05.06.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu Syrien/Konflikte/Libanon
Seit Wochen mehren sich die Anzeichen dafür, dass Syriens Präsident Baschar al-Assad wieder fester im Sattel sitzt und seine Armee Boden gut-macht. Nun ist auf grausige Art der Beweis dafür erbracht: Seine Truppen haben nach einer erbarmungslosen Belagerung Al-Kusair von den Rebellen zurückerobert. Schreckensnachrichten über die unmenschlichen Bedingungen, unter denen Zivilisten in der Kleinstadt eingekesselt und den Kämpfern beider Seiten ausgeliefert waren, machen die Schlacht um Al-Kusair zum Inbegriff der gnadenlosen Brutalität des Bürgerkriegs.
Die Einnahme hat für Assad sowohl strategischen als auch symbolischen Wert. Wer die Stadt an der Grenze zum Libanon kontrolliert, überwacht die Nachschubwege in den Norden Syriens. Nicht minder wichtig dürfte für den Präsidenten aber die Botschaft sein, die dieser militärische Erfolg sendet: Seine Tage scheinen keineswegs gezählt. Im Gegenteil, es ist ihm gelungen, eine Rebellenhochburg zu unterwerfen. Der Fall Al-Kusairs könnte die Waage zu Assads Gunsten kippen.
Es beunruhigt, dass daran die libanesische Hisbollah entscheidenden Anteil hatte. Bisher definierte sich die schiitische Miliz über die Ablehnung Israels. Nun metzelt sie aufseiten des syrischen Regimes Araber nieder. Spätestens jetzt droht der Libanon in den Sog des Bürgerkriegs zu geraten
Franziska Kückmann
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