14.07.2022 15:56:40
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MÄRKTE USA/Wall Street weiter auf Talfahrt
NEW YORK (Dow Jones)--Die Durststrecke an der Wall Street geht am Donnerstag in die fünfte Runde in Folge. Das 40-Jahreshoch der Inflation hält Anleger noch immer im Griff. Zwar hatten am Vortag Stimmen versucht, die abermalige Inflationsspitze mit den im Juni extrem gestiegenen Benzinpreisen zu erklären, die mittlerweile kräftig gesunken sind. Doch dürfte dieser Versuch der Beschwichtigung die US-Notenbank kaum von einem beherzten Gegensteuern abhalten. Die Zins- und damit verbundenen Rezessionsängste drücken den Dow-Jones-Index um 2 Prozent auf 30.163 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 1,9 bzw. 1,7 Prozent ein.
Aus Sicht der Aktienanleger drohen weitere kräftige geldpolitische Straffungen zur Eindämmung der viel zu starken Geldentwertung. Im Handel preist man mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent einen nächsten Zinsschritt von 100 Basispunkten ein. Mit den Erzeugerpreisen, die höher - in der Kernrate aber niedriger - als erwartet ausgefallen sind, kam vorbörslich nur kurz leichte Entspannung auf. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen indes etwas schwächer als erhofft aus. Beide Daten sind offenbar nicht dazu angetan, die Sorgen der Anleger über das Vorgehen der Fed nachhaltig zu besänftigen.
Großbanken enttäuschen
Im Blick steht zudem der Start der US-Berichtssaison. Für den breiteren Markt erwarten Marktbeobachter einen Ergebniszuwachs von 4,3 Prozent im zweiten Quartal und somit das geringste Plus im S&P-500 seit der vierten Periode 2020.
Die Quartalsausweise von JP Morgan und Morgan Stanley enttäuschen. "In Ermangelung eines makroökonomischen Wandels erwarten wir nicht, dass die Ergebnisse die vorsichtige Haltung der Investoren zum Bankensektor ändern werden", heißt es von den Strategen der Bank of America. Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite in Milliardenhöhe haben bei JP Morgan im zweiten Quartal zu einem deutlichen Gewinnrückgang beigetragen. Sowohl Ergebnis als auch Einnahmen verfehlten die Erwartungen der Analysten. Die Aktie fällt um 5 Prozent.
Nur etwas besser zeigt sich der Kurs von Morgan Stanley (-3,7%). Ein schwaches Investmentbanking und höhere Kosten haben der US-Bank im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch beschert. Ergebnis und Einnahmen lagen unter den Marktprognosen.
United Insurance steigen um 2,3 Prozent. Der Board will Optionen wie einen Unternehmensverkauf, eine Fusion oder die Abgabe von Tochterunternehmen prüfen - als Alternativen für die Beschaffung von frischem Kapital. Azenta knicken um 12 Prozent ein. Der Experte für Mess- und Automatisierungsgeräte hat die Prognose für das dritte Quartal gesenkt und rechnet nun mit einem größeren Verlust als angenommen. Ocean Power Technologies zeigen sich mit einem Minus von 3,9 Prozent. Der Produzent alternativer Energie hat eine Umsatzsteigerung, aber weiter rote Zahlen gemeldet.
Gold trotz hoher Inflation geschmäht
Am Rentenmarkt stehen die Zeichen weiter auf Zinserhöhung, die Renditen steigen massiv. Die Zinskurve bleibt klar invers, womit ein Rezessionssignal ausgesendet wird. Der Dollar eilt getragen von steigenden Marktzinsen und Zinserhöhungsfantasie zum nächsten 20-Jahreshoch, der Dollarindex gewinnt weitere 1,2 Prozent. Der Euro fällt klar unter die Dollar-Parität.
Der Goldpreis steht dagegen weiter unter Druck. Der Preis der Feinunze fällt auf die tiefsten Stände seit August 2021. Unter Druck gesetzt wird sie von den zunehmenden Zinserhöhungserwartungen und vom andauernd festen Dollar.
Dollarstärke und Rezessionsängste drücken die Erdölpreise signifikant, die sich von der 100-Dollarmarke weiter nach unten entfernen. Analyst Peter Cardillo von Spartan Capital sieht US-Leichtöl der Sorte WTI kurzfristig bei 90 US-Dollar das Fass, sollten die aktuellen Widerstände nicht halten.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 30.163,48 -2,0% -609,31 -17,0%
S&P-500 3.730,44 -1,9% -71,34 -21,7%
Nasdaq-Comp. 11.057,92 -1,7% -189,66 -29,3%
Nasdaq-100 11.538,40 -1,6% -190,13 -29,3%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,24 +9,2 3,15 251,0
5 Jahre 3,13 +9,9 3,03 187,2
7 Jahre 3,11 +8,7 3,02 166,7
10 Jahre 3,00 +6,4 2,93 148,8
30 Jahre 3,14 +1,7 3,12 123,6
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:02 Mi, 17:32 % YTD
EUR/USD 0,9955 -1,0% 1,0023 1,0093 -12,4%
EUR/JPY 138,63 +0,3% 138,71 138,59 +5,9%
EUR/CHF 0,9834 -0,2% 0,9845 0,9866 -5,2%
EUR/GBP 0,8463 +0,1% 0,8456 0,8463 +0,7%
USD/JPY 139,26 +1,3% 138,43 137,32 +21,0%
GBP/USD 1,1765 -1,1% 1,1859 1,1924 -13,1%
USD/CNH (Offshore) 6,7874 +0,9% 6,7375 6,7189 +6,8%
Bitcoin
BTC/USD 19.658,74 -1,2% 20.167,59 19.482,77 -57,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 91,36 96,30 -5,1% -4,94 +26,6%
Brent/ICE 96,37 99,57 -3,2% -3,20 +28,7%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 176,57 180,50 -2,2% -3,94 +33,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.700,69 1.735,53 -2,0% -34,85 -7,0%
Silber (Spot) 18,24 19,22 -5,1% -0,98 -21,8%
Platin (Spot) 832,90 858,50 -3,0% -25,60 -14,2%
Kupfer-Future 3,20 3,33 -3,8% -0,13 -28,0%
YTD zu Vortagsschluss
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2022 09:57 ET (13:57 GMT)
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Brooks Automation Inc. | 43,20 | -1,37% | |
JPMorgan Chase & Co. | 239,00 | 0,29% | |
Morgan Stanley | 129,04 | 0,37% | |
Ocean Power Technologies Inc Registered Shs | 0,14 | -4,59% | |
Theravance Biopharma Inc When Issued | 9,00 | -0,55% |