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30.06.2015 22:53:46

MÄRKTE USA/Wall Street nur mit Minierholung von Vortagesverlust

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem höchsten Tagesverlust des Jahres hat sich die Wall Street am Dienstag zu einer mickrigen Erholung aufgerafft. Hinter den Kulissen suchten Griechenland und seine Gläubiger weiter nach einem Ausweg, um die drohende Staatspleite doch noch abzuwenden. Athen hatte kurz vor dem Auslaufen seines Hilfsprogramms einen neuen Lösungsvorschlag im Schuldenstreit präsentiert. Doch handfeste Ergebnisse einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz der Finanzminister der Eurozone blieben aus. Am Mittwochvormittag soll es allerdings eine weitere Konferenz geben. Händler sprachen angesichts der Nachrichtenlage von Hoffnungsschimmern, nicht aber von Entspannung. "Nach dem Ausverkauf des Vortages ist eine Erholung wirklich unvermeidlich, ansonsten wäre es eine Panik", sagte Händler Michael Antonelli von Robert W. Baird.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 17.620 Punkte zu, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewannen 0,3 bzw. 0,6 Prozent. Auf Monatssicht gaben die Kurse ab, im ersten Halbjahr stagnierten sich weitestgehend. Umgesetzt wurden am Dienstag 1.181 (Montag: 875) Millionen Aktien. Den 1.940 (308) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.254 (2.919) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 83 (47) Titel. "Letztlich ist es die Stärke der US-Konjunktur, die den Markt rettet", sagte Marktstratege Jeremy Zirin von UBS Wealth Management Americas. Allerdings machten die Wirtschaftsdaten des Tages nicht durch die Bank Mut: So hatte sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im Juni stärker als vorhergesagt aufgehellt. Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago waren zwar ebenfalls positiver gestimmt, allerdings hatten Volkswirte auf mehr gehofft. Der Frühindikator lag weiter unter der Wachstumsschwelle. Darüber hinaus waren die US-Häuserpreise im April nicht mehr so schnell wie zuletzt geklettert.

   Am Rentenmarkt kamen die Kurse nach der Rally des Vortages ganz leicht zurück. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um knapp einen Basispunkt auf 2,34 Prozent. Anleger verwiesen auf eine weitere Schuldenkrise, die möglicherweise für die USA unangenehmer als Griechenland werden könnte. Denn mit Puerto Rico ist ein US-Territorium zahlungsunfähig. Die Inselgruppe muss rund 72 Milliarden US-Dollar umschulden. Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit bereits auf das gleiche Niveau wie jenes von Griechenland abgestuft. Rentenstratege John Mousseau von Cumberland Advisors riet der US-Regierung zum Eingreifen, weil letztlich auch die Kreditwürdigkeit der USA auf dem Spiel stehe. Insgesamt verbuchten US-Renten im zweiten Quartal die höchsten Kursverluste seit Dezember 2013.

   Gold war trotz der ungewissen Aussichten Griechenlands nicht gefragt. Die Feinunze verbilligte sich auf 1.172 Dollar nach rund 1.180 am Vorabend. Über das erste Halbjahr büßte Gold rund 1 Prozent ein. Marktteilnehmer gingen davon aus, dass Griechenland in der Eurozone bleibe, erklärte die Commerzbank das fehlende Interesse am "sicheren Hafen" Gold. Die Analysten glaubten aber, dass der Goldmarkt bald wieder Zulauf erhalten werde, schließlich sei nicht klar, wie es mit Griechenland weitergehe.

   Der Ölpreis machte trotz eines neuen Rekords bei der US-Ölförderung Boden gut. Denn am Dienstag lief die Frist für eine Einigung im Atomstreit zwischen dem Iran und der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands aus, sie wurde um eine Woche verlängert. Damit blieb eine Rückkehr des Irans an den Ölmarkt weiter ungewiss. Die Spekulation eines zusätzlichen Ölangebots aus dem Iran hatte die Preise zuletzt gedrückt. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 2 Prozent auf 59,47 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent legte um 2,6 Prozent auf 63,59 Dollar zu. Da Brent globaler gehandelt wird, reagiert der Preis sensibler auf Schlagzeilen über das iranische Atomprogramm. In den ersten sechs Monaten schnellte der Erdölpreis übergeordnet um über 11 Prozent nach oben.

   Am Devisenmarkt sank der Euro mit 1,1146 Dollar im späten Geschäft wieder deutlicher unter die Marke von 1,12 Dollar, die er am Vortag im Sturm genommen hatte. Das überzeugende Verbrauchervertrauen habe den Greenback gestützt, hieß es mit Blick auf die anstehende Zinswende in den USA. Nach der Euro-Rally des Vortages seien angesichts der weiterhin herrschenden Unsicherheit um Griechenland Gewinne eingefahren worden. Jedoch habe das Griechenlanddrama die Euro-Wechselkurse nur am Rande beeinflusst, hieß es weiter.

   Unter den Einzelwerten litten Boeing wider Erwarten nur mäßig darunter, dass Konkurrent Airbus den 1,33 Milliarden-Dollar-Auftrag aus Südkorea für vier Tankflugzeuge erhalten hatte. Boeing schlossen hauchdünn im Minus. Microsoft verloren 0,5 Prozent. Der Softwarekonzern gab sein Anzeigengeschäft an AOL ab. Cisco fielen um 0,3 Prozent, der Netzwerkausrüster übernimmt das auf Netzwerksicherheit spezialisierte Unternehmen OpenDNS für 635 Millionen Dollar.

   Die japanische Sumitomo Mitsui Banking kauft die europäische Finanzinvestorensparte von General Electric (GE) für 2,2 Milliarden Dollar. GE drehten spät ins Minus und sanken um 0,3 Prozent. ConAgra Foods hatte Geschäftszahlen zum vierten Quartal vorgelegt und aggressive Kostensenkungen angekündigt. Die Aktie gewann 0,7 Prozent. Willis Group rückten um 3,3 Prozent vor und Towers Watson sanken um 8,8. Die Versicherungsberatungsgesellschaft und der Branchendienstleister fusionieren.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.619,51 0,13 23,16 S&P-500 2.063,12 0,27 5,48 Nasdaq-Comp. 4.986,87 0,57 28,40 Nasdaq-100 4.396,76 0,39 16,90

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 31/32 unv. 0,637% unv. 1% 3-jähr. 100 12/32 - 01/32 0,993% +1,0BP 1 5/8% 5-jähr. 99 31/32 - 01/32 1,630% +0,5BP 2 1/8% 7-jähr. 100 13/32 - 1/32 2,062% +0,4BP 2 1/8% 10-jähr. 98 5/32 - 1/32 2,335% +0,2BP 2 1/2% 30-jähr. 97 29/32 - 5/32 3,106% +0,6BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.19 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1143 -0,48% 1,1196 1,1190 EUR/JPY 136,39 -0,42% 136,97 137,12 EUR/CHF 1,0421 0,18% 1,0401 1,0378 USD/JPY 122,44 0,07% 122,35 122,55 GBP/USD 1,5712 -0,10% 1,5729 1,5777 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   June 30, 2015 16:23 ET (20:23 GMT)

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