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ICFW 06.06.2023 15:42:00

Merck-Aktie im Plus: Merck sieht sich in schwierigem Umfeld für mittelfristiges Umsatzziel auf Kurs

Merck-Aktie im Plus: Merck sieht sich in schwierigem Umfeld für mittelfristiges Umsatzziel auf Kurs

"Wir sind in einer einzigartigen Position, um mit den Makrotrends, die die Welt derzeit bewegen, umzugehen und davon zu profitieren", sagte Vorstandschefin Belén Garijo am Montagabend beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) und verwies auf die breite globale Aufstellung des Konzerns sowie eine solide Finanzposition. Dem Ziel, bis 2025 einen Jahresumsatz von 25 Milliarden Euro zu erwirtschaften, sei der DAX-Konzern voraus.

2023 sei ein Jahr des Übergangs für Merck nach der Corona-Pandemie, die dem Life-Science-Geschäft einen kräftigen Schub gegeben hatte, so Garijo. Die Umsätze mit Materialien für die Produktion von Impfstoffen oder Diagnostika hatten im Jahr 2021 mit rund 1,2 Milliarden Euro eine Spitze erreicht, im laufenden Jahr werden noch gut 250 Millionen Euro erwartet. Für das Jahr 2022 wies Merck pandemiebedingte Umsätze von 800 Millionen Euro aus.

"Das ähnelt einer Patentklippe", sagte die Merck-Chefin und zog damit eine Parallele zu dem Ablauf eines Patents auf ein Medikament, das dann mit Generika um Umsätze konkurrieren muss. "Man verliert sein Geschäft von einem Tag auf den anderen, und das ist auch bei unserem Life-Science-Geschäft der Fall." Das Kerngeschäft sei jedoch sehr stark.

Das Jahr 2023 sei aber auch mit Blick auf das makroökonomische Umfeld und die geopolitischen Spannungen herausfordernd. "Die Welt steht enorm unter Druck", sagte Garijo. "Ich würde mir keine Sorgen um unser Geschäft machen, sondern um den Weltfrieden, um ehrlich zu sein."

Es sei es wichtig, vorausschauend zu handeln und sich in guten Zeiten auf die Herausforderungen vorzubereiten.

Von einem Rückzug aus China, wie von manchen Politikern gefordert, hält Garijo nichts. Zum einen würde dies sehr lange dauern. Zum anderen sei das Land derzeit stark bei klinischen Studien in der Zell- und Gentherapie und biete dem Konzern weiterhin gute Möglichkeiten. Auf einen möglichen Einmarsch Chinas in Taiwan sei Merck vorbereitet, halte das aber nicht für eine akute Gefahr.

"Als Unternehmen können wir damit umgehen, denn wir können unsere Szenarien vorbereiten, wir können weltweit investieren, wir werden einen Weg finden, unsere regionale Präsenz weiter zu diversifizieren, aber wir werden in China investieren", sagte sie. "Wir sind seit 90 Jahren in China, und bisher haben wir keinen Grund zu der Annahme, dass China für uns keine Chance für die Zukunft darstellt."

Garijo appellierte auch an Brüssel, in der europäischen Industriepolitik ein regulatorisches Umfeld zu schaffen, das Unternehmen wie Merck im Wettbewerb mit Konkurrenten aus den USA und China unterstütze. Einige Gesetze stünden im Widerspruch zueinander.

Die Merck-Aktie notiert am Dienstag im XETRA-Handel zeitweise 2,02 Prozent im Plus bei 171,75 Euro

DJG/sha

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: Merck KGaA

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