26.10.2018 15:06:43
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MÄRKTE USA/Wall Street vor erneut heftigem Verlusttag
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street steuert am Freitag nach einem Erholungstag schon wieder auf deutliche Verluste zu. Bereits am Vortag waren sich die Börsianer weitgehend einig, dass sich am fundamental negativen Börsenumfeld nichts geändert habe. Daher zeigen sich Marktteilnehmer wenig überrascht, dass der Aktienterminmarkt auf eine schwache Handelseröffnung am Kassamarkt hindeutet. Der nicht gelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China wird weiterhin als Hauptbelastungsfaktor genannt.
Etwas Entspannung kommt dagegen von den Konjunkturdaten. Trotz des Protektionismus boomt die US-Wirtschaft weiter. Das BIP-Wachstum verringerte sich zwar im dritten Quartal, fiel aber etwas besser als erwartet aus. Der Inflationsdruck scheint aber etwas nachzulassen, wie der BIP-Deflator zeigt. "Das ist ja fast Goldilocks-Szenario", sagt ein Stratege.
China-Konflikt und Geschäftsberichte belasten
Zur eingetrübten Stimmung trägt aber laut Händlern weiter bei, dass die USA im Handelsstreit mit China die Wiederaufnahme von Gesprächen solange ablehnen, bis Peking konkrete Vorschläge macht, um die von den USA vorgebrachten Vorwürfe in Sachen unlauterer Technologietransfer und Ähnlichem aus der Welt zu schaffen. Damit erhalten Hoffnungen einen Dämpfer, dass sich beide Seiten Ende November annähern könnten, wenn US-Präsident Donald Trump und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang am Rande des G20-Treffens in Buenos Aires zusammentreffen dürften. Stattdessen drohten nun weitere Strafzölle der USA, wie von Trump bereits angedeutet, hieß es.
Einen weiteren aktuellen Auslöser für die sich zum Wochenschluss abzeichnenden Verluste neben den China-Schlagzeilen liefern die Geschäftsausweise einiger Technologielieblinge. Manche Börsianer vertreten die Auffassung, dass die Enttäuschung über die Quartalszahlen als willkommener Anlass für Verkäufe herhalten müsse. "Zuerst gab es eine enttäuschende Reaktion auf die Ergebnisse von Amazon und Google gestern Abend", sagt Portfolio-Verwalter Mohammed Kazmi von Union Bancaire Privée mit Blick auf den nachbörslichen US-Aktienhandel des Vorabends. "Beide haben die Umsatzprognosen verfehlt. Angesichts der Nervosität des Marktes wird nach Gründen für Verkäufe gesucht", so Kazmi.
Der Amazon-Kurs knickt vorbörslich um 8,4 Prozent ein. Amazon hat trotz der traditionell hohen Investitionen im dritten Quartal ihren Gewinn mehr als verzehnfacht, enttäuscht aber bei Umsatz und Ausblick.
Die Google-Mutter Alphabet hat dank weiterhin hoher Werbeumsätze im dritten Quartal erneut gute Geschäfte gemacht und den Nettogewinn um 37 Prozent gesteigert. Analysten hatten weniger erwartet. Der Kurs fallt dennoch um 5,9 Prozent, laut Marktexperten weil der Umsatz zwar um 21 Prozent zulegte, damit aber etwas weniger als vor Jahresfrist mit 24 Prozent.
Die derzeit dominierende Skepsis der Marktteilnehmer bekommt auch der Intel-Kurs zu spüren. Er verliert 0,3 Prozent zu, obwohl der Chiphersteller die Erwartungen weit übertroffen und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben hat.
Der Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive hat trotz steigender Preise im vergangenen Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen geht von einer Fortsetzung der Entwicklung aus. Die Aktie fällt um 5,4 Prozent.
Noch weiter nach unten fallen die Titel des Reifenherstellers Goodyear mit minus 7,6 Prozent. Das Unternehmen hat mit seinem Drittquartalsbericht die Erwartungen verfehlt und zudem die Gewinnprognose zurückgenommen.
Mattel sinken um 0,9 Prozent. Der Spielzeughersteller schrieb wieder schwarze Zahlen, verfehlte aber die Prognosen. Der Betreiber des Instant-Messaging-Dienstes Snapchat hat im dritten Quartal zwar 43 Prozent mehr umgesetzt, aber zugleich Nutzer verloren. Die Snap-Aktie rutscht um 12,3 Prozent nach unten. Snap schreibt zudem weiterhin Verluste.
Am Devisenmarkt neigt der Euro zur Schwäche, die Gemeinschaftswährung fällt auf 1,1347 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,1384. Der etwas nachlassende Inflationsdruck in den USA lässt den Euro aber aktuell vom Tagestief bei 1,1335 zurückkommen.
Am Rentenmarkt geben die Notierungen mit den BIP-Daten etwas nach, hier schaut man eher auf das steigende Wirtschaftswachstum in den USA. Allerdings bleiben die Notierungen mit dem schwachen Aktienmarkt insgesamt im Plus, Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 2,3 Basispunkte auf 3,09 Prozent.
Der Goldpreis ermäßigt sich mit den BIP-Daten, die Feinunze des Edelmetalls verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 1.234 Dollar. Neben dem festeren Dollar belastet das Wachstum in den USA.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.984,55 1,63 401,13 1,07
S&P-500 2.705,57 1,86 49,47 1,20
Nasdaq-Comp. 7.318,34 2,95 209,94 6,01
Nasdaq-100 7.016,39 3,35 227,24 9,69
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,81 -3,6 2,85 160,8
5 Jahre 2,93 -3,2 2,96 100,2
7 Jahre 3,01 -3,0 3,04 76,6
10 Jahre 3,09 -2,7 3,12 64,7
30 Jahre 3,32 -2,3 3,35 25,5
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:31 Uhr Do, 17:28 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1343 -0,27% 1,1366 1,1370 -5,6%
EUR/JPY 127,18 -0,51% 127,59 128,06 -6,0%
EUR/CHF 1,1370 +0,02% 1,1367 1,1386 -2,9%
EUR/GBP 0,8864 -0,09% 0,8870 0,8871 -0,3%
USD/JPY 112,11 -0,24% 112,16 112,63 -0,5%
GBP/USD 1,2796 -0,18% 1,2819 1,2817 -5,3%
Bitcoin
BTC/USD 6.476,61 +0,0% 6.464,72 6.473,30 -52,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,68 67,33 -1,0% -0,65 +14,8%
Brent/ICE 76,53 76,89 -0,5% -0,36 +20,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.233,72 1.232,16 +0,1% +1,57 -5,3%
Silber (Spot) 14,63 14,65 -0,1% -0,02 -13,6%
Platin (Spot) 825,20 827,00 -0,2% -1,80 -11,2%
Kupfer-Future 2,72 2,75 -1,3% -0,04 -18,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/jhe
(END) Dow Jones Newswires
October 26, 2018 09:07 ET (13:07 GMT)
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Intel Corp. | 18,46 | -0,98% |
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Mattel Inc. | 20,83 | 1,21% |
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Snap Inc. (Snapchat) | 10,63 | 3,79% |
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