MAN traut sich wieder Prognose 2020 zu und sieht Operativem Verlust

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Lastwagenbauer MAN, der zur Volkswagen-LkW-Tochter Traton gehört, traut sich nun wieder eine Prognose für das Gesamtjahr zu. Die Gesellschaft hatte, wie die meisten anderen Konzerne auch, ihren Ausblick im Frühjahr wegen der Covid-19-Krise einkassiert. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet die MAN SE für den Umsatz der MAN Gruppe eine erhebliche Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr. Der Operative Verlust wird im Bereich zwischen 550 Millionen Euro und 750 Millionen Euro liegen. "Dies führt gegenüber dem Vorjahr zu einer drastisch verschlechterten Operativen Rendite", teilte der Konzern am Mittwochabend mit.

Für MAN Truck & Bus wird erwartet, dass der Absatz stark zurückgeht und der Umsatz erheblich hinter dem Vorjahreswert bleibt. Das Operative Ergebnis wird trotz Anstrengungen zur Kostensenkung negativ ausfallen und dürfte in einer Bandbreite von 450 Millionen Euro bis 650 Millionen Euro liegen. Als Grund für die Bandbreiten führte MAN das Risiko an, dass es zu erneuten erheblichen Einschränkungen der Wirtschaftsaktivität als Folge der gestiegenen Corona-Infektionszahlen bis zum Jahresende 2020 kommen könnte. Darüber hinaus spiegelt laut MAN diese Erwartungshaltung die Auswirkungen des starken Absatzrückgangs, verbunden mit einem zeitweiligen Produktionsstillstand, den Rückgang im After-Sales-Geschäft, Belastungen im Gebrauchtfahrzeuggeschäft sowie Kosten im Rahmen der Einführung der neuen Lkw-Generation bei MAN Truck & Bus wider.

Im Bereich MAN Latin America geht der Konzern von einem "erheblichen" Absatzrück und einem "sehr starken" Umsatzrückgang aus. Auch für dieses Segment wird ein Operativer Verlust erwartet, die Operative Rendite wird sich daher stark verschlechtern. MAN wies darauf hin, in der Prognose des Operativen Ergebnisses und der Operativen Rendite seien keine Aufwendungen für die Mitte September angekündigte Neuausrichtung von MAN Truck & Bus enthalten. Aufgrund der laufenden Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern könnte auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vorhergesagt werden, wann und in welcher Höhe diese Aufwendungen anfallen werden.

Im Jahr 2019, und damit vor der Covid-19-Krise, konnte die MAN Gruppe den Absatz von Lkw, Bussen und Transportern um fast 5 Prozent und den Konzernumsatz ebenfalls um 5 Prozent auf rund 13 Milliarden Euro erhöhen. Das Operative Ergebnis stieg auf 361 Millionen Euro und die Operative Rendite legte auf 2,9 Prozent zu.

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October 28, 2020 15:51 ET (19:51 GMT)