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09.12.2016 18:51:45

MÄRKTE USA/Wall Street steigt auf immer neue Rekorde

   Von Anora Mahmudova und Sara Sjol

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street bleibt auch am Freitag stramm auf Rekordkurs. Der US-Aktienmarkt verbucht nun schon die fünfte Sitzung in Folge Aufschläge. Mit Blick auf die abermaligen Allzeithochs von Dow-Jones-Index, dem marktbreiten S&P-500 sowie dem Nasdaq-Composite sprechen Händler bereits von Gewöhnungseffekten. An der Nasdaq sind es Werte aus dem Bereich Biotechnologie, die zum Wochenschluss besonders gut laufen. Der als Branchenbaromter geltende iShares Nasdaq Biotechnology ETF (IBB) zieht im 1,8 Prozent an. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 19.671 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 0,3 bzw. 0,5 Prozent an.

   Bereits an den vergangenen Tagen wurden - wenn auch mit meist kleinen Gewinnen - stetig neue Rekorde erreicht. Am Vortag waren es sogar fünf Hauptindizes, die ein Allzeithoch erklommen hatten - erstmals gleichzeitig seit über 18 Jahren. Nun stützen, wenn auch nur ganz leicht, positiv gestimmte US-Verbraucher. Deren Stimmung hat sich im Dezember stärker als erwartet aufgehellt. Vor allem der überraschende Sieg von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl beflügelte die Erwartungen der Konsumenten. Der Indikator rangiert nur knapp unter dem Höchststand des Jahres 2015, der den höchsten Wert seit Anfang 2004 markierte. Für die Zinsentscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche dürfte die Lesung keine Rolle spielen, denn eine Erhöhung der Leitzinsen um 25 Basispunkte wird bereits mit praktisch 100 Prozent eingepreist.

Skeptiker mahnen Angesichts der "Trump-Rally" mit immer neuen Rekordständen ist es wenig verwunderlich, dass sich auch die Zahl der Skeptiker vermehrt. Einige Analysten urteilen, dass die Rally seit den Präsidentschaftswahlen übertrieben gewesen sei. Marktanalystin Ipek Ozkardeskaya von London Capital Group spricht von einer kräftig überkauften Lage. Dagegen meint Finanzberater Frank Cappelleri von Instinet, Überkauftheit könne über längere Phasen am Markt bedeutungslos sein.

   Am Ölmarkt legen die Preise etwas zu. Mit Spannung blicken Teilnehmer dem Treffen am Wochenende entgegen, auf dem sich die Förderländer inner- und außerhalb des Erdölkartells Opec über eine gemeinsame Förderbegrenzung verständigen wollen. Russland hat bereits seine Bereitschaft zur Senkung der Produktion signalisiert. Derweil steigt der Preis für ein Barrel der Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 54,08 Dollar, während WTI um 1,1 Prozent auf 51,38 Dollar steigt.

   Der Dollar zeigt weiter Stärke. Nachdem er im Gefolge der Entscheidung der Europäischen Zentralbank am Vortag dynamisch gegen den Euro, aber auch gegen andere Währungen, vorgerückt war, geht es nun nochmals nach oben. So ist der Euro deutlich unter 1,06 Dollar auf aktuell 1,0540 gefallen, während der Greenback zugleich auf ein Zehnmonatshoch zum Yen gestiegen ist. Auch die erwartete Straffung der US-Geldpolitik zeigt hier Wirkung. Eine Zinserhöhung in der kommenden Woche wird mit 97-prozentiger Wahrscheinlichkeit eingepreist.

   Dies sind keine guten Schlagzeilen für den Goldpreis, der unter dem festen Dollar leidet. Die Feinunze verbilligt sich um 0,8 Prozent auf 1.161 Dollar. Noch am Mittwoch stand sie im Hoch bei 1.180 Dollar. Damit steuert das Edelmetall auf seinen fünften Wochenverlust in Folge zu. Händler sprechen von einem anhaltenden Kapitalabfluss bei börsennotierten Fonds, die in das Edelmetall investieren.

   Angesichts der Risikobereitschaft der Anleger und mit Blick auf erwartete Zinserhöhungen der US-Notenbank stehen Anleihen im Schatten der Wall Street. Fallende Notierungen lassen die Rendite der zehnjährigen Treasurys um fünf Basispunkte auf 2,46 Prozent steigen. Im Handel wird unter anderem auf stärker als erwartet ausgefallene Inflationsdaten in China verwiesen.

Broadcom klettern mit Rekordumsatz Unter den Einzelaktien steigern sich Broadcom um 4,9 Prozent. Der Chiphersteller und Apple-Zulieferer übertraf in seinem vierten Quartal die Markterwartungen und sprach von einem starken Jahresausklang mit einem Umsatz auf Rekordniveau. United Continental erwartet nach Vorlage von Verkehrszahlen für November im vierten Quartal einen etwas geringeren Umsatzrückgang als bislang befürchtet. Die Aktie profitiert mit plus 2,5 Prozent.

   Erfolg versprechende Studien zu einem Alzheimer-Präparat hieven Biogen um 3,2 Prozent nach oben. Ein gesenkter Umsatzausblick sorgt dagegen für kräftigen Druck auf die Aktie des Bekleidungsunternehmens Duluth Holdings. Duluth begründete dies mit der ungewöhnlich milden Witterung und außerdem einem von Rabattaktionen geprägten Wettbewerbsumfeld. Stifel Nicolaus hat die Titel auf "Halten" abgestuft. Der Aktienkurs schmilzt um 22,5 Prozent. Restoration Hardware trifft es fast so hart mit einem Kursabsacker um über 15 Prozent. Die Möbelkette hat enttäuschende Umsätze berichtet und zudem mit einer Umsatzwarnung aufgewartet für das laufende Quartal.

   Ein lethargisches IPO-Jahr hat mit einem milliardenschweren Börsengang in den USA kurz vor Schluss noch einen Schub erhalten. Der Versicherer Athene Holding hat bei seinem IPO knapp 1,1 Milliarden US-Dollar eingenommen. Die Bewertung des Unternehmens beträgt damit 8 Milliarden US-Dollar. Athene damit das zweitgrößte US-Unternehmen, dass 2016 auf dem Börsenparkett debütierte. Die Aktie legt gegenüber dem Emissionspreis um 10,5 Prozent auf 44,20 Dollar zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.666,85 0,27 52,04 12,87 S&P-500 2.252,21 0,27 6,02 10,19 Nasdaq-Comp. 5.441,42 0,44 24,06 8,67 Nasdaq-100 4.892,06 0,68 32,87 6,50

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,12 1,7 1,10 5 Jahre 1,87 3,8 1,83 7 Jahre 2,24 4,5 2,20 10 Jahre 2,46 5,0 2,41 30 Jahre 3,16 4,7 3,11

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:13 Do, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0540 -0,71% 1,0615 1,0615 -3,0% EUR/JPY 121,4282 -0,05% 121,4834 121,20 -16,3% EUR/CHF 1,0736 -0,51% 1,0791 1,0791 -1,3% EUR/GBP 0,8373 -0,78% 0,8436 1,1832 +13,7% USD/JPY 115,21 +0,67% 114,44 114,17 -1,9% GBP/USD 1,2588 +0,03% 1,2584 1,2558 -14,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,36 50,84 +1,0% 0,52 +16,2% Brent/ICE 54,08 53,89 +0,4% 0,19 +17,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.161,29 1.170,75 -0,8% -9,46 +9,5% Silber (Spot) 16,96 17,02 -0,3% -0,06 +22,7% Platin (Spot) 916,00 937,00 -2,2% -21,00 +2,8% Kupfer-Future 2,65 2,62 +1,3% +0,03 +23,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   December 09, 2016 12:20 ET (17:20 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 20 PM EST 12-09-16

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