Dow Jones
19.01.2015 08:05:33
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
=== +++++ SPRUCH +++++
"Das, was wir das 'Böse' nennen, ist nur die andere Seite des Guten." (Johann Wolfgang von Goethe)
+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Martin-Luther-King-Jr.-Tag" geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Den Finanzmärkten steht eine ereignisreiche Woche bevor, die nicht nur an den Aktienmärkten für Turbulenzen sorgen könnte. Denn "nach der SNB, ist vor der EZB", wie der Markt die Hauptfaktoren für die Börsen zusammenfasst. Der Schock über die Auflösung der Währungsbindung des Schweizer Franken an den Euro ist noch nicht ganz verdaut, da steht am Donnerstag das Gelddruckprogramm der EZB vor der Tür - Spekulationen zufolkge im Volumen von 1 Billion Euro. Gleichzeitig nimmt auch die Gefahr neuer Chaos-Tage für Europa zu, denn in Griechenland stehen am 25. Januar Neuwahlen an. Außerdem werden wichtige globalen Konjunkturindikatoren veröffentlicht wie das BIP aus China und die Berichtssaison gewinnt an Fahrt. Genügend Faktoren also, um die Börsen noch weiter durchzuschütteln. Der Start in die Woche könnte derweil noch einigermaßen ruhig ausfallen, denn in den USA wirde wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
WINCOR NIXDORF
Nachfolgend die Konsensschätzungen zum ersten Quartal 2014/15 (Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):
Erg nSt Erg/Aktie 1. Quartal Umsatz EBITDA EBITA u. Dritten unverwäsert MITTELWERT 623 51 37 24 0,81 Vorjahr 638 56 42 27 0,90Weitere Termine:
Im Laufe des Tages
- DE/Deutsche Bahn AG, Tarifgespräche mit der GDL
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine wichtigen Termine angekündigt.
+++++ AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN +++++
11:00 SK/Auktion 4,625-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2017 Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2018 mit offenem Volumen+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++ INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.011,60 -0,06% Nasdaq-Future 4.130,00 -0,10% Nikkei-225 17.014,29 +0,89% Shanghai-Composite 3.123,46 -7,49%
DAX 10.167,77 +1,35% DAX-Future 10.289,50 +2,81% XDAX 10.284,14 +2,82% MDAX 17.675,42 +0,60% TecDAX 1.439,48 +0,20% Euro-Stoxx-50 3.202,24 +1,42% Stoxx-50 3.100,42 +1,31% Dow-Jones 17.511,57 +1,10% S&P-500-Index 2.019,42 +1,34% Nasdaq-Comp. 4.634,38 +1,39% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 157,42% -25
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die Rally an Europas Börsen dürften zumindest zur Eröffnung am Montag weitergehen. "Die Erwartung, dass die EZB am Donnerstag ein umfangreiches Wertpapierkaufprogramm bekanntgeben wird treibt weiter", sagt ein Händler. Allerdings schließt der Teilnehmer nicht aus, dass die Kurse im weiteren Handelsverlauf wieder zurückkommen könnten. Denn die Erwartungen an die EZB seien in der Zwischenzeit riesig und damit steige das Enttäuschungspotenzial. Angesichts geschlossener Börsen in den USA dürfte das Geschäft zu Wochenbeginn ruhig verlaufen.
Rückblick: Das vom Markt erwartete Quantative Easing der EZB drückte den Euro zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren, was gleichzeitig den Dax auf Rekordhoch trieb. "Das Konjunkturprogramm schwacher Euro brummt", so ein Marktteilnehmer zu der erwarteten Konjunkturentwicklung im Euroraum. Trotz einem Euro auf Zwölfjahrestief bei 1,1520 Dollar dürfte die EZB am Donnerstag ihr Anleihekaufprogramm bekanntgeben. "Die Erwartungen sind seit gestern gestiegen", so ein Händler mit Blick auf die Aufgabe der Frankenobergernze durch die SNB. Der Euro-Stoxx-50 profitierte neben der Euro-Schwemme von kräftigen Kursgewinnen im Ölsektor angesichts einer Erholung beim Ölpreis. Erneut stark unter Druck stand die Börse in Zürich. Sie litt weiter massiv unter der Aufwertung des Franken. Roche verloren 4,7 Prozent, Nestle 6,8 Prozent und Richemont 6,7 Prozent. Schwächster Wert im Stoxx-50 war die Aktie der Credit Suisse, die um 10 Prozent einbrach. Queerbeet hagelte es Abstufungen und Kurszielsenkungen für Schweizer Aktien. Alle Analysten - von Goldman Sachs bis Exane BNP - begründeten dies mit der gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit nach der Franken-Explosion. Zu den Gewinnern in Europa gehörten derweil Automobilwerte. Sie werden als einer der großen Profiteure eines schwachen Euro gesehen.
DAX/MDAX/TECDAX
Nicht nur deutsche Aktien waren gesucht, auch die sicheren Häfen Bundesanleihen und Gold waren gefragt. BMW und VW stiegen um 2,8 Prozent und Daimler um 2 Prozent. RWE schossen um 4,4 Prozent nach oben, befeuert vom endlich über die Bühne gehenden Verkauf der Tochter DEA. Zu den großen Gewinnern gehörten zudem Immobilienwerte, denn das Betongold dürfte von weiter fallenden Zinsen profitieren. Lufthansa litten unter einer Abstufung durch die Credit Suisse, die Aktie schloss 3 Prozent schwächer.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr): 10.284 (XETRA-Schluss: 10.168) Punkte
Im nachbörslichen Handel am Freitag ging es mit der positiven Entwicklung an der Wall Street weiter nach oben. Der XDAX legte in der Spitze bis auf 10.311 Punkte zu. Die Umsätze seien dabei erneut hoch gewesen, so ein Händler von Lang & Schwarz. Wichtige Unternehmensmeldungen habe es nicht gegeben.
USA / WALL STREET
Vor allem der starke Anstieg der Ölpreise trieb die Kurse an der Wall Street nach oben. Dazu kam die überraschend gute Stimmung der US-Verbrauchern, die im Januar auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen ist. Die Hoffnung, dass es Goldman Sachs im vierten Quartal besser als der Konkurrenz gegangen ist, erfüllte sich derweil nur bedingt. Der Kurs fiel um 0,7 Prozent. Die Bank konnte sich dem Abwärtssog im Geschäft mit festverzinslichen Papieren im Schlussquartal 2014 nicht entziehen. Die Markterwartungen konnten aber insgesamt leicht übertroffen werden. Zu den Gewinnern gehörten mit den kräftigen Ölpreis-Anstiegen Exxon und Chevron, die sich um jeweils 2,4 Prozent erhöhten. Ein zurückhaltender Ausblick hatte zunächst Intel eingebremst. Mit der positiven Entwicklung des Gesamtmarktes stand schließlich ein Plus von 0,7 Prozent zu Buche. Immerhin steigerte Intel Gewinn und Umsatz im Berichtsquartal deutlich und übertraf die Erwartungen. Der US-Rentenmarkt gab seine Gewinne wieder komplett ab und verzeichnete erstmals seit sechs Handelstagen ein Minus. Neben der besser als erwarteten Verbraucherstimmung und den Aufschlägen am Aktienmarkt verwiesen Marktteilnehmer auch auf Gewinnmitnahmen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.42 Uhr EUR/USD 1,1553 -0,1% 1,1564 1,1516 EUR/JPY 135,37 -0,3% 135,77 135,30 EUR/CHF 0,9983 +0,3% 0,9955 0,9847 USD/JPY 117,17 -0,2% 117,41 117,48 GBP/USD 1,5138 +0,0% 1,5132 1,5126Der Dollar neigte weiter zur Stärke, der Euro fiel zwischenzeitlich auf 1,1460, den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren. Im späten US-Handel konnte der Euro allerdings wieder etwas Boden gutmachen auf 1,1568 Dollar. Die EZB dürfte in der kommenden Woche ihr Anleihekaufprogramm bekannt geben, so die Erwartung am Markt. Dies setzt die Gemeinschaftswährung unter Druck.
+++++ Rohstoffe +++++
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 48,52 48,69 -0,35 -0,17 Brent/ICE 50,00 50,17 -0,34 -0,17 Für die US-Sorte WTI ging es zum US-Settlement um 5,3 Prozent auf 48,69 US-Dollar je Fass aufwärts. Brent legte um 4,0 Prozent auf 50,17 Dollar zu. Gestützt wurde die Stimmung vor allem von Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA), wonach eine Erholung des Ölpreises in Sicht sein soll. Eine unmittelbare Preiserholung sei zwar nicht zu erwarten, allerdings dürfte das Schlimmste überstanden sein. Die Agentur erwartet, dass nicht in der Opec organisierte Förderländer ihre Angebotsausweitung einschränken werden.METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.276,80 1.279,40 -0,2% -2,60 Silber (Spot) 17,70 17,79 -0,5% -0,08 Platin (Spot) 1.265,75 1.267,50 -0,1% -1,75 Kupfer-Future 2,62 2,64 -0,8% -0,02Gold profitierte weiter von der Suche der Investoren nach vermeintlich sicheren Anlagen. Die Sorgen bezüglich des globalen Wachstums und die jüngsten Turbulenzen an den Devisenmärkten, ausgelöst durch die Schweizer Nationalbank und ihre überraschende Aufgabe der Verteidigung des Franken-Mindestkurses, bescherten dem Gold auf Wochensicht ein Plus von 5 Prozent. Am Freitag kletterte der Preis für die Feinunze um 1 Prozent auf 1.276 Dollar, den höchsten Settlement-Preis seit Ende August 2014.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++
GRIECHENLAND
Eine Woche vor den Parlamentswahlen liegt das Linksbündnis Syriza in den Umfragen an erster Stelle. Demnach hat es den Vorsprung vor der regierenden Partei Nea Dimokratia auf 3,1 Prozentpunkte von 2,5 Prozentpunkten in der Vorwoche ausgebaut.
HEDGEFONDS
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 19, 2015 01:34 ET (06:34 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 34 AM EST 01-19-15
-2 of 2- 19 Jan 2015 06:34:00 UTC DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Ein bekannter Fonds ist offenbar dem plötzlichen Aufwertung des Schweizer Franken zum Opfer gefallen. Der für seine aggressiven Wetten auf Schwellenmärkte bekannte Hedgefonds-Manager Marko Dimitrijevic habe beschlossen, den "Global"-Fonds der Gesellschaft Everest Capital zu schließen, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.
RATING DEUTSCHLAND
Fitch hat das Top-Rating AAA für Deutschland bestätigt und den Ausblick auf "stabil" belassen. Zur Begründung wurde dabei am Freitag auf den Rückgang der öffentlichen Verschuldung, die relativ komfortable Budget-Situation und die niedrige Nominalverzinsung verwiesen.
RATING GRIECHENLAND
Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für Griechenland auf "negativ" gesetzt und dies mit der weiter andauernden Periode politischer Unsicherheit begründet.
RATING RUSSLAND
Der starke Ölpreisrückgang und der Verfall des Rubels haben erhebliche Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit Russlands. Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsbewertung des Landes nun auf Baa3 von Baa2 gesenkt.
STEUERPOLITIK EUROPA
Konzerne in Europa sollen nach den Bestrebungen der EU-Kommission künftig einheitlicher besteuert werden. Die beiden zuständigen Kommissare in Brüssel kündigten in der SZ an, eine enstprechende Initiative wiederzubeleben.
TERRORGEFAHR DEUTSCHLAND
Aus Sorge vor einem Anschlag auf die Kundgebung der islamfeindlichen Pegida-Bewegung darf es am Montag in Dresden keine Demonstrationen geben. Die Polizei untersagte am Sonntag wegen einer "konkreten Gefahr" alle öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel in der sächsischen Landeshauptstadt.
DAIMLER
verlängert einem Zeitungsbericht zufolge den Vertrag von China-Vorstand Hubertus Troska vorzeitig.
DEUTSCHE BANK
Der Primärhandel im Geschäft mit Hedgefonds bekommt einen neuen Co-Chef. Derbisherige Co-Leiter des Prime-Brokerage-Geschäfts in Amerika räumt seinen Posten. Das geht aus einem Memo hervor und wird auch von informierten Personen berichtet.
THYSSENKRUPP
hat Schadensersatz an die Deutsche Bahn für unzulässige Absprachen mit anderen Konzernen beim Verkauf von Aufzügen und Rolltreppen gezahlt. Dem Vernehmen nach geht es um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.
HEIDELBERGCEMENT
verspricht sich deutliche Vorteile durch den niedrigen Ölpreis. "Wir gehen davon aus, dass HeidelbergCement 2015 vom niedrigen Ölpreis spürbar profitieren wird, da sich die gesunkenen Treibstoffpreise positiv auf die Energiekosten auswirken", sagte ein Konzernsprecher der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.
SYMRISE
rechnet nach Abschluss der Integration des französischen Tiernahrungs-Herstellers Diana mit Einsparungen von 20 Millionen Euro.
PATRIZIA IMMOBILIEN
rechnet mit einer weiteren Erholung der Immobilienpreise in südeuropäischen Staaten und will 2015 über Neuerwerbungen deutlich wachsen. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir erst am Anfang unseres Weges stehen und gehe davon aus, dass wir das von uns verwaltete Immobilienvermögen von aktuell 14 bis zum Jahresende auf über 16 Milliarden Euro steigern werden", sagte Vorstandschef Wolfgang Egger der Welt am Sonntag
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/flf/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 19, 2015 01:34 ET (06:34 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 34 AM EST 01-19-15
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