08.09.2017 12:52:43

MARKT USA/Nordkorea und Irma verderben Kauflaune

   Die Anleger an der Wall Street dürften zum Handelsstart am Freitag wenig Kaufgründe finden. Dementsprechend liegen die Futures auf die Aktienindizes im Minus. Gleich zwei Ängste haben die Anleger im Griff: eine mögliche weitere Verschärfung der Nordkorea-Krise und der sich dem amerikanischen Festland nähernde Wirbelsturm Irma. Zumal vor dem Wochenende wollen die Börsianer auf Nummer sicher gehen.

   Am Samstag feiert Nordkorea seinen Gründungstag. Experten befürchten, dass dies zum Anlass eines neuerlichen Raketenversuchs genommen werden könnte. Ebenfalls am Samstag oder am Sonntag könnte Wirbelsturm Irma auf den Süden Floridas treffen, nachdem er bereits eine Spur der Verwüstung auf verschiedenen karibischen Inseln hinterlassen hat. Immerhin ist der Sturm inzwischen auf die zweithöchste Stufe abgestuft worden, er bleibt aber "extrem gefährlich", so das zuständige Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) der USA.

   Aktienstratege Peter Barney von der Saxo Bank schätzt die möglichen Kosten der Zerstörung für die USA auf 200 Milliarden Dollar. Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda, doch werden sich mehrere Vertreter der US-Notenbank zu Wort melden. Am Donnerstag nach US-Börsenschluss hatte William Dudley von der Fed in New York ungeachtet der derzeit schwachen Inflation weiter schrittweise US-Zinserhöhungen unterstützt.

   Zu den Opfern der Stürme in den USA gehörten in der laufenden Woche die Aktien von Fluglinien und Versicherern. Hier könnte es am Freitag zu weiteren Abgaben kommen. Der Spezialist für Glasfaser-Komponenten Finisar hat mit Quartalsumsatz und -ergebnis die Erwartungen zwar erreicht, enttäuschte aber mit dem Ausblick. Finisar geben vorbörslich 6,8 Prozent nach. Auch Verifone könnten unter Druck stehen. Der Bezahldienstleister hat neben einem enttäuschenden Ausblick auch noch einen überraschenden Verlust im dritten Quartal vermeldet. American Outdoor Brands dürften ebenfalls verkauft werden. Auch der Waffenhersteller, vielen noch bekannter unter dem Namen Smith & Wesson, hatte mit seinen Geschäftszahlen die Erwartungen der Analysten verfehlt.

   Nachdem der US-Finanzdienstleister Equifax Ziel einer groß angelegten Hackerattacke geworden ist, sackte der Kurs am späten Donnerstag um 13,2 Prozent ab. Möglicherweise seien bis zu 143 Millionen Kunden in den USA betroffen, teilte das Unternehmen mit. Die Hacker sollen Namen, Sozialversicherungsnummern, Geburtsdaten, Adressen und in einigen Fällen die Nummern der Führerscheine gestohlen haben. Auch die Kreditkartennummern von rund 290.000 Kunden seien gehackt worden.

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   September 08, 2017 06:22 ET (10:22 GMT)

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