13.10.2023 07:30:40

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius hat mit Vorlage vorläufiger Neunmonatsergebnisse die Prognose für das Gesamtjahr 2023 gesenkt und rechnet nun mit einem Umsatzrückgang von etwa 17 Prozent. Ohne Berücksichtigung des Coronageschäfts dürfte sich der Umsatz um rund 12 Prozent verringern. Bisher rechnete Sartorius mit einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich; ohne Berücksichtigung des Coronageschäfts im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Zur Umsatzentwicklung sollen Akquisitionen unverändert mit rund 2 Prozentpunkten beitragen. Aufgrund der geringeren Volumenerwartung und der Produktmixeffekte rechnet Sartorius zudem nun mit einer operativen EBITDA-Marge von etwas über 28 Prozent, nachdem bisher rund 30 (Vorjahr: 33,8) Prozent erwartet wurden.

Sartorius meldete einen Konzernumsatz in den ersten neun Monaten von rund 2,546 Milliarden Euro, entsprechend einem wechselkursbereinigten Rückgang von rund 16 Prozent. Das vorläufige operative EBITDA verminderte sich - laut Sartorius hauptsächlich aufgrund von Volumen- und Produktmixeffekten - auf 733 (Vorjahr: 1.052) Millionen Euro. Die daraus resultierende Marge erreichte rund 29 (33,8) Prozent.

Ein Vergleich der Zahlen mit den Prognosen (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):

. VORAB

. BEKANNTGABE PROG* PROG PROG

9MON 9M23 ggVj 9M23 ggVj Zahl* 9M22

Umsatz 2.546 -18% 2.577 -17% 3 3.113

-Bioprocess Solutions 1.993 -19% 2.011 -19% 2 2.471

-Lab Products & Services 553 -14% 567 -12% 2 642

EBITDA bereinigt 733 -30% 766 -27% 3 1.052

-Bioprocess Solutions 592 -33% 608 -31% 2 882

-Lab Products & Services 141 -17% 146 -14% 2 170

EBITDA-Marge bereinigt rd. 29 -- 29,7 -- -- 33,8

-Bioprocess Solutions rd. 30 -- 30,2 -- -- 35,7

-Lab Products & Services rd. 26 -- 25,8 -- -- 26,5

Erg nach Steuern/Dritten ber. k.A. -- 330 -34% 2 501

Erg/Vorzugsaktie bereinigt k.A. -- 3,91 -47% 3 7,33

* die Werte für 9 Monate wurden durch eigene Berechnung von Dow Jones ermittelt

(Prognosen für 3Q 2023 + berichtete Zahlen für das erste Halbjahr 2023)

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen September

07:00 NL/TomTom NV, Ergebnis 3Q

11:00 DE/Volkswagen AG (VW), Auslieferungen Konzern September und 3Q

11:55 US/Unitedhealth Group Inc, Ergebnis 3Q

12:45 US/JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 3Q

12:45 US/Wells Fargo & Co, Ergebnis 3Q

14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-EU

11:00 Industrieproduktion August

Eurozone

PROGNOSE: 0,0% gg Vm/-3,6% gg Vj

zuvor: -1,1% gg Vm/-2,2% gg Vj

-US

14:30 Import- und Exportpreise September

Importpreise

PROGNOSE: +0,5% gg Vm

zuvor: +0,5% gg Vm

16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan

(1. Umfrage) Oktober

PROGNOSE: 67,4

zuvor: 68,1

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

INDEX Stand +/-

DAX-Future 15.511,00 +0,2%

E-Mini-Future S&P-500 4.384,25 +0,1%

E-Mini-Future Nsdq-100 15.325,00 +0,1%

Nikkei-225 32.312,46 -0,6%

Schanghai-Composite 3.087,97 -0,6%

Hang-Seng-Index 17.853,86 -2,1%

+/- Ticks

Bund -Future 128,93 +11

Donnerstag:

INDEX Schluss +/-

DAX 15.425,03 -0,2%

DAX-Future 15.481,00 -0,8%

XDAX 15.374,72 -0,7%

MDAX 25.290,96 -0,7%

TecDAX 3.035,17 +0,0%

EuroStoxx50 4.198,23 -0,1%

Stoxx50 3.973,10 +0,3%

Dow-Jones 33.631,14 -0,5%

S&P-500-Index 4.349,61 -0,6%

Nasdaq-Comp. 13.574,22 -0,6%

EUREX zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 128,82 -104

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Zur Eröffnung am Freitag zeichnen sich weiter fallende Kurse an den Börsen ab, wenngleich nur leicht. Belastend wirken weiter die am Vortag veröffentlichten stärker als gestiegenen US-Verbraucherpreise für September. Diese haben den jüngsten Trend fallender Renditen zum Erliegen gebracht. Die US-Zehnjahresrendite machte einen Sprung um 14 Basispunkte auf 4,71 Prozent. Am Morgen rentieren 10-jährige Treasurys bei 4,67 Prozent. In China haben die Verbraucherpreise im September derweil stagniert, was als Zeichen der Konsumschwäche im Reich der Mitte gewertet wird. Zugleich kommt die Berichtssaison zunehmend in Gang. In den USA wird diese am Mittag "offiziell" mit der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen von JP Morgan, Wells Fargo und der Citigroup eingeleitet. Der Verlauf der Berichtssaison könnte einen entscheidenden Impuls an den Märkten über die weitere Entwicklung setzen, insbesondere da die Zinserwartungen an den Märkten nach den jüngsten Inflationszahlen aus den USA wieder leicht gestiegen sind.

RÜCKBLICK: Knapp behauptet - Belastend wirkte, dass die US-Verbraucherpreise im September einen Tick stärker gestiegen waren als erwartet. "Die Verfehlung der Erwartung reicht sicherlich nicht aus, um das Thema einer weiteren Zinserhöhung wieder auf die Agenda zu bringen", hieß es beschwichtigend von QC Partners. Die Inflationsdaten unterstrichen aber noch einmal, dass die Zinsen in den USA für längere Zeit hoch bleiben dürften. Publicis Groupe gewannen 4,7 Prozent, nachdem das Unternehmen zum zweiten Mal in diesem Jahr den Ausblick erhöht hatte. Ericsson muss eine Abschreibung auf die Tochter Vonage von rund 2,8 Milliarden Euro vornehmen. Der Kurs legte aber dennoch um 1,5 Prozent zu. Zum einen hieß es, die Abschreibung sei nicht liquiditätswirksam; zum anderen hatte Ericsson mit einer Bestätigung der EBITA-Marge aufgewartet. Givaudan legten nach Zahlen um 0,6 Prozent zu. Bei dem Unternehmen hat sich laut Citi das organische Umsatzwachstum stärker beschleunigt als erwartet.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp behauptet - Stabilus machten einen Satz um 7,7 Prozent. Der Autozulieferer verstärkt sein Automatisierungsgeschäft und übernimmt für 680 Millionen Dollar das US-Unternehmen Destaco. Auch bei Kontron (+3,1%) sorgte eine Übernahme für Kursfantasie. Das IoT-Technologieunternehmen will Bsquare, einen Spezialisten für die Entwicklung und den Einsatz von Softwaretechnologien übernehmen. Südzucker hat im zweiten Geschäftsquartal auch dank höherer Preise den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Bei der Gewinnprognose für 2023/24 ist der Konzern daher etwas optimistischer, der Umsatz wird dagegen etwas unter der bisherigen Spanne gesehen. Südzucker verloren 1,5 Prozent. Rüstungsaktien setzten ihre durch den Hamas-Angriff auf Israel ausgelöste Aufwärtsbewegung fort. Rheinmetall gewannen 2,7 und Hensoldt 1,7 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Sartorius knckten um rund 6 Prozent ein. Das DAX-Unternehmen hatte zuvor am Abend vorläufige Neunmonatszahlen mitgeteilt und zugleich die Prognose für den Umsatz und die Marge im Gesamtjahr 2023 gesenkt. Mutares konnten sich leicht verbessern um knapp ein halbes Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft hat sich neue Mittelfristziele gesetzt und will den Umsatz bis 2028 nahezu verdoppeln.

USA - AKTIEN

Leichter - Zunächst hatten sich die Märkte noch widerstandsfähig gezeigt auf die einen Tick höher ausgefallenen US-Verbraucherpreise im September. Im Handelsverlauf drehte die Stimmung aber. Am Anleihemarkt fielen die Kurse, im Umkehrschluss zogen die Renditen kräftig an und am Aktienmarkt tauchten die Kurse ab. Im Handel war zwar zu hören, dass Inflationszahlen nicht dazu angetan seien, die US-Notenbank zu einer Zinserhöhung im November zu bewegen. Sie untermauerten aber die Befürchtung, dass die Zinsen für länger erhöht bleiben dürften - und das nachdem sich an den vergangenen Tagen nach taubenhaften Aussagen am Rentenmarkt Entspannung breitgemacht hatte. An anderer Stelle hieß es, der Inflationsbericht sei "leicht enttäuschend", aber "nicht traumatisch". Die Inflation könnte sich noch ein wenig verschlechtern, bevor sie sich erholen werde. Walgreens Boots Alliance schnellten um 7,0 Prozent nach oben. Die Drogeriemarktkette verfehlte zwar die Gewinnerwartungen, teilte aber auch mit, dass die relativ hohe Dividende sicher bleibe. Ford verbilligten sich um 2,0 Prozent, nachdem die Autogewerkschaft UAW hat im Tarifstreit überraschend die Mitarbeiter des größten Ford-Werks in Kentucky zur Arbeitsniederlegung aufgerufen hatte. General Motors verloren 2,1 Prozent. Für die Aktie des deutschen Schuhherstellers Birkenstock verläuft der Start an der Nyse weiter schlecht. Nach dem missglückten Börsendebüt am Vortag mit einem Abschlag von über 12 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis, ging es um weitere 6,6 Prozent abwärts auf 37,55 Dollar. Ausgegeben worden war das Papier zu 46 Dollar.

US-ANLEIHEN

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 5,08 +7,6 5,00 65,5

5 Jahre 4,70 +11,0 4,59 69,8

7 Jahre 4,73 +13,7 4,59 76,0

10 Jahre 4,71 +14,3 4,56 82,5

30 Jahre 4,87 +17,5 4,70 90,1

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

October 13, 2023 01:30 ET (05:30 GMT)

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