Nach Kursrücksetzer 12.09.2023 16:27:00

MTU-Aktie unter Druck: UBS und JPMorgan ändern Rating für MTU zunächst nicht

MTU-Aktie unter Druck: UBS und JPMorgan ändern Rating für MTU zunächst nicht

Die Aktien des Triebwerkbauers liegen nach gutem Jahresstart mit zwischenzeitlichem Plus von 21 Prozent 2023 inzwischen klar im Minus. In drei Handelstagen sanken sie zuletzt um 18 Prozent. Die Branche bleibt höchst verunsichert durch die Materialprobleme, die im Sommer bei Pratt & Whitney zu einem Rückruf geführt haben. Langsam kristallisieren sich die Folgen heraus.

Probleme mit Triebwerken von Pratt & Whitney und MTU werden in den nächsten Jahren hunderte Airbus-Jets am Boden halten. Wegen eines seit Juli bekannten Materialmangels müssten in der Zeit von 2024 bis 2026 voraussichtlich 600 bis 700 Triebwerke von Mittelstreckenflugzeuge der Modellfamilie A320neo zusätzlich in die Wartung, hatten die Pratt & Whitney-Mutter RTX und der Münchner Triebwerksbauer am Montag mitgeteilt. Beide Unternehmen bereiten sich auf Belastungen in Milliardenhöhe vor. MTU stellte die eigene Umsatz- und Gewinnprognose für 2023 unter Vorbehalt.

Angesichts der finanziellen Dimension und Komplexität, aber auch der unglücklichen Kommunikation des Rückrufs laste die Angelegenheit schwer auf den Aktien, erklärte Analyst Christian Cohrs von Warburg Research in einer am Dienstag vorliegenden Studie.

Die für Anleger wohl entscheidende Frage ist, an welchem Punkt die Belastungen ausreichend eingepreist sind. Laut Analyst Kseniia Maslova von der Bank UBS sind bei MTU inzwischen zwei mögliche Folgen im Kurs enthalten: Entweder keine Lieferungen von GTF-Triebwerken für Airbus-Jets ab 2026, oder aber ein langfristiges Niveau von Margen aus dem Servicegeschäft, die um die Hälfte geringer ausfallen, als bisher erwartet. Keines dieser Szenarien erscheine aktuell vernünftig, so Maslova. Mit Hochspannung wartet Maslova nun auf Neuigkeiten zu diesem Thema am Mittwochnachmittag.

UBS lässt MTU bei Neutral

Die Schweizer Großbank UBS hat MTU auf "Neutral" mit einem Kursziel von 230 Euro belassen. Die Kursreaktion der Aktie auf die Probleme mit den von MTU Aero Engines mitentwickelten GFT-Triebwerken erscheine übertrieben, schrieb Analystin Kseniia Maslova in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Mangels positiver Kurstreiber bleibt sie aber zurückhaltend und will die für Mittwochnachmittag angekündigte Konferenz zu diesem Thema abwarten.

JPMorgan belässt MTU auf "Overweight" - Ziel 265 Euro

Die US-Bank JPMorgan hat MTU auf "Overweight" mit einem Kursziel von 265 Euro belassen. Nach der Mitteilung des US-Luft- und Raumfahrtkonzerns Raytheon zu überraschend hohen Gesamtkosten für fehlerhafte GTF-Triebwerke seien die Papiere des daran ebenfalls beteiligten Triebwerksbauers MTU um zwölf Prozent gefallen, schrieb Analyst David Perry in einer am Dienstag vorliegenden Studie. An seiner Bewertung von MTU werde er vor der dazu angekündigten Konferenz am Mittwochnachmittag aber noch nichts ändern.

Zeitweise verliert die MTU-Aktie im XETRA-Geschäft 7,74 Prozent auf 168,60 Euro.

ZÜRICH (dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: MTU Aero Engines

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