 7,2 Prozent. Auch Öl- und Energietitel legen zu. Hier steigen Exxon Mobil, Chevron, Conocophillips und Occidental Petroleum um bis zu 4,2 Prozent.

Walt Disney gewinnen 0,5 Prozent. Der aktivistische Investor Nelson Peltz plant einen neuen Vorstoß für Sitze im Board von Disney, nachdem der Aktienkurs stark gefallen ist, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.

Shift Technologies knicken um 88 Prozent ein. Der Gebrauchtwagenhändler hat mitgeteilt, dass er Gläubigerschutz beantragen will. Zwei Standorte in Kalifornien seien geschlossen und der Betrieb der Webseite eingestellt worden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.354,36 -0,2% -53,22 +0,6%

S&P-500 4.290,66 -0,4% -17,84 +11,8%

Nasdaq-Comp. 13.314,92 -0,9% -116,42 +27,2%

Nasdaq-100 14.859,11 -0,8% -114,13 +35,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:00 Uhr Fr, 17:21 % YTD

EUR/USD 1,0546 -0,1% 1,0555 1,0563 -1,5%

EUR/JPY 157,07 -0,2% 157,48 157,65 +11,9%

EUR/CHF 0,9567 -0,4% 0,9605 0,9628 -3,3%

EUR/GBP 0,8642 -0,1% 0,8648 0,8650 -2,4%

USD/JPY 148,93 -0,1% 149,21 149,24 +13,6%

GBP/USD 1,2205 +0,0% 1,2200 1,2214 +0,9%

USD/CNH (Offshore) 7,2958 -0,2% 7,2977 7,3058 +5,3%

Bitcoin

BTC/USD 27.482,78 -1,6% 27.888,98 27.669,43 +65,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,59 82,79 +3,4% +2,80 +10,0%

Brent/ICE 87,40 84,58 +3,3% +2,82 +6,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.845,18 1.833,08 +0,7% +12,10 +1,2%

Silber (Spot) 21,66 21,61 +0,3% +0,05 -9,6%

Platin (Spot) 881,60 881,10 +0,1% +0,50 -17,5%

Kupfer-Future 3,65 3,63 +0,6% +0,02 -4,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 09, 2023 09:53 ET (13:53 GMT)

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