22.06.2023 18:09:45

MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Nasdaq erholt sich von Vortagesverlusten

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag mit einer uneinheitlichen Tendenz. Während der Dow-Jones-Index ein leichtes Minus verzeichnet, legt der Nasdaq-Composite etwas deutlicher zu. Im Fokus der Anleger stehen die Notenbanken. Zuletzt hatten vor allem Zinssorgen das Sentiment etwas eingetrübt.

Gegen Mittag (Ortszeit) notiert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent niedriger bei 33.933 Punkten, der S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,8 Prozent nach oben, nachdem er am Vortag deutlich nachgegeben hatte.

Weiterhin wirken die gestrigen Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell nach, der bei seiner Anhörung im Repräsentantenhaus weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt und damit für leichte Enttäuschung gesorgt hatte. Viele Marktteilnehmer hatten schon ein Zinshoch und möglicherweise sogar Zinssenkungen im Visier gehabt. Powell hatte dagegen den Willen bekräftigt, die Inflation weiter zu bekämpfen. Von der heutigen Anhörung gibt es bisher keine neuen Erkenntnisse.

Der Präsident der Chicago-Fed, Austan Goolsbee, ist indessen der Ansicht, die Wirtschaft in den USA habe sich so stark verlangsamt wie erwartet. Die Fed müsse die Wirtschaft und die Inflation aber noch genauer unter die Lupe nehmen, bevor sie über eine erneute Zinserhöhung entscheiden könne. Er nannte die Entscheidung aus der Vorwoche, die Zinserhöhungen auszusetzen, eine "knappe Entscheidung". Goolsbee sagte, er hoffe, vor der nächsten großen Sitzung der Fed am 25. und 26. Juli mehr Klarheit über die Inflation und die Wirtschaft zu erhalten.

Derweil haben die schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England (BoE) ihre Zinsen erhöht. Die SNB hat den Leitzins wie vom Markt erwartet um 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent angehoben, die BoE hat dagegen unerwartet einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkten auf nun 5,00 Prozent unternommen.

Konjunkturseitig ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung konstant geblieben. Im Vergleich zur Vorwoche verharrte die Zahl auf saisonbereinigter Basis bei 264.000. Diese waren in den vergangenen beiden Wochen noch unerwartet kräftig gestiegen. Die Wirtschaftsaktivität in den USA ist im Mai dagegen gesunken. Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im ersten Quartal 2023 leicht gestiegen. Der Index der Frühindikatoren fiel im Mai wie erwartet aus und die Verkäufe bestehender Hauser stiegen entgegen den Erwartungen etwas an.

Dollar erholt sich von Abgaben - Ölpreise fallen

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar nach den Vortagesabgaben etwas fester. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu. Die Widerstandsfähigkeit des Dollars spiegelt die wirtschaftlichen Aussichten wider, die in den USA besser sind als in anderen Industrieländern, so Edward Moya von Oanda. Der Greeback profitiere von seinem Status als sicherer Währungshafen, so der Analyst.

Am Anleihemarkt steigen die Renditen mit der Erwartung weiterer Zinsanhebungen. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöht sich um 6,6 Basispunkte auf 3,79 Prozent.

Die Ölpreise geben deutlich nach. Belastet werden die Preise weiterhin von Konjunktur- und Nachfragesorgen. Die Preise für die Sorten WTI und Brent sinken um bis zu 3,8 Prozent. Die US-Rohöllagerbestände sind laut der staatlichen EIA indessen stärker als erwartet gesunken. Sie fielen um 3,831 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Die Benzinbestände nahmen hingegen um 0,479 Millionen Barrel zu.

Accenture nach Zahlen leichter - Steelcase mit Kurssprung

Accenture büßen 3,1 Prozent ein. Der Dienstleister im Bereich Unternehmens- und Strategieberatung hat mit den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal die Erwartungen des Marktes verfehlt und zudem einen schwachen Ausblick auf das Gesamtjahr gegeben.

Ein Joint Venture des Autobauers Ford soll einen rekordhohen Kredit über 9,2 Milliarden US-Dollar vom Energieministerium erhalten, um Batteriewerke in Tennessee und Kentucky zu finanzieren, die für den Vorstoß des Konzerns in die Elektromobilität entscheidend sind. Die Ford-Aktie verbessert sich um 1,6 Prozent.

Die Aktie des Möbelherstellers Steelcase steigt um rund 10 Prozent, nachdem die Zahlen für das erste Quartal besser als erwartet ausgefallen waren. Der etwas schwächere Ausblick wird dagegen ignoriert.

KB Home geben um 1,2 Prozent nach, obwohl der Hausbauer im zweiten Quartal besser als gedacht abgeschnitten und auch mit einem positiven Ausblick aufgewartet hatte. Möglicherweise bremst hier die Erwartung weiterer Zinserhöhungen in den USA den Kurs, denn diese dürften dem Geschäft mit Häusern abträglich sein.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.932,75 -0,1% -18,77 +2,4%

S&P-500 4.373,99 +0,2% 8,30 +13,9%

Nasdaq-Comp. 13.603,72 +0,8% 101,52 +30,0%

Nasdaq-100 15.003,03 +0,9% 135,58 +37,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,76 +4,8 4,71 33,7

5 Jahre 4,02 +6,6 3,96 2,4

7 Jahre 3,91 +7,3 3,84 -5,6

10 Jahre 3,79 +6,6 3,72 -9,1

30 Jahre 3,87 +5,7 3,81 -10,5

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Mi, 17:08 % YTD

EUR/USD 1,0963 -0,2% 1,0984 1,0947 +2,4%

EUR/JPY 156,52 +0,4% 155,75 155,48 +11,5%

EUR/CHF 0,9819 +0,1% 0,9808 0,9803 -0,8%

EUR/GBP 0,8596 -0,1% 0,8610 0,8600 -2,9%

USD/JPY 142,78 +0,6% 141,80 142,01 +8,9%

GBP/USD 1,2753 -0,1% 1,2758 1,2731 +5,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1977 +0,3% 7,1872 7,1829 +3,9%

Bitcoin

BTC/USD 29.810,85 -0,2% 30.125,50 29.538,13 +79,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,77 72,53 -3,8% -2,76 -12,1%

Brent/ICE 74,45 77,12 -3,5% -2,67 -11,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 34,35 36,74 -6,5% -2,39 -53,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.913,95 1.932,40 -1,0% -18,45 +4,9%

Silber (Spot) 22,42 22,63 -0,9% -0,20 -6,4%

Platin (Spot) 930,45 946,28 -1,7% -15,83 -12,9%

Kupfer-Future 3,89 3,91 -0,7% -0,03 +1,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 22, 2023 12:10 ET (16:10 GMT)

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