03.07.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu EU / Flughäfen / Wettbewerb
Die EU-Kommission will die staatlichen Beihilfen für Regionalflughäfen verbieten. Dieser Vorstoß trifft die meisten Airports in Deutschland in schwierigen Zeiten. Kaum einer schreibt noch schwarze Zahlen. Doch Brüssel hat recht: Der Subventionswettlauf muss gestoppt werden. Denn er hat zu enormen Wettbewerbsverzerrungen und zu einem Überangebot geführt, wodurch selbst einst kerngesunde Flughäfen wie der FMO in Schieflage geraten sind. Abschreckende Beispiele gibt es viele. Das Millionen-Grab Kassel-Calden hätte wohl vermieden werden können, wenn der EU-Plan bereits Realität wäre. Als der 271 Millionen Euro teure Airport kürzlich aufmachte, wurden die Fluggäste mit dem Bus zum Flieger gebracht, nach Paderborn, weil Kassel-Calden das Flugzeug nicht voll bekam.
Solche Schildbürgerstreiche kommen den Steuerzahler teuer zu stehen. Es ist unfassbar, dass einige Airports Billigflieger seit Jahren quasi fürs Landen bezahlen, um überhaupt Fluggäste zu gewinnen. Für Touristen, die zum Preis von wenigen Busfahrkarten nach Mailand fliegen, ist das ein Traum. Ebenso für den Chef einer bekannten Billigfluglinie, der den ruinösen Wettbewerb brutal ausnutzt. Doch das Verschleudern von Steuergeldern muss enden. Wenn ein Airport dauerhaft nicht ohne Zuschüsse überleben kann, sollten die Lichter ausgeschaltet werden.
Michael Clasen
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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