24.08.2016 15:18:46

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte im Lethargiemodus bleiben

   Von Carla Mozee

   FRANKFURT (Dow Jones)--Je näher das Treffen der wichtigsten Notenbanker in Jackson Hole rückt, desto mehr nehmen die Anleger an der Wall Street eine abwartende Haltung ein. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen spricht aber erst am Freitag. Bis dahin bleiben die Akteure an den Finanzmärkten im Ungewissen über die kurzfristige Zinspolitik der Federal Reserve, was sich durch Zurückhaltung am Aktienmarkt ausdrückt. Am Mittwoch kommt die einzige Orientierungshilfe in Sachen Zinsspekulationen vom Immobilienmarkt, die Verkäufe bestehender Häuser für den Monat Juli werden aber erst im frühen Handel veröffentlicht.

   Der Aktienterminmarkt deutet aktuell eine unveränderte Eröffnung am Kassamarkt an. Beobachter fürchten unterdessen, dass die Yellen-Rede nicht das halten könnte, was der Markt erhoffe - nämlich etwas mehr Gewissheit über den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung in den USA. Zuletzt hatten sich Fed-Vertreter eher falkenhaft geäußert und damit Spekulationen über einen möglichen Zinsschritt noch im laufenden Jahr befeuert. Einer Zinserhöhung schon im September dürfte Yellen dagegen kaum den Weg bereiten, da sind sich Marktakteure mehrheitlich ziemlich sicher. Am Zinsterminmarkt liegt die entsprechende Wahrscheinlichkleit bei rund 20 Prozent.

Fokussierung auf Yellen birgt Gefahren "Verunsicherung umspannt die globalen Märkte in der laufenden Woche und die Sorgenfalten unter Investoren nehmen zu" erklärt FXTM-Analyst Lukman Otunuga. Der Mangel an Impulsen sendet eine unausgesprochene Warnung im Vorfeld des Treffens in Jackson Hole aus. Anleger sollten sich in der laufenden Woche bewusst sein, dass die Fokussierung auf die Yellen-Rede die Gefahr eines explosionsartigen Zuwachs der Volatilität bedeuten kann, falls Marktakteure wegen des Fahrplans der Zinserhöhung allein gelassen werden", warnt der Analyst.

   Die Lethargie am Aktienmarkt wird selbst durch fallende Ölpreise nicht gebrochen. US-Leitöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 1,9 Prozent auf 47,20 US-Dollar, Brent verbilligt sich um 1,3 Prozent auf 49,32 Dollar. Der US-Branchenverband API berichtet von einem deutlichen Lageraufbau von Erdöl in den USA auf Wochensicht. Zugleich haben sich die Bestände an Benzin und Mitteldestillaten jedoch reduziert. Die Regierung wird die offiziellen Rohölvorratsdaten im Sitzungsverlauf veröffentlichen, in jüngster Zeit lieferten beide Datenreihen aber nicht immer eine einheitliche Tendenz. Als Belastung für die Ölpreise nennen Händler die Verhandlungen in Nigeria zwischen militanten Rebellengruppen und der Regierung über eine Einstellung der Feindseligkeiten. Damit könnte in dem afrikanischen Ölland Förderung und Export anziehen.

   Die Erwartung einer eher falkenhaft gestimmten US-Notenbankpräsidentin Yellen stützt den Dollar, der Euro gibt auf 1,1265 Dollar nach Wechselkursen um 1,13 am Vorabend nach. Der Goldpreis stagniert bei 1.338 Dollar. Händler sehen Parallelen zum Aktienmarkt, denn auch bei Gold dürfte erst die Yellen-Rede die nächsten größeren Impulse setzen. Stagnation prägt auch den Rentenmarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bei 1,55 Prozent verharrt.

Bewegung bei Einzelwerten Bewegung gibt es immerhin bei ausgesuchten Einzelaktien: Intuit rauschen um 5,0 Prozent gen Süden. Das Softwareunternehmen hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten zwar übertroffen, enttäuscht aber mit dem Ausblick. La-Z-Boy stürzen gar um 13,9 Prozent ab. Der Möbelhersteller hat mit seinen Geschäftszahlen die Expertenschätzungen verfehlt. Dabei stößt Anlegern vor allem die deutlich gesunkene operative Marge sauer auf. Für den Kurs des Fitnesstrainingsausrüsters Fitbit geht es dagegen um 2,5 Prozent nach oben. Die US-Handelskommission hat Fitbit von dem Vorwurf freigesprochen, Geschäftsgeheimnisse beim Wettbewerber Aliphcom Jawbone gestohlen zu haben.

   Der Modeeinzelhändler Express hat für das zweite Quartal Ergebnisse vorgelegt, die noch flauer ausgefallen sind, als die Gewinnwarnung vom Mai hatte erwarten lassen. Anleger schicken die Titel über 20 Prozent auf Talfahrt. Der Pharmakonzern Pfizer nimmt nur wenige Tage nach einer Milliardenübernahme erneut viel Geld für einen Zukauf in die Hand. Diesmal erwirbt der Konzern die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an entzündungshemmenden Wirkstoffen und bereits zugelassenen Mitteln des britischen Wettbewerbers Astrazeneca. Der Pfizer-Kurs legt um 0,7 Prozent zu.

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