Nährwert im Blick 22.03.2023 11:23:00

Nestlé will Nährwert der Produkte verbessern: Nur rund die Hälfte des Kernportfolios gilt gesund - Aktie gewinnt

Nestlé will Nährwert der Produkte verbessern: Nur rund die Hälfte des Kernportfolios gilt gesund - Aktie gewinnt

Das geht aus den Ergebnissen eines internationalen Systems zur Erstellung von Nährwertprofilen hervor, die die Nestlé SA erstmals veröffentlicht hat. Der Hersteller von Kitkat-Schokoriegeln und Nescafé hat das sogenannte Health Star Rating (HSR) im vergangenen Jahr eingeführt, um die Transparenz über den Nährwert seiner Produkte zu erhöhen.

In dem Geschäftsbericht für 2022, der am Dienstag veröffentlicht wurde, gab der Konzern an, dass 54 Prozent seines Nettoumsatzes auf Produkte entfiel, die am unteren Ende der Gesundheitsbewertungsskala eingestuft wurden. Darin nicht enthalten sind Tiernahrung oder andere Spezialprodukte wie Vitamine. Auch einige kürzlich getätigte Übernahmen seien nicht berücksichtigt, so Nestlé.

Neben Multivitaminen und abgefülltem Wasser gehören zu den Marken von Nestlé auch eine Reihe von Süßwaren und Frühstückszerealien sowie Instant-Kaffee und Milchshakes, Häagen-Dazs-Eis und Fertiggerichte. Das HSR-System bewertet das Nährwertprofil von verpackten Lebensmitteln auf einer Skala, die von einem halben Stern bis zu fünf Sternen für die gesündesten Lebensmittel reicht. Die am schlechtesten bewerteten Produkte, d. h. Produkte mit einem Wert unter 1,5, sollten nur gelegentlich verzehrt werden, während bei Produkten mit einem Wert von 1,5 bis unter 3,5 der Nährwert verbessert und entsprechende Hinweise gegeben werden sollten, so Nestlé.

Von den Nestlé-Produkten hatten 17 Prozent einen HSR-Wert von weniger als 1,5 und weitere 18 Prozent einen Wert von unter 3,5. Weitere 30 Prozent der Produkte wiesen einen HSR-Wert von über 3,5 auf, was laut Nestlé bedeutet, dass der Nährwert auf einem guten Niveau liegt. Die verbleibenden 35 Prozent umfassten Produkte, die im Allgemeinen keiner Gesundheitsbewertung unterzogen werden. Nestlé kündigte unter anderem an, den Natriumgehalt in vielen seiner Produkte wie Instantnudeln und Flaschensaucen zu reduzieren.

Einige der Süßwaren von Nestlé werden sicher niemals gesund eingestuft. Der Konzern hat sich aber auch verpflichtet, seinen Verbrauchern zu helfen, eine gesündere Wahl zu treffen, z. B. durch eine klare Nährwertkennzeichnung, eine sorgfältige Gestaltung der Portionsgrößen und das Angebot von Rezepten zur Verwendung frischer Zutaten.

Das HSR-System, das von den Regierungen in Australien und Neuseeland entwickelt wurde, wird unter anderem auch vom Nestlé-Konkurrenten Unilever, dem Hersteller von Ben & Jerry's Eiscreme und Hellmann's Mayonnaise, verwendet. Die im Oktober veröffentlichten Zahlen von Unilever zeigen, dass nur 24 Prozent des weltweiten Umsatzes im Jahr 2021 aus Produkten mit einem HSR über 3,5 stammen.

Die Nestlé-Aktie notiert an der SIX zeitweise 0,63 Prozent höher bei 108,62 Franken.

VEVEY (Dow Jones)

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