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11.06.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu Rente

Osnabrück (ots) - Arme Rentner

Altersarmut ist, noch, ein überschaubares Problem in Deutschland. Es gibt keinen Grund zur Panik, auch wenn jede zweite gesetzliche Rente mittlerweile unter dem Niveau der Grundsicherung liegt. Schließlich haben die meisten Rentner noch weitere Einkünfte, etwa aus Lebensversicherungen oder betrieblichen Kassen. Anlass zum Gegensteuern gibt es gleichwohl.

Zu Recht warnen Rentenexperten seit Langem, dass aufgrund von gebrochenen Erwerbsbiografien, Arbeitslosigkeit und Beschäftigung zu Niedriglöhnen immer mehr Bürger auf eine Minirente zusteuern. Hinzu kommen die Sozialreformen, nach denen das Rentenniveau bis 2030 von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns sinken kann, trübe Aussichten.

Die gesetzliche Rentenversicherung als wichtigste Säule der Altersvorsorge wird sich mithin für Hunderttausende als wenig tragfähig erweisen. Spät haben das auch die Parteien erkannt, die jetzt ein Feuerwerk mehr oder weniger geeigneter Vorschläge zünden. Die Union wirbt mit einer Lebensleistungsrente, die SPD mit einer Solidar-, die Grünen mit einer Garantierente. Klingt alles gut, ist es aber nicht. Denn sämtlichen Vorschlägen gemeinsam ist, dass es bisher keine Mehrheiten dafür gibt. So kann es nicht weitergehen. Denn geschieht nichts, ist tatsächlich massenhafte Altersarmut zu erwarten. Es wäre ein Armutszeugnis für eines der reichsten Länder der Welt.

Uwe Westdörp

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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