16.01.2014 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Justiz / Konflikte / Libanon
Die Ermordung des früheren Ministerpräsidenten Rafik Hariri hat den Libanon bereits vor neun Jahren beinahe in einen Bürgerkrieg gestürzt. Während in Den Haag nun der Prozess gegen vier mutmaßliche Täter begonnen hat, steht das kleine Land im Nahen Osten immer noch am Abgrund: Politisch gelähmt und entlang konfessioneller Trennlinien gespalten, gerät es unaufhaltsam in den Sog des syrischen Bürgerkriegs.
Hariris Tod führte zu Protesten der libanesischen Bevölkerung gegen die Besatzung durch syrische Streitkräfte und schließlich zu deren Abzug - eine Selbstbefreiung des Libanon, so schien es. Doch diese Annahme ist weit gefehlt. Der lange Arm von Syriens Präsident Baschar al-Assad bestimmt noch immer das Schicksal des kleinen Staates. Die Miliz der Schiiten-Bewegung Hisbollah kämpft auf Assads Seite im Bürgerkrieg jenseits der Grenze gegen die Rebellen. Ihre Hochburgen im Libanon werden immer öfter zum Ziel von Anschlägen - möglicherweise durch sunnitische Assad-Gegner. Hinzu kommen die Flüchtlingsströme, die das Land überfordern.
Obwohl der Hariri-Prozess selbst vermutlich keine Auswirkungen auf die angespannte Lage haben wird, steht er doch für das mörderische Gegeneinander der Überzeugungen im Libanon. Und dieser Konflikt spitzt sich dramatisch zu.
Franziska Kückmann
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