07.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Islam / Bundesregierung
Mit der letzten Auflage in dieser Legislaturperiode hat die Islamkonferenz ihren Tiefpunkt erreicht: Das Treffen zwischen Islamverbänden, Muslimen und dem Staat ist zu einer sinnlosen Pflichtveranstaltung verkommen.
Aufbruchstimmung und Zuversicht begleiteten 2006 den Start des Dialogforums. Geblieben sind Enttäuschung, Misstrauen und Streit. Viele Muslime kommen nur noch aus Höflichkeit - oder gar nicht mehr. So hat die Konferenz keine Zukunft.
Das liegt zum einen an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, der seit Jahren Sicherheitsthemen in den Mittelpunkt rückt und mit Begriffen wie Terrorismusprävention und Sicherheitspartnerschaft verschreckt. Dabei sollte es bei diesen Treffen ursprünglich um Integrationsthemen gehen: um Islamunterricht, die Rolle von Muslimen im Arbeitsleben, Geschlechtergerechtigkeit. Friedrich setzt den falschen Fokus.
Aber auch die Verbände sind für das Scheitern mitverantwortlich. Zwar wollen sie mitreden und den Islam als Religionsgemeinschaft in Deutschland anerkannt sehen. Doch sie tun viel zu wenig dafür, sich entsprechend zu organisieren und somit den rechtlichen Vorgaben zu genügen.
Gleichwohl: Die Islamkonferenz aufzugeben wäre ein Fehler. Denn es ist immer noch besser, öffentlich zu streiten, als gar nicht miteinander zu reden.
Franziska Kückmann
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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