20.10.2023 14:55:40

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte weiter zur Schwäche neigen

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt der vergangenen zwei Tage deuten sich an der Wall Street am Freitag abermals Verluste an. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine knapp behauptete Eröffnung am Kassamarkt schließen. Demnach würden die Abgaben moderater als am Vortag ausfallen, wobei sich das Marktgeschehen zuletzt aber im Verlauf sehr volatil gezeigt hatte. Als Belastungsfaktor fungieren die weiterhin hohen Rentenrenditen und der Nahostkonflikt. Händler sehen einen Zusammenhang zwischen beiden Entwicklungen. Der Nahostkrieg befeuere die Ölpreise, die auch zum Wochenschluss anziehen, und entfache damit wachsende Inflationssorgen. Darauf reagiere der Rentenmarkt mit steigenden Renditen.

"Der Ausverkauf (bei Anleihen) könnte durch die starken Einzelhandelsumsätze erklärt werden, die auf die starken Arbeitsmarktdaten und die über den Erwartungen liegenden Inflationsdaten seit Monatsbeginn folgten, die beide falkenhafte Erwartungen an die Fed schürten", sagt Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote. Am Rentenmarkt stabilisieren sich die Notierungen nach ihrer jüngsten Talfahrt, die Renditen verharren aber auf hohem Niveau. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen notiert weiterhin in Schlagweite der Marke von 5 Prozent, die sie zuletzt 2007 genommen hatte. Ohne eine Positionierung des Marktes auf sinkende Leitzinsen in der Zukunft dürften die Renditen kaum deutlich sinken, heißt es bei den SEB-Analysten. Dies werde aber auf die Schnelle kaum passieren.

Iran-Sorgen treiben Ölpreise

Hinter der aktuellen Ölpreis-Rally stehen Stimmen aus dem Handel zufolge auch Meldungen der US-Marine. Ein US-Kriegsschiff hatte im Roten Meer mehrere Raketen abgefangen, die im Jemen abgefeuert wurden. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums wollte nicht ausschließen, dass die Geschosse Israel zum Ziel hatten. Die im Jemen aktiven Huthi-Rebellen sollen für den Beschuss verantwortlich sein, diese werden wiederum vom Iran unterstützt. Der Iran hatte mehrfach mit einem Eingreifen in den Nahostkrieg gedroht. Die Analysten der Commonwealth Bank of Australia warnen vor einem Eingreifen des Iran in den Nahostkrieg. In diesem Fall könnte der Ölpreis schnell auf 100 US-Dollar je Fass steigen. Die Preise wurden aber auch befeuert von der US-Regierung, die offenbar Erdöl für die strategische Reserve kaufen will.

Der Goldpreis hatte zuletzt mit den Schlagzeilen über die abgefangenen Raketen angezogen. Das Edelmetall verteuert sich aktuell nur noch moderat, bleibt aber als Fluchthafen in schwierigen Zeiten gefragt.

Berichtsperiode läuft weiter

American Express hat zum sechsten Mal in Folge Rekordeinnahmen verzeichnet, weil Verbraucher ihre Geldbörsen weiterhin geöffnet halten. Die Einnahmen des Kreditkartenkonzerns stiegen im dritten Quartal um 13 Prozent und erreichten damit die Schätzungen der Analysten. Der Gewinn übertraf sogar die Erwartungen: er stieg um 30 Prozent. Der Kurs steigt vorbörslich um 0,1 Prozent.

Die Titel von SLB (früher Schlumberger) geben dagegen um 2,5 Prozent nach. Der Öldienstleister enttäuschte in der dritten Periode umsatzseitig, das Ergebnis fiel gleichwohl besser als gedacht aus. Der Gewinn der Eisenbahngesellschaft CSX ist im dritten Quartal gesunken, da ein geringeres Transportvolumen das Ergebnis belastet hat. Die Papiere verlieren 0,9 Prozent.

Dagegen kletterten Knight-Swift Transportation um 11,6 Prozent. Das Transportunternehmen verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatzanstieg, der die Erwartungen übertraf. SolarEdge Technologies hat ihre Umsatzschätzungen für das dritte und vierte Quartal gesenkt, nachdem das Unternehmen für Solarenergie mehr Auftragsstornierungen und -verschiebungen verzeichnet hat. Die Aktie bricht um 30 Prozent ein.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 5,13 -3,4 5,16 70,7

5 Jahre 4,91 -5,2 4,96 90,9

7 Jahre 4,98 -3,1 5,01 101,1

10 Jahre 4,96 -2,4 4,99 108,4

30 Jahre 5,13 +2,1 5,10 115,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:12 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0585 +0,0% 1,0575 1,0534 -1,1%

EUR/JPY 158,68 +0,1% 158,47 157,88 +13,1%

EUR/CHF 0,9448 +0,2% 0,9436 0,9462 -4,5%

EUR/GBP 0,8713 -0,0% 0,8729 0,8672 -1,6%

USD/JPY 149,94 +0,1% 149,87 149,86 +14,4%

GBP/USD 1,2147 +0,0% 1,2115 1,2148 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,3321 -0,1% 7,3373 7,3296 +5,8%

Bitcoin

BTC/USD 29.520,00 +3,1% 29.254,47 28.281,59 +77,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 90,46 89,37 +1,2% +1,09 +16,3%

Brent/ICE 93,23 92,38 +0,9% +0,85 +14,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.979,79 1.974,50 +0,3% +5,29 +8,6%

Silber (Spot) 23,18 23,08 +0,5% +0,11 -3,3%

Platin (Spot) 898,95 895,53 +0,4% +3,43 -15,8%

Kupfer-Future 3,57 3,60 -0,9% -0,03 -6,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/hab

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2023 08:56 ET (12:56 GMT)

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