Metallhändler fürchten Folgen der VW-Abgasaffäre

   BERLIN (AFP)--Die Metallhändler in Deutschland fürchten die Folgen des VW-Abgasskandals. Ein Drittel der Metallfirmen in Deutschland mache als Zulieferer sicher 20 Prozent des Umsatzes direkt oder indirekt mit VW, erklärte der Verband Deutscher Metallhändler (VDM) am Freitag in Berlin. In Folge der Krise seien VW und seine Zulieferer schon "deutlich zurückhaltender in ihren Mengenplanungen". Vertraglich vereinbarte Mengen würden derzeit geschoben oder teilweise sogar ganz abgesagt. "Daher befürchten wir einen Einbruch von zehn Prozent bei den Bestellungen", erklärte VDM-Präsident Thomas Reuther.

   Volkswagen und die Zulieferer des Konzerns kaufen jedes Jahr rund 600.000 Tonnen Metalle direkt oder mittelbar von den deutschen Metallfirmen, insbesondere Aluminium und Kupfer, wie der Verband erläuterte. Damit sei der Konzern der mit Abstand größte Kunde im Metallhandel - und "ein Klumpenrisiko". Der Verband könne nicht ausschließen, dass der Skandal sich mittel- bis langfristig auch auf die Arbeitsplätze in der Metallbranche auswirke.

   Im VDM sind rund 700 Firmen vertreten, die rund 90 Prozent des Metallmarktes in Deutschland und Österreich abdecken. Sie machen jährlich einen Umsatz von bis zu 30 Milliarden Euro und beschäftigen rund 25.000 Mitarbeiter.

   Mitte September war bekannt geworden, dass VW in den USA Abgaswerte von Dieselfahrzeugen durch eine Software manipuliert hatte, die bei Tests zu einem niedrigeren Schadstoffausstoß als im Normalbetrieb führte. Die Software ist in insgesamt elf Millionen Fahrzeuge weltweit eingebaut. VW muss Abhilfe schaffen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   October 09, 2015 10:59 ET (14:59 GMT)- - 10 59 AM EDT 10-09-15