19.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu EU / Serbien / Kosovo
Krieg, Vertreibung und Unterdrückung haben das Verhältnis zwischen Serbien und dem Kosovo über Jahrzehnte geprägt. Wenn sich jetzt die Erzfeinde die Hand zum Frieden reichen, ist das ein historischer und längst überfälliger Erfolg. Damit eröffnet sich für beide Krisenländer eine Zukunft Richtung Europa. Darauf haben die Europäische Union und die NATO über Jahre mühsam hingearbeitet. Auch die Bundeswehr hat diesen Friedensprozess maßgeblich unterstützt. Das Abkommen stellt in dem blutigen Konflikt eine Zäsur hin zur Vernunft dar, auch wenn klar ist, dass der Vertrag auf den heftigen Widerstand der Nationalisten auf beiden Seiten stoßen wird.
Sowohl der kosovarische Regierungschef Hashim Thaci als auch sein serbischer Amtskollege Ivica Dacic stehen innenpolitisch unter starkem Druck. Vor allem Thaci kann auf keine Mehrheit im Parlament bauen. Viele seiner politischen Gegner dürften kaum bereit sein, der serbischen Minderheit im Kosovo weitreichende Zugeständnisse zu machen.
In Belgrad erwartet Dacic der scharfe Protest der Nationalisten, die weder das Amselfeld aufgeben noch das Kosovo als unabhängigen Staat anerkennen werden.
Hier wird die EU Schützenhilfe leisten müssen. Beide Regierungen sollten durch eine offensivere Entwicklungspolitik unterstützt werden, damit möglichst wenige Bürger auf die Hass-Parolen der Friedensgegner hereinfallen.
Michael Clasen
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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