27.12.2016 08:05:43

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

   Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

=== +++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

   DIENSTAG: In Großbritannien, Hongkong und Australien bleiben die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen.

   +++++ TAGESTHEMA +++++

   Die italienische Krisenbank Monte Paschi benötigt nach eigenen Angaben mehr Geld als bisher angenommen. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe einen Kapitalbedarf von 8,8 Milliarden Euro ermittelt, teilte das Geldhaus am Montag mit, wie mehrere Medien berichten. Bisher war von 5 Milliarden Euro ausgegangen worden. Die Finanzlage habe sich zwischen Ende November und dem 21. Dezember drastisch verschlechtert, heißt es weiter. Die Bank war in der vergangenen Woche mit dem Versuch gescheitert, 5 Millarden Euro über eine Kapitalerhöhung und die Umwandlung von Anleihen in Aktien aufzutreiben und steht nun vor der Rettung durch den italienischen Staat. Dabei will Italien aber die Besitzer von nachrangigen Anleihen nicht mit ins Boot holen, was die europäischen Vorschriften aber eigentlich vorsehen.

   +++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-US 15:00 Case-Shiller-Hauspreisindex Oktober 20 Städte PROGNOSE: k.A. zuvor: +5,1% gg Vj

16:00 Index des Verbrauchervertrauens Dezember PROGNOSE: 108,5 zuvor: 107,1

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++ INDEX Stand +/- % Nikkei-225 19.403,06 +0,03% Shanghai-Composite 3.115,37 -0,23%

DAX 11.449,93 -0,05% DAX-Future 11.456,00 +0,02% XDAX 11.456,40 +0,04% MDAX 22.088,74 +0,18% TecDAX 1.788,10 +0,53% EuroStoxx50 3.273,97 +0,14% Stoxx50 2.998,33 -0,08% Dow-Jones 19.933,81 +0,08% S&P-500-Index 2.263,79 +0,13% Nasdaq-Comp. 5.462,69 +0,28% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,71 +51

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

   Kaum verändert - Am letzten Handelstag vor den Weihnachtsfeiertagen traten die europäischen Börsen mehr oder weniger auf der Stelle. Im Blick stand der Bankensektor nach diversen Einigungen im US-Hypothekenstreit sowie der sich abzeichnenden Rettung der angeschlagenen italienischen Bank Monte dei Paschi durch den italienischen Staat. Der Sektorindex sank um 0,1 Prozent. Deutsche Bank legten um 0,3 Prozent zu, nachdem sich das Geldhaus mit den US-Behörden im Hypothekenstreit wie erwartet auf eine deutlich geringere Zahlung geeinigt hatte als ganz zu Anfang befürchtet. Auch Credit Suisse erzielte eine Einigung, muss aber etwas mehr zahlen als zuletzt erwartet. Die Aktie verlor 0,9 Prozent. Bei der britischen Barclays Bank sind die Gespräche dagegen gescheitert, das US-Justizministerium hat nun Klage gegen die Bank eingereicht. Der Barclays-Kurs fiel um 0,9 Prozent. Die Krisenbank Banca Monte dei Paschi ist derweil wie erwartet mit ihren Versuchen gescheitert, 5 Milliarden Euro an Kapital aufzutreiben, und steht nun vor einer Rettung durch den Staat. Die Aktien waren den ganzen Tag vom Handel ausgesetzt.

   DAX/MDAX/TECDAX

   Kaum verändert - VW verloren 0,9 Prozent. Zwar hat das Unternehmen in den USA im Streit um Drei-Liter-Dieselmotoren einen weiteren Vergleich mit Privatklägern ausgehandelt hat, allerdings ebben die Stimmen nicht ab, die auch für europäische VW-Käufer einen Extra-Entschädigungsbonus fordern. Zudem hat die Kanzlei des US-Anwalts Michael Hausfeld angekündigt, am 3. Januar eine Musterklage gegen VW einzureichen. Die Kanzlei bündelt die Ansprüche von rund 100.000 VW-Geschädigten. K+S stiegen um 1,8 Prozent, nachdem der Konzern die gerichtliche Genehmigung erhalten hatte, auch künftig Salzabwässer aus der Kaliproduktion des Werkes Werra zu versenken.

   XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr) +0,1% auf 11.456 Punkte

   Nachdem die US-Börsen am Freitag noch ein kleines Plus ins Weihnachtswochenende gerettet hatten, ging es auch für die deutschen Aktien im nachbörslichen Handel geringfügig nach oben. Auffällige Kursbewegungen in Einzelwerten seien nicht zu beobachten gewesen, hieß es.

   USA / WALL STREET

   Gut behauptet - Vor den Weihnachtsfeiertagen wollten nur noch wenige Händler Positionen aufbauen. Der Handel war daher sehr ruhig. Von Konjunkturdaten gingen keine Impulse aus. Die Neubauverkäufe stiegen im November stärker als erwartet. Dagegen blieb die Stimmung der US-Verbraucher im Dezember leicht hinter den Erwartungen zurück, wie die zweite Veröffentlichung des Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan zeigte. Bankenwerte gehörten zu den am lebhaftesten gehandelten Titeln, nachdem sich die Deutsche Bank und Credit Suisse gegen Zahlungen von Milliardenbeträgen im Streit um sogenannte "toxische Hypothekenpapiere" mit den US-Behörden geeinigt hatten. Es sei allein schon positiv, dass die Höhe der Strafzahlungen und Entschädigungen endlich feststehe, hieß es. Goldman Sachs gewannen 0,4 Prozent, Bank of America 0,3 Prozent und JP Morgan 0,1 Prozent. Lockheed Martin fielen um 1,3 Prozent nach einem Tweet von Donald Trump. Der designierte US-Präsident hat demnach Boeing aufgefordert, einen neuen Kampfjet zu entwickeln, der billiger sein soll als der F-35. Boeing gewannen 0,2 Prozent.

   +++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.20 Uhr EUR/USD 1,0448 -0,0% 1,0454 1,0457 EUR/JPY 122,53 +0,1% 122,42 122,60 EUR/CHF 1,0738 +0,0% 1,0735 1,0727 GBP/EUR 1,1753 +0,0% 1,1748 1,1716 USD/JPY 117,27 +0,1% 117,12 117,24 GBP/USD 1,2279 +0,0% 1,2275 1,2252 Der Euro zeigte sich zum Wochenausklang im US-Handel stabil an der Marke von 1,0450 Dollar. Im asiatisch dominierten Geschäft am Dienstag der zieht der Dollar zu Euro und Yen etwas an, nachdem er am Weihnachtsmontag mit etwas leichterer Tendenz seitwärts tendiert war.

   +++++ Rohstoffe +++++

   Öl

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,10 53,02 +0,2% 0,08 +19,1% Brent/ICE 55,08 55,16 -0,1% -0,08 +19,8% Am Ölmarkt erholten sich die Preise von anfänglichen Verlusten. WTI kostete zum US-Settlement 53,02 Dollar und somit 0,1 Prozent mehr als am Donnerstag. Im Dezember hätten sich die Ölpreise so viele Tage über der Marke von 50 Dollar behauptet wie zuletzt im Juli 2015, betonte ein Teilnehmer. Der in den vergangenen Wochen gestiegene Ölpreis macht die Förderung allerdings für viele Unternehmen wieder rentabel, weshalb in den USA wieder mehr Ölförderanlagen in Betrieb genommen wurden, wie Daten des Unternehmens Baker Hughes zeigten. Übergeordnet bleibe die Stimmung mit den angekündigten Opec-Förderbegrenzungen ab dem kommenden Jahr positiv, auch wenn bei einigen Investoren Zweifel in Bezug auf die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen bestünden. Im asiatischen Geschäft am Dienstag verteidigen die Ölpreise ihr Niveau klar über 50 Dollar.

   METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.139,90 1.133,96 +0,5% +5,94 +7,5% Silber (Spot) 15,85 15,74 +0,7% +0,11 +15,3% Platin (Spot) 902,50 892,25 +1,1% +10,25 +1,2% Kupfer-Future 2,46 2,47 -0,5% -0,01 +14,1% Der zuletzt wieder etwas schwächere Dollar verhalf dem Goldpreis im US-Handel vor Weihnachten zu einem kleinen Plus. Zum US-Settlement gewann die Feinunze 0,3 Prozent auf 1.133,60 Dollar. In Asien verteuert sie sich am frühen Dienstag noch etwas weiter.

   +++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

   FISKALPOLITIK EUROPA

   Angesichts weiter wachsender Schuldenberge in Europa appelliert Bundesbank-Präsident Jens Weidmann an die Regierungen, die Sparanstrengungen 2017 zu verschärfen. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte Weidmann: "Die Länder des Euroraums sollten die historisch niedrigen Zinsen nutzen, um ihre Finanzen zu sanieren. Doch etliche tun zu wenig oder erhöhen sogar die Ausgaben. Das ist gefährlich..... Das kann schnell zu einer neuen Vertrauenskrise führen." Weidmann schlug die Gründung eines unabhängigen Gremiums zur Überwachung der nationalen Haushaltsbudgets vor.

   GRIECHENLAND

   Der Streit mit Griechenland über die Aussetzung der Schuldenerleichterungen steht kurz vor der Beilegung. Griechenland könne mit einer positiven Entscheidung rechnen, teilte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem über Twitter mit. Zur Begründung gab er an, einen Brief des griechischen Finanzministers erhalten zu haben, in dem sich dieser zu den zuvor getroffenen Vereinbarungen bekenne.

   KONJUNKTUR FRANKREICH

   Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist erstmals seit Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 drei Monate in Folge zurückgegangen. Die Zahl der Erwerbslosen sank im November um 31.800 im Vergleich zum Vormonat. Das entspricht einem Rückgang von 0,9 Prozent.

   RATING BELGIEN

   Weil Belgien den Abbau seiner Staatsschulden aufschiebt, zieht die Ratingagentur Fitch Konsequenzen und verpasst dem Land eine schlechtere Bonitätsnote. Das Rating sinkt auf AA- von AA, der Ausblick ist stabil.

=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros/cln/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   December 27, 2016 01:35 ET (06:35 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 35 AM EST 12-27-16

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!