01.02.2024 07:34:40
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
Die US-Notenbank hat ihren Zinsausblick formell geändert und sich damit mehr Spielraum für Zinssenkungen in den kommenden Monaten verschafft. In ihrem Statement erklärte die Fed, "dass sich die Risiken für die Erreichung der Beschäftigungs- und Inflationsziele in ein besseres Gleichgewicht bewegen". Dies ist eine neutralere Beschreibung als zuvor. Wie erwartet blieb der Leitzins in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Gleichzeitig wies die Fed darauf hin, dass die Änderung ihres Ausblicks nicht bedeute, dass eine Zinssenkung unmittelbar bevorstehe. "Der Rat geht nicht davon aus, dass eine Zinssenkung angemessen ist, bis er mehr Vertrauen gewonnen hat, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt", hieß es in der Erklärung. Im Dezember gingen die meisten Notenbanker davon aus, dass sie die Zinssätze in diesem Jahr dreimal senken könnten, wenn die Inflation weiterhin allmählich zurückgeht und das Wirtschaftswachstum zwar stetig, aber unspektakulär verläuft.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Adidas hat im vergangenen Jahr entgegen seiner eigenen Prognose einen Betriebsgewinn erwirtschaftet. Auf vorläufiger Basis betrug er 268 (2022: 669) Millionen Euro. Zuletzt hatte Adidas noch einen Betriebsverlust von 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das bessere Abschneiden begründete Adidas mit einem besser als erwartet ausgefallenem Ergebnis des operativen Geschäfts im vierten Quartal sowie der Entscheidung, den Großteil des aktuellen Bestands an Yeezy-Produkten nicht abzuschreiben. In der letzten Prognose eine potenzielle Abschreibung in Höhe von rund 300 Millionen enthalten gewesen. Auch beim Umsatz schnitt Adidas besser ab als zuletzt in Aussicht gestellt. Er sank 5 Prozent auf 21,427 Milliarden Euro zurück. Die Bruttomarge verbesserte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 47,5 Prozent. Im laufenden Jahr geht Adidas von einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Basierend auf der Annahme, dass die verbleibenden Yeezy-Bestände in diesem Jahr kostendeckend verkauft werden, würde dies zu einem Umsatz von rund 250 Millionen Euro führen.
Nachfolgend Zahlen und Konsensschätzungen für 2023 (in Millionen Euro, Marge in Prozent):
BERICHTET PROG PROG PROG
GESAMTJAHR Gj23 ggVj Gj23 ggVj Zahl Gj22
Umsatz 21.427 -5% 21.563 -4% 30 22.511
Betriebsergebnis 268 -60% 221 -67% 27 669
Operative Marge 1,3 -- 1,0 -- -- 3,0
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 CH/ABB Ltd, ausführliches Jahresergebnis
07:00 CH/Roche Holding AG, Jahresergebnis (14:00 Analystenkonferenz)
07:00 DE/DWS Group GmbH & Co KGaA, vorläufiges Jahresergebnis
07:00 FR/BNP Paribas SA, Jahresergebnis
07:00 NL/ING Groep NV, Ergebnis 4Q
07:00 CH/Julius Bär Group AG, Jahresergebnis
07:00 SE/Volvo Car Corp, Ergebnis 4Q
07:30 AT/OMV AG, Jahresergebnis (10:00 BI-PK)
07:30 FR/Sanofi SA, Jahresergebnis (14:30 BI-PK)
08:00 CH/Glencore plc, Production Report
08:00 GB/Shell plc, Jahresergebnis
09:00 NL/Ferrari NV, Jahresergebnis
12:30 US/Honeywell International Inc, Ergebnis 4Q
12:30 US/Merck & Co Inc, Ergebnis 4Q
13:00 DE/ING-DiBa AG, Bilanzpressekonferenz
21:40 US/Meta Platforms Inc, Ergebnis 4Q
22:05 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 4Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- IT
09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Januar
PROGNOSE: 46,5
zuvor: 45,3
11:00 Verbraucherpreise (vorläufig) Januar
PROGNOSE: +1,0% gg Vm/+1,2% gg Vj
zuvor: +0,2% gg Vm/+0,6% gg Vj
- FR
09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe
(2. Veröffentlichung) Januar
PROGNOSE: 43,2
1. Veröff.: 43,2
zuvor: 42,1
- DE
09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe
(2. Veröffentlichung) Januar
PROGNOSE: 45,4
1. Veröff.: 45,4
zuvor: 43,3
- EU
10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone
(2. Veröffentlichung) Januar
PROGNOSE: 46,6
1. Veröff.: 46,6
zuvor: 44,4
11:00 Arbeitsmarktdaten Dezember
Eurozone Arbeitslosenquote
PROGNOSE: 6,4%
zuvor: 6,4%
11:00 Verbraucherpreise Eurozone (Vorabschätzung) Januar
Eurozone
PROGNOSE: -0,3%gg Vm/+2,7% gg Vj
zuvor: +0,2%gg Vm/+2,9% gg Vj
Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak)
PROGNOSE: -0,9%gg Vm/+3,2% gg Vj
zuvor: +0,5%gg Vm/+3,4% gg Vj
- GB
10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe
(2. Veröffentlichung) Januar
PROGNOSE: 47,3
1. Veröff.: 47,3
zuvor: 46,2
13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats
Bank Rate
PROGNOSE: 5,25%
- US
14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
PROGNOSE: 214.000
zuvor: 214.000
Produktivität ex Agrar (1. Veröffentlichung) 4Q
annualisiert
PROGNOSE: +2,5% gg Vq
3. Quartal: +5,2% gg Vq
Lohnstückkosten
PROGNOSE: +1,1% gg Vq
3. Quartal: -1,2% gg Vq
15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe
(2. Veröffentlichung) Januar
PROGNOSE: 50,1
1. Veröff.: 50,3
zuvor: 47,9
16:00 Bauausgaben Dezember
PROGNOSE: +0,5% gg Vm
zuvor: +0,4% gg Vm
ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Januar
PROGNOSE: 47,2 Punkte
zuvor: 47,4 Punkte
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
INDEX Stand +/-
DAX-Future 16.938,00 +0,2%
E-Mini-Future S&P-500 4.878,00 +0,2%
E-Mini-Future Nsdq-100 17.289,75 +0,3%
Nikkei-225 36.011,46 -0,8%
Schanghai-Composite 2.780,52 -0,3%
Hang-Seng-Index 15.592,85 +0,7%
+/- Ticks
Bund -Future 135,60 -1
Mittwoch:
INDEX Schluss +/-
DAX 16.903,76 -0,4%
DAX-Future 16.906,00 -1,0%
XDAX 16.808,30 -1,0%
MDAX 25.959,00 -0,2%
TecDAX 3.342,32 -0,3%
EuroStoxx50 4.648,40 -0,3%
Stoxx50 4.212,81 -0,1%
Dow-Jones 38.150,30 -0,8%
S&P-500-Index 4.845,65 -1,6%
Nasdaq-Comp. 15.164,01 -2,2%
EUREX zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 135,61 +72
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Händler rechnen mit einer knapp behaupteten Eröffnung. Damit würden wie bereits an einigen asiatischen Börsen die schwachen US-Vorlagen nach der Fed-Sitzung weggesteckt. Die US-Notenbank hat zwar das Tor für Zinssenkungen geöffnet, macht diese aber datanabhängig und betont das Ziel eines Inflationsrückgangs auf 2 Prozent. "Auch wenn eine Zinssenkung im März erst einmal vom Tisch ist, bleibt das Umfeld damit relativ günstig", meint ein Marktteilnehmer. Zudem seien zum Monatsanfang Zuflüsse in die Aktienmärkte möglich, ergänzt er. Zunächst könnte sich der Markt auf die Berichtssaison konzentrieren. Daneben stehen Einkaufsmanagerindizes dies- und jenseits des Atlantiks auf der Agenda sowie die Notenbanksitzungen in England und Schweden.
Rückblick: Etwas leichter - Bei Einzelwerten gab die Berichtssaison den Takt vor, ansosten hielten sich die Anleger vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank zurück. H&M brachen um 12,4 Prozent ein., der Stoxx-Subindex der Einzelhandelsaktien verlor 2,2 Prozent. Der operative Gewinn des Textileinzelhändlers verfehlte im vierten Quartal die Erwartungen deutlich. Belastend für den Sektor wirkten daneben unter Erwarten ausgefallene deutsche Einzelhandelsumsätze im Dezember. Zalando kamen um 2,7 Prozent zurück. Für Vodafone ging es um 2,1 Prozent abwärts. Vodafone hat den überarbeiteten Vorschlag von Iliad zur Zusammenlegung der italienischen Geschäfte abgelehnt. Novartis gaben nach Zahlenausweis und Ausblick um 3,4 Prozent nach. Gut kamen die Zahlen von Novo Nordisk (+3,6%) an. Nach Einschätzung der Bank of America dürften die Zahlen weiter steigende Konsenschätzungen zur Folge haben. GSK gewannen 2 Prozent, nachdem der Umsatz des britischen Pharmariesen die Erwartungen übertroffen mhatte. Im Bankensektor überraschte nach BBVA (+0,7%) am Vortag auch Santander (+2,1%) mit starken Geschäftszahlen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - Infineon verbilligten sich um 1,4 Prozent, Aixtron gaben um 1 Prozent nach. Händler verwiesen dazu auf einen eher enttäuschenden Ausblick des US-Chipherstellers AMD. Bei Atoss Software (+4,1%) lagen die Geschäftszahlen in der Breite über den Erwartungen. Bei Prosieben (+4,3%) dürften Aussagen von Großaktionär MediaForEurope (MFE) gestützt haben. Laut einem Reuters-Bericht soll der MFE-Chef, Pier Silvio Berlusconi, den Medienkonzern aufgefordert haben, auf die aktuell schwierige Situation zu reagieren und sich von Teilen des Nicht-Kerngeschäfts zu trennen. Aufwärts ging es mit Immobilienaktien angesichts sinkender Marktzinsen nach schwächeren US-Arbeitsmarktdaten und günstigen Inflationszahlen aus Europa. Vonovia rückten 2,4 Prozent vor, TAG kamen sogar auf ein Plus von 6,3 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 01, 2024 01:35 ET (06:35 GMT)

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