19.09.2017 16:54:46

Maschinenbauer lehnen 28-Stunden-Woche der IG Metall ab

BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Maschinenbauer haben die IG Metall vor überzogenen Forderungen in den im Herbst anstehenden Tarifverhandlungen gewarnt. Besonders sauer stößt der deutschen Vorzeigebranche die Forderung der Gewerkschaft auf, dass jeder Beschäftigte seine Wochenarbeitszeit für zwei Jahre auf 28 Stunden verkürzen können soll. "Viele Unternehmen leiden schon heute unter Fachkräftemangel. Gerade kleinen und mittleren Industrieunternehmen, die den Maschinenbau prägen, ist es nicht möglich, zusätzliche Lücken zu füllen", beklagte der Chef des Branchenverbandes VDMA, Thilo Brodtmann.

Angesicht der Digitalisierung und der bevorstehenden Transformation des Automobilsektors zur E-Mobilität sei keine Zeit für Experimente. Als "echtes Ärgernis" bezeichnete Brodtmann den Vorstoß der IG Metall, dass die Unternehmen den Beschäftigten, die wegen der Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen ihre Arbeitszeit reduzieren, einen Lohnausgleich zahlen sollen. "Den Unternehmen wird damit faktisch die Rolle von Sozialämtern zugewiesen", monierte der VDMA-Hauptgeschäftsführer.

Neben den beiden sogenannten qualitativen Forderungen will die Gewerkschaft 6 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie durchsetzen. Die erste Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist für Mitte November angesetzt.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg/sha

(END) Dow Jones Newswires

September 19, 2017 10:55 ET (14:55 GMT)

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