24.10.2024 07:30:14

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

In der Breite ging es leicht nach unten, nachdem sich die Verluste an der Wall Street im Handelsverlauf ausgeweitet hatten. Die Boss-Aktie zeigte keine Auffälligkeit, nachdem am Abend der Luxusgüterhersteller Kering mit schwachen Quartalszahlen aufgewartet und den Markt auf einen Gewinneinbruch eingestimmt hatte. Ähnlich bei Continental. Auch hier zeigte der Aktienkurs keine Sonderbewegung, nachdem der französiche Konkurrent Michelin am Abend seine Jahresprognose gesenkt hatte.

USA - AKTIEN

Schwach - Während die Berichtssaison bei Einzelwerten für teils kräftige Kursbewegungen sorgte, bremste in der Breite weiter das jüngst gestiegene Zinsniveau. Keine Akzente setzte der Wirtschaftsbericht "Beige Book" der US-Notenbank. Ihm zufolge veränderte sich die wirtschaftliche Aktivität kaum. Marktteilnehmer betonten die Bedeutung sich ändernder Zinserwartungen für die Unternehmensbilanzen und -ausblicke. Für die Apple-Aktie ging es um 2,2 Prozent abwärts. In einem Blog-Beitrag hatte Analyst Ming-Chi Kuo von TF International Securities gesagt, dass Apple seine iPhone-16-Bestellungen für das vierte Quartal und die erste Hälfte des Jahres 2025 um etwa 10 Millionen Einheiten gekürzt haben soll. Schlusslicht im Dow waren McDonald's mit einem Abschlag von 5,1 Prozent. Behörden zufolge wurden nach dem Besuch der Fastfood-Kette 10 Kunden in Krankenhäuser eingewiesen und es gab einen Todesfall. Auslöser soll der Verzehr eines "Quarter Pounders" gewesen sein. Ebenfalls im Dow ging es für Coca-Cola um 2,1 Prozent nach unten. Der Getränkeriese verdiente im dritten Quartal trotz höherer Preise weniger. AT&T stiegen um 4,6 Prozent. Der Telekommunikationskonzern akquirierte zwar weniger Kunden als erhofft und der Umsatz fiel etwas schwächer aus als vom Markt prognostiziert. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bestätigte AT&T aber. Außerdem fiel der bereinigte Gewinn über dem Konsens aus. Texas Instruments verteuerten sich nach einem Geschäftsausweis oberhalb der Marktvoraussagen um 4,0 Prozent. Qualcomm gaben 3,8 Prozent ab, belastet von einem Bericht, wonach Arm eine Lizenzvereinbarung mit Qualcomm aufgekündigt hat. Arm büßten 6,7 Prozent ein.

US-ANLEIHEN

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,08 +4,6 4,03 -34,0

5 Jahre 4,05 +4,1 4,01 5,2

7 Jahre 4,14 +3,7 4,10 17,1

10 Jahre 4,24 +3,0 4,21 36,0

30 Jahre 4,51 +1,5 4,50 54,4

Auch zur Wochenmitte stiegen die Renditen am Anleihemarkt wieder, nachdem die Zinssenkungseuphorie Risse bekommen hat. Nach der zuletzt großen Zinssenkung um 50 Basispunkte dürfte die Zinssenkungsdynamik nachlassen, möglicherweise sänken die Zinssätze auch nicht so weit wie zuvor gedacht, hieß es mit Blick auf die weiter solide US-Konjunktur. Zu den steigenden Marktzinsen trugen weiter auch Spekulationen bei, dass wenn Donald Trump die in zwei Wochen anstehende US-Präsidentschaftswahl gewinnt, in der Folge das Staatsdefizit steigen könnte, sollte er seine Ausgabenpläne umsetzen.

DEVISEN

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 18:18 % YTD

EUR/USD 1,0792 +0,1% 1,0783 1,0776 -2,3%

EUR/JPY 164,33 -0,2% 164,66 164,73 +5,6%

EUR/CHF 0,9345 +0,0% 0,9344 0,9339 +0,7%

EUR/GBP 0,8348 +0,0% 0,8346 0,8330 -3,8%

USD/JPY 152,27 -0,3% 152,70 152,86 +8,1%

GBP/USD 1,2928 +0,1% 1,2919 1,2936 +1,6%

USD/CNH 7,1194 -0,2% 7,1372 7,1401 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 67.365,70 +1,5% 66.359,40 65.961,35 +54,7%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Der Dollar zog weiter an. Zum einen war er als sicherer Hafen gesucht, zum anderen profitierte er von der Spekulation auf nicht so schnell sinkende US-Zinsen. Zugleich schwächelt aber auch der Euro angesichts von Spekulationen, dass die EZB ein zu langsames Zinssenkungstempo angeschlagen haben könnte und nun stärkere Zinssenkungen bevorstehen könnten. Der Dollarindex gewann 0,3 Prozent.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,70 70,77 +1,3% +0,93 +1,4%

Brent/ICE 75,86 74,96 +1,2% +0,90 +1,2%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Die Ölpreise gaben nach den kräftigen Gewinnen der Vortage um rund 1 Prozent nach. Neben dem festen Dollar wurden sie gedrückt von stärker als erwartet gestiegenen wöchentlichen US-Ölvorräten.

METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.727,86 2.712,97 +0,5% +14,89 +32,3%

Silber (Spot) 33,97 33,70 +0,8% +0,26 +42,9%

Platin (Spot) 1.029,44 1.020,00 +0,9% +9,44 +3,8%

Kupfer-Future 4,32 4,31 +0,2% +0,01 +9,3%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Das Gold verbilligte sich um 1,2 Prozent, belastet vom erneut festeren Dollar und dem weiteren Anstieg des Zinsniveaus am Rentenmarkt. Dadurch verliert Gold als zinslose Anlage relativ an Attraktivität.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK EZB

Die EZB muss ihren Leitzins möglicherweise auf ein Niveau senken, das die Wirtschaft anregt, wie der italienische Zentralbankchef Fabio Panetta sagte. Der Leitzins sei noch "weit entfernt" vom neutralen Niveau. Die politischen Entscheidungsträger müssten möglicherweise noch weiter gehen, wenn die Inflation unter ihr 2-Prozent-Ziel zu fallen drohe. "Angesichts der schwachen Konjunktur würde ich nicht davon ausgehen, dass wir beim neutralen Zinssatz stehen bleiben müssen", so Panetta.

GELDPOLITIK JAPAN

Die Ungewissheit über ein Zinsniveau, das die Wirtschaft weder bremsen noch ankurbeln würde, macht es laut dem japanischen Notenbankchef Kazuo Ueda schwierig zu beurteilen, wie stark die Kreditkosten in Zukunft steigen werden.

BEIERSDORF

Nachfolgend die Eckdaten zu Umsatz und Wachstum in den ersten neun Monaten (in Millionen Euro, Wachstum in Prozent, nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

9MON 9M24 ggVj 9M24 ggVj 9M23

Umsatz Konzern 7.550 +4% 7.619 +5% 7.256

- Consumer 6.261 +4% 6.327 +6% 5.994

- Tesa 1.289 +2,1% 1.291 +2,3% 1.262

Organisches Wachstum Konzern 6,5 -- -- -- 11,2

- Consumer 7,3 -- -- -- 13,6

- Tesa 3,1 -- -- -- 1,3

Beiersdorf hat in den ersten neun Monaten den Umsatz organisch deutlich gesteigert, vor allem getrieben durch das Segment Consumer mit Marken wie Nivea und Eucerin. Die Luxuskosmetikmarke La Prairie bremste allerdings weiterhin das Wachstum. Der Konsumgüterkonzern sieht sich auf Kurs für die Ziele im Gesamtjahr - sowohl beim Umsatz als auch beim Margenziel.

DEUTSCHE TELEKOM

Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick auf positiv von stabil erhöht. Das Rating wurde mit "Baa1" bestätigt.

SILTRONIC

Nachfolgend die Eckdaten und Prognosen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

3. QUARTAL 3Q24 ggVj 3Q24 ggVj 3Q23

Umsatz 357 +2% 343 -2% 349

EBITDA 89 -10% 80 -19% 99

EBITDA-Marge 25,0 -- 23,4 -- 28,4

EBIT 29 -38% 8,1 -83% 46

Ergebnis nach Steuern 19 -46% -0,8 -- 35

Ergebnis je Aktie 0,60 -45% -0,06 -- 1,10

CARREFOUR

hat den Konzernumsatz im dritten Quartal gesteigert und die Prognose für das Gesamtjahr 2024 bekräftigt. Carrefour wies einen Umsatz von 23,98 nach 23,63 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres aus. Auf vergleichbarer Basis wuchs der Umsatz um 8,8 Prozent, womit der Visible-Alpha-Konsens von 6,8 Prozent übertroffen wurde. Für das Gesamtjahr 2024 rechnet Carrefour weiterhin mit einem EBITDA-Wachstum sowie des wiederkehrenden operativen Ergebnisses.

MICHELIN

hat seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt, nachdem sich die schwächere Nachfrage aufgrund hoher Zinsen in den ersten neun Monaten negativ auf den Umsatz niedergeschlagen hat. Michelin geht nun davon aus, dass das Absatzvolumen um 4 bis 6 Prozent zurückgehen wird. Im Juli hatte Michelin das Minus noch auf bis zu 2 Prozent geschätzt. Die Jahresprognose für das operative Segmentergebnis - eine wichtige Kennzahl für das Unternehmen - nahm Michelin auf rund 3,4 von bislang 3,5 Milliarden Euro zurück. In den ersten neun Monaten ging der Umsatz auf 20,17 von 21,15 Milliarden Euro zurück.

TESLA

hat im dritten Quartal einen überraschenden Anstieg des Nettogewinns verzeichnet, den ersten, seit die Gewinne des Elektroautoherstellers Anfang des Jahres zu sinken begannen. Der Nettogewinn belief sich im Zeitraum von Juli bis September auf 2,2 Milliarden Dollar, 17 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Gewinn pro Aktie übertraf mit 72 Cents die Erwartungen der Analysten von 59 Cents deutlich. Der Umsatz erreichte 25,2 Milliarden Dollar, 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die operative Marge lag bei 10,8 Prozent, gegenüber 7,6 Prozent vor Jahresfrist.

T-MOBILE US

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

October 24, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)

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