18.10.2013 22:15:08
|
Neue OZ: Kommentar zu Mindestlohn
Sollte sich die SPD mit ihrer Forderung nach einem generellen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde durchsetzen, dürfte das bei vielen Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor auf Begeisterung stoßen, aber nicht bei allen. Ob im Taxigewerbe, in der Gastronomie oder im Einzelhandel: Es drohen Stellenstreichungen, mehr Mini-Jobs und Schwarzarbeit.
Denn klar ist, dass die staatlich verordnete Gehaltserhöhung in dieser Höhe Firmen zu Einsparungen zwingen wird, sofern sie die Zusatzausgaben nicht an die Kunden weitergeben können. Steigen die Preise beim Pizza-Service oder für eine Taxifahrt zu rasant, sinkt die Nachfrage. Zumal in der Debatte oft vergessen wird, dass beim Gehaltsgefüge ein Fahrstuhleffekt einsetzt: Wenn die unterste Lohngruppe ein Plus erhält, dann wollen höhere Gehaltsklassen ebenfalls einen Zuschlag.
Dabei ist das Anliegen der SPD ehrenhaft. Wer arbeitet, muss angemessen bezahlt werden. Das ist richtig. Besser wäre es jedoch, diese Aufgabe weiterhin den Tarifparteien zu überlassen. Mindestlöhne sind kein Teufelszeug. Sie müssen jedoch von Gewerkschaften und Arbeitgebern regional und branchenspezifisch festgelegt werden - nicht von Wahlkämpfern.
Michael Clasen
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58964 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!