19.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Ärzte / Krankenkassen
Das Klima ist vergiftet zwischen den Ärzten und den gesetzlichen Krankenkassen. Doch mit dem Finger aufeinander zu zeigen und sich gegenseitig zu beschuldigen - das führt nicht weiter. Es hilft am wenigsten denjenigen, um die es eigentlich gehen sollte: den Patienten. Sie könnten die Leidtragenden des Streits sein.
Kassenfunktionäre rufen dazu auf, in einem Formular Angaben zu Tatort und Tatzeit korrupter Ärzte zu machen. Damit haben sie den Berufsstand der Mediziner unnötig kriminalisiert. So eine übertriebene Wortwahl führt lediglich zu unbegründetem Generalverdacht.
Andererseits gibt es immer noch Vertreter der Ärzteschaft, die Abrechnungsbetrug, Untreue und Korruption in Millionenhöhe kleinreden und ihrerseits Verstöße und Fehlverhalten fast ausschließlich bei den Krankenkassen sehen. Das ist ebenfalls nicht zielführend.
Wenn es um Fangprämien und Luftrezepte für angebliche Leistungen geht, um fragwürdige Rabattverträge oder um Schwerkranke, die aus ihrer Kasse gemobbt werden, dann sollten nicht Kassen, Mediziner oder Versicherte zuständig sein, sondern Juristen.
Denn Richter sind von Berufs wegen unabhängig, die Akteure im Gesundheitswesen dagegen von Eigeninteressen geleitet. Wichtig ist auch, dass Rechtsklarheit herrscht - und es weder Sonderrechte für noch einen Extraverdacht gegen Ärzte gibt.
Christof Haverkamp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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