02.04.2015 16:20:46

MÄRKTE USA/Wenig verändert vor US-Arbeitsmarktbericht

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnen sind die Kurse an der Wall Street in den letzten Handelstag vor dem langen Osterwochenende gestartet. Doch im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts für März am Freitag herrscht unter den Anlegern verstärkte Zurückhaltung. Zumal die jüngsten Indikationen unterschiedlich ausgefallen sind. Die vor der Startglocke veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge fielen deutlich besser als erwartet aus. Dagegen hatte der ADP-Arbeitsmarktbericht am Vortag enttäuscht. Dieser umfasst aber auch nur die Beschäftigung in der Privatwirtschaft, während der offizielle Bericht auch den öffentlichen Sektor einschließt.

   Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche in die Nähe eines 16-Jahrestief gefallen, womit sich die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt besser darstellt als zuletzt gedacht. Die Zahl sank in der Woche zum 28. März um 20.000 auf einen saisonbereinigten Wert von 268.000, während Volkswirte einen Wert von 285.000 erwartet hatten. Die USA haben zudem im Februar wegen deutlich gesunkener Einfuhren das niedrigste Handelsbilanzdefizit seit Oktober 2009 eingefahren. Kurz nach der Eröffnung folgt noch der Auftragseingang der US-Industrie für Februar.

   Der Dow-Jones-Index legt kurz nach Handelsbeginn um 0,1 Prozent auf 17.715 Punkte zu. Auch für den S&P-500 geht es in gleichem Umfang nach oben. Der Nasdaq-Composite zeigt sich kaum verändert. Auf das Highlight der Woche können die Anleger erst am Ostermontag reagieren, da die Wall Street am Karfreitag geschlossen bleibt. Für März wird mit einer Zunahme der Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft um 248.000 gerechnet, nach einem Plus von 295.000 im Februar. Doch unabhängig davon, welches Ei die Anleger ins Nest gelegt bekommen, die Diskussionen um den möglichen Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank werden neuen Schwung erhalten.

   Auf die Frage, ob die Fed den ersten Zinsschritt schon Juni unternimmt, könnte der Arbeitsmarktbericht am Freitag nach Einschätzung der DZ Bank vorentscheidend sein - "wenn die Lohndynamik noch kräftiger als von uns erwartet ausfällt oder ein extrem hoher Beschäftigungsaufbau gemeldet wird", wie die Ökonomen kalkulieren. "Wahrscheinlicher ist aber, dass frühestens mit dem Arbeitsmarkt für April die Gewissheit für den Juni-Termin vorliegt."

   Am Devisenmarkt hat der Euro einen Satz über die Marke von 1,08 Dollar gemacht. Es scheint sich allerdings eher um eine Dollar-Schwäche zu handeln, denn im Handel ist von einem Rückschlag der US-Währung nach der kräftigen Rally in diesem Jahr die Rede, wobei als Anlass die schwachen US-Daten vom Vortag dienen. Aktuell notiert der Euro bei 1,0879 Dollar nach einem Stand von 1,0720 Dollar im späten US-Handel am Vortag. Mit den überraschend guten wöchentlichen Arbeitsmarktdaten baut der Euro seine Gewinne noch weiter aus.

   Die Ölpreise zeigen sich weiter volatil. Nach den Abgaben am Dienstag und der folgenden Erholung zur Wochenmitte geht es am Donnerstag mit den Preisen für Brent und WTI wieder nach unten. Die Blicke seien hier auch schon auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gerichtet, heißt es aus dem Handel. Daneben bleiben die Verhandlungen um das Atom-Programm des Iran im Fokus. Es herrscht die Furcht, dass es im Falle einer Einigung zur baldigen Aufhebung von Sanktionen und einer höheren Ölförderung des Landes kommen könnte. Dies würde das Überangebot am Markt noch weiter verschärfen. Für ein Barrel der Sorte WTI müssen 49,07 Dollar bezahlt werden nach 50,09 Dollar zum US-Settlement am Vortag. Für Brent geht es auf 55,60 Dollar nach unten nach 57,10 Dollar.

   Etwas leichter zeigt sich der Goldpreis, der mit 1.202 Dollar um vier Dollar unter dem Niveau des Vortages notiert. Die Blicke der Investoren seien vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht gerichtet, heißt es. Dies gilt auch für den US-Anleihemarkt. Hier geben die Notierungen mit den guten wöchentlichen Arbeitsmarktdaten ihre Gewinne wieder vollständig ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt mit 1,87 Prozent exakt auf dem Niveau vom Mittwoch.

   Mit einem Plus von 0,6 Prozent zeigen sich Micron. Nachbörslich war es für die Titel mit einem enttäuschenden Ausblick zunächst deutlich nach unten gegangen. Dass der Micron-Ausblick die Erwartungen verfehlte, lag daran, dass das Unternehmen kurzfristig einen Teil der Produktion zurückbehält. Anleger sollten das positiv sehen, meint RBC. Denn dies deute darauf hin, dass die Nachfrage in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres anziehen werde und die Preise nicht mehr so stark zurückgingen.

   Die Aktie von McDonald's gibt um 0,7 Prozent nach. Das Unternehmen beugt sich dem Druck der Beschäftigten und zahlt ihnen in den USA künftig mehr Geld. Der Stundenlohn der rund 90.000 Mitarbeiter in den direkt vom Konzern betriebenen Restaurants werde vom 1. Juli an um mindestens einen Dollar über dem örtlich gültigen gesetzlichen Mindestlohn liegen, teilte die Fast-Food-Kette mit.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.45 Uhr Mi, 17.14 Uhr EUR/USD 1,0879 0,83% 1,0790 1,0772 EUR/JPY 130,17 0,95% 128,95 128,88 EUR/CHF 1,0420 0,18% 1,0401 1,0412 USD/JPY 119,68 0,14% 119,52 119,65 GBP/USD 1,4837 -0,02% 1,4840 1,4823 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros/flf

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   April 02, 2015 09:49 ET (13:49 GMT)

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