03.12.2019 14:51:46
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Monopolkommission: 12 Millionen neue Breitband-Anschlüsse nötig
BERLIN (Dow Jones)--Das flächendeckend schnelle Internet ist Regierungsberatern zufolge nur schwer erreichbar. Zwischen den politischen Zielen und der Ausbaurealität gebe es eine "starke Diskrepanz", erklärte die Monopolkommission in ihrem 11. Sektorgutachten Telekommunikation. Um die Gigabitziele im Festnetz zu erfüllen, müssten schätzungsweise 30 Prozent der deutschen Haushalte bis 2025 mit Glasfasernetzen erschlossen werden. Das entspreche rund 12 Millionen neuen Anschlüssen.
Verschleppt werde der Netzausbau vielerorts wegen der fehlenden Wirtschaftlichkeit von Ausbauprojekten, wegen bürokratischer Hürden und knapper Tiefbaukapazitäten. Die Monopolkommission sieht die staatliche Förderung des Breitbandausbaus daher in gewissen Fällen als gerechtfertigt. Allerdings sollten die Eingriffe auf jene Regionen beschränkt werden, in denen der Ausbau ohne Förderung nicht wirtschaftlich und die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse gefährdet wäre. "Wird die Förderung auch auf Gebiete ausgedehnt, die privatwirtschaftlich erschließbar sind, droht die Verdrängung privater Investitionen und der Netzausbau wird eher verzögert, denn beschleunigt", erklärte der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach.
Auch im Mobilfunk bedarf es den Experten zufolge erheblicher Ausbauanstrengungen, um die politischen Ziele zu erreichen. Hier seien bis zu 5.000 zusätzliche Funkmasten nötig. Die vom Bund geplante Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft sollte sich aus Sicht der Berater eher zurückhalten. Die Behörde müsse auf "begleitende administrative und beratende Aufgaben beschränkt" bleiben. Im Mobilfunk können aus Sicht der Monopolkommission auch Vereinbarungen zur gemeinsamen Nutzung von Infrastruktur in unterversorgten Regionen helfen. Die Deutsche Telekom, Telefonica Deutschland und Vodafone hatten jüngst eine solche Kooperation vereinbart. Demnach wollen sie bis zu 6.000 neue Mobilfunkstandorte koordiniert aufbauen und nutzen.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/jhe
(END) Dow Jones Newswires
December 03, 2019 08:52 ET (13:52 GMT)

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