05.04.2019 22:10:45
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MÄRKTE USA/US-Arbeitsmarkt verhilft Wall Street zu kleinem Plus
NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Aufschlägen hat sich die Wall Street am letzten Handelstag der Woche gezeigt. Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für März fiel etwas besser als erwartet aus und zeichnete das Bild einer weiterhin intakten US-Konjunktur. Mit einem Stellenaufbau von 196.000 wurde die Prognose von 175.000 übertroffen. Damit hat sich der Februar, als lediglich 20.000 neue Stellen geschaffen wurden, als Ausreißer erwiesen. Die Arbeitslosenquote lag wie erwartet unverändert bei 3,8 Prozent. Die US-Stundenlöhne stiegen um 0,14 Prozent. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.
Per Saldo bleibe das positive Wachstumsbild ohne Zwang zu Zinsanhebungen erhalten, hieß es von einem Teilnehmer. Vorbeugend gegen Zinsängste wirke auch, dass die Arbeitslosenquote nicht gesunken sei, sondern bei 3,8 Prozent verharrt habe. Die US-Notenbank hatte zuletzt erklärt, geduldig und datenabhängig entscheiden zu wollen.
"Das ist ein Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Denn der Februar sei wohl nur ein witterungsbedingter Ausreißer nach unten gewesen. Der US-Arbeitsmarkt bleibe robust, allerdings sei die entscheidende Botschaft das Lohnwachstum: "Der langsamere Anstieg der Löhne nimmt weiter Druck von der Notenbank", so der Stratege. Damit könne die Fed an ihrem defensiven Kurs festhalten: "Eine ohnehin schon unwahrscheinliche Zinserhöhung ist damit noch einmal unwahrscheinlicher geworden", ergänzt Altmann.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 26.425 Punkte. Zum Start markierte der Index erneut ein Jahreshoch bei 26.488 Punkten. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach oben. Auch hier wurde ein neues Jahreshoch erreicht. Der Nasdaq-Composite legte um 0,6 Prozent zu.
Stärkster Sektor waren die Energiewerte mit durchschnittlichen Kursgewinnen von 1,7 Prozent, nachdem die Ölpreise ein Fünf-Monatshoch erreicht hatten. Versorger und Immobilienwerte folgten mit Gewinnen von 1,0 und 0,8 Prozent. Sie gelten als Nutznießer eines Niedrigzinsumfelds. Banken, denen die niedrigen Zinsen das Geschäft erschweren, verloren dagegen im Schnitt 0,3 Prozent.
Umgesetzt wurden 770 (Donnerstag: 709) Millionen Aktien. Dabei wurden 2.099 Kursgewinner und 826 -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 116 Titel.
Positive Aussagen zu Handelsgesprächen
Daneben waren die Blicke auch auf die weiteren Entwicklungen in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China gerichtet. "Wir sind nah dran, einen Deal zu machen", sagte US-Präsident Donald Trump vor einem Treffen mit dem chinesischen Verhandlungsführer Liu He im Weißen Haus. Bei den Verhandlungen würden in einem "schnellen Tempo" Fortschritte erzielt. Genaueres werde "wahrscheinlich in den nächsten vier Wochen" klar werden. Marktteilnehmer bemängelten allerdings, dass Trump keinen Termin für ein Treffen mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping nannte, auf dem eine Einigung besiegelt werden könnte. Überdies sei ein positives Ergebnis der Verhandlungen zu einem großen Teil in den Kursen eingepreist, sagte Geoffrey Yu, Leiter des Investment Office von UBS Wealth Management in Großbritannien.
Boeing-Aktie mit weiterem Software-Problem im Fokus
Bei den Einzelwerten stand erneut die Boeing-Aktie im Fokus. Nach der Veröffentlichung erster Ermittlungsergebnisse zum Absturz in Äthiopien hat der Flugzeugbauer einen weiteren Softwarefehler in den 737 MAX eingeräumt. Es bestehe aber keinerlei Verbindung zum Trimmsystem MCAS, sagte ein Sprecher. Boeing habe bereits "die Lösung" gefunden. Das Trimmsystem MCAS steht im Verdacht, für den Absturz in Äthiopien kürzlich und im Oktober in Indonesien verantwortlich zu sein. Die Boeing-Aktie fiel um 1 Prozent.
Schwächster Wert im Dow-Jones-Index war die Aktie des erst in dieser Woche von Dowdupont abgespaltenen Unternehmens Dow. Sie verlor 4,1 Prozent, nachdem JP Morgan die Beobachtung der Aktie mit Underweight aufgenommen hatte. Ebenfalls nach einer Abstufung gaben Intel um 0,6 Prozent nach. Wells Fargo hatte Intel auf Market Perform von Outperform zurückgenommen.
Unter Druck stand die Aktie des Bekleidungsunternehmens Duluth Holdings, die um 25,5 Prozent einbrach. Das Unternehmen verfehlte nicht nur mit den Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes, sondern auch mit dem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr.
Wenig Bewegung am Devisenmarkt nach US-Arbeitsmarkt
Der etwas besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht bewegt den Devisenmarkt kaum. Die Volatilität stieg im Währungspaar Euro/Dollar nach den Daten zwar etwas, doch mit rund 1,1220 Dollar im späten Handel lag die Gemeinschaftswährung wenig verändert zum Stand vor der Veröffentlichung.
Gold und Anleihen zeigten sich ebenfalls wenig beeindruckt von den Arbeitsmarktdaten. Die Daten zeugten von einer weiter robusten US-Konjunktur, hieß es. Gleichzeitig stütze die Aussicht auf das Ausbleiben weiterer Zinserhöhungen. Der Preis für die Feinunze stand kaum verändert bei 1.292 Dollar. Die Notierungen am US-Anleihemarkt legten geringfügig zu. Die Rendite zehnjähriger Titel sank um 1,9 Basispunkte auf 2,49 Prozent.
Die Ölpreise drehten mit den Daten ins Plus. Hier stützte die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage. Dass in den USA nach einem mehrwöchigen Rückgang in der laufenden Woche wieder verstärkt Öl gefördert wurde, störte die Akteure nicht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 1,6 Prozent auf 63,08 Dollar zu, den höchsten Stand seit fünf Monaten. Nach Daten des Unternehmens Baker Hughes waren 831 Förderanlagen in Betrieb, das waren 15 mehr als in der Woche davor. Brent verbesserte sich um 1,4 Prozent auf 70,34 Dollar.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.424,99 0,15 40,36 13,28
S&P-500 2.892,74 0,46 13,35 15,39
Nasdaq-Comp. 7.938,69 0,59 46,91 19,64
Nasdaq-100 7.578,84 0,51 38,27 19,73
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,35 1,6 2,33 114,5
5 Jahre 2,31 -0,6 2,32 38,6
7 Jahre 2,39 -1,2 2,40 14,4
10 Jahre 2,49 -1,9 2,51 4,9
30 Jahre 2,91 -1,5 2,92 -15,9
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:12 Uhr Do, 17:07 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1218 -0,03% 1,1229 1,1218 -2,2%
EUR/JPY 125,28 +0,03% 125,40 125,13 -0,4%
EUR/CHF 1,1217 +0,00% 1,1227 1,1213 -0,4%
EUR/GBP 0,8607 +0,26% 0,8567 0,8578 -4,4%
USD/JPY 111,67 +0,04% 111,69 111,55 +1,8%
GBP/USD 1,3032 -0,30% 1,3116 1,3074 +2,1%
Bitcoin
BTC/USD 5.022,26 +1,85% 4.963,13 4.998,89 +35,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,27 62,10 +1,9% 1,17 +36,0%
Brent/ICE 70,44 69,40 +1,5% 1,04 +28,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.291,75 1.292,38 -0,0% -0,64 +0,7%
Silber (Spot) 15,11 15,16 -0,3% -0,05 -2,5%
Platin (Spot) 899,50 918,86 -2,1% -19,36 +12,9%
Kupfer-Future 2,89 2,91 -0,7% -0,02 +9,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 05, 2019 16:11 ET (20:11 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Boeing Co. | 144,44 | -0,21% | |
Dow Inc | 42,17 | 0,15% | |
Duluth Holdings Inc (B) | 0,00 | 0,00% | |
Intel Corp. | 22,27 | -2,11% |