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19.02.2016 22:50:49

MÄRKTE USA/Wall Street verbucht höchsten Wochengewinn 2016

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Angesichts einer erneuten Talfahrt der Ölpreise hat sich die Wall Street am Freitag erstaunlich wacker geschlagen. Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 16.392 Punkte. Der S&P-500 schloss unverändert und der Nasdaq-Composite gewann dank des positiven Schwungs bei Technologiewerten 0,4 Prozent. Insgesamt verbuchten US-Aktien den höchsten Wochengewinn im laufenden Jahr. Umgesetzt wurden an der NYSE 1,16 (Vortag: 1,08) Milliarden Aktien. Dabei trafen 1.544 (1.603) Kursgewinner auf 1.572 (1.518) -verlierer, 93 (84) Titel schlossen unverändert. Die mehrtägige Rally hatte bereits am Vortag ein Ende gefunden, nachdem der Markt nach Meinung von Teilnehmern ziemlich heißgelaufen war. Ohne eine Erholung der Ölpreise sei ein weiterer Anstieg der Wall Street schwierig, hieß es im Handel.

   Die Freitagsbewegungen könnten als eine Art "Pausenmodus für Aktien" gedeutet werden, bis mehr Klarheit über die Stabilisierung der Ölpreise, die kurzfristige Geldpolitik der Federal Reserve und den Gewinnausblick zum ersten Quartal herrsche, sagte Aktienchefstratege Terry Sandven von U.S. Bank Wealth Management. Die Diskussion über die kurzfristige Zinsentwicklung erhielt derweil neue Nahrung, denn die Inflation schien langsam Fahrt aufzunehmen. Die US-Verbraucherpreise waren im Januar anders als erwartet konstant geblieben und nicht gesunken. Im Jahresvergleich zeigten sie sogar den stärksten Anstieg seit Oktober 2014. Für die Kernteuerung ergab sich der deutlichste Zuwachs seit August 2011.

Inflation kommt langsam in Fahrt Dazu passte, dass auch die Realeinkommen deutlich zulegten. "Die deflationären Signale bei Gütern werden vollständig aufgefangen von der Inflation im Dienstleistungsbereich. Die anhaltende Debatte, dass wir uns in einer globalen Deflationsspirale bewegen, ist Unsinn", resümierte Marktanalyst Peter Boockvar von The Lindsey Group. Die Interpretation der Inflationsdaten ist entscheidend für die Zinspolitik der Fed.

   Doch von Inflation am Ölmarkt konnte keine Rede sein: US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 3,7 Prozent auf 29,64 US-Dollar, Erdöl der globaler gehandelten Sorte Brent verbilligte sich um 3,7 Prozent auf 33,01 Dollar. Bereits am Vortag war Preisdruck aufgekommen, als die Öllagerbestände in Amerika auf ein neues Rekordhoch gestiegen waren. An den Tagen zuvor hatte die Hoffnung auf Produktionsbeschränkungen wichtiger Ölförderländer gestützt, doch die Zweifel verstärken sich, ob dies umsetzbar ist. Laut Analysten hätte die Förderung auf dem zuletzt hohen Niveau ohnehin kaum noch gesteigert werden können, daher sei eine Einigung auf ein Einfrieren der Quoten nichts Außergewöhnliches. Zudem nimmt der Iran nach den aufgehobenen Sanktionen eine Schlüsselrolle ein. Aktuelle Schätzungen legten nahe, dass die iranischen Lagerbestände geförderten Öls kontinuierlich steigen.

Euro neigt zur Stärke Am Devisenmarkt wurde der Euro mit 1,1130 Dollar im späten US-Geschäft etwas über dem Wechselkurs des Vorabends von rund 1,11 gehandelt. Die Einheitswährung war zeitweise etwas unter Druck geraten, nachdem die US-Verbraucherpreise höher als erwartet ausfallen waren. Doch die US-Zinsfantasien wurden im Verlauf wieder ausgepreist, nachdem EZB-Vizepräsident Vitor Constancio die Fundamentaldaten besser als von den Märkten angenommen interpretiert hatte. Die Aussagen wurden im Handel als weniger taubenhaft gewertet als die zuletzt aus EZB-Kreisen vernommenen. Zum Yen verbuchte der Greenback indes den höchsten Dreiwochenverlust seit Juni 2013.

   Am Goldmarkt war die Sicht auf die Geldpolitik kein großes Thema, die Feinunze kostete mit 1.228 Dollar 0,2 Prozent weniger als am Vorabend. Auch am Rentenmarkt tat sich wenig, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um einen Basispunkt auf 1,75 Prozent. Am kurzen Ende des Marktes stiegen die Renditen.

Applied Materials und Arista gesucht An der Börse sprangen Applied Materials um 7,0 Prozent nach oben. Der Hersteller von Halbleitermaschinen übertraf mit seinen Ergebnissen die Erwartungen. QUALCOMM gewannen 0,7 Prozent. Der Produzent von Smartphone-Chips hatte eine Patentvereinbarung mit dem chinesischen Computergiganten Lenovo getroffen. Dagegen ging es mit Deere 4,2 Prozent abwärts, nachdem der Landmaschinenhersteller bei Gewinn und Umsatz einen Rückgang verbucht hatte.

   Arista Networks haussierten um 11,8 Prozent. Der Softwarespezialist hatte überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt und den Umsatz im vierten Quartal um 41 Prozent gesteigert. Equinix legten 3,1 Prozent zu. Das Immobilienunternehmen hat mit dem Betriebsergebnis die Erwartungen zwar verfehlt, aber ein Umsatzplus verbucht. Yahoo hat ein Spezialkommittee geschaffen, das sich mit den strategischen Alternativen für den US-Internetkonzern beschäftigen soll. Der Kurs gewannt 2,1 Prozent.

   Schwache Geschäftszahlen und eine gesenkte Bonitätsbewertung durch Standard & Poor's drückten die Titel der Kaufhauskette Nordstrom um 6,7 Prozent. Weight Watchers profitierten von einer Studie, die belegte, dass die Diätprodukte des Unternehmens das Diabetesrisiko senken. Die Aktie nahm um 18,3 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 16.391,65 -0,13 -21,78 -5,93 S&P-500 1.917,78 0,00 -0,05 -6,17 Nasdaq-Comp. 4.504,43 0,38 16,89 -10,04 Nasdaq-100 4.164,09 0,30 12,60 -9,34

DEVISEN zuletzt +/- % Fr. 8.08 Uhr Do, 17.26 Uhr EUR/USD 1,1133 0,17% 1,1114 1,1090 EUR/JPY 125,40 -0,21% 125,67 125,94 EUR/CHF 1,1019 -0,11% 1,1032 1,1027 GBP/EUR 1,2901 0,12% 1,2886 1,2940 USD/JPY 112,64 -0,38% 113,07 113,56 GBP/USD 1,4362 0,27% 1,4324 1,4349

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD WTI/Nymex 29,77 30,77 -3,25 -1,00 Brent/ICE 33,25 33,01 -3,00 -1,03

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.228,15 1.225,80 +0,2% +2,35 Silber (Spot) 15,36 15,37 -0,0% -0,01 Platin (Spot) 943,44 944,75 -0,1% -1,31 Kupfer-Future 2,08 2,07 +0,5% +0,01

RENTEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 100 glatt -02/32 0,746% +3,6BP 3/4% 3-jähr. 99 17/32 -03/32 0,907% +3,0BP 1 3/8% 5-jähr. 100 22/32 -02/32 1,228% +1,3BP 1 3/4% 7-jähr. 101 16/32 -01/32 1,519% +0,4BP 1 5/8% 10-jähr. 98 27/32 +03/32 1,750% -1,0BP 2 1/2% 30-jähr. 97 25/32 +15/32 2,607% -2,4BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   February 19, 2016 16:19 ET (21:19 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 19 PM EST 02-19-16

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Applied Materials Inc. 167,02 -0,54% Applied Materials Inc.
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