17.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Bau
Man muss nicht böswillig sein, wenn einem beim Thema Großprojekte drei Stichworte einfallen: Pleiten, Pech und Pannen. Immer wieder sorgen Verzögerungen, Fehlplanungen oder steigende Kosten für Schlagzeilen. So war und ist es bei der gigantischen Elbphilharmonie in Hamburg, beim großen Flughafen Berlin Brandenburg und beim ehrgeizigen Bahnprojekt Stuttgart 21.
Angesichts dieser miesen Erfahrungen kann man nur begrüßen, dass Experten nun Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit ziehen sollen. Schließlich hat Deutschland einen Ruf als Techniknation zu verlieren.
Allein: Die Expertenkommission, die sich jetzt ans Werk macht, wird das Rad nicht neu erfinden. Das macht schon ihr Untersuchungsauftrag deutlich. Darin finden sich Stichworte wie Risikopuffer, ständige Kostenkontrolle, enge Zusammenarbeit von Planern und Ausführenden. Auch sollen die Fachleute mit Blick auf pünktliche Vertragserfüllung über Bonus- und Malus-Systeme nachdenken. Kurzum: Neues ist nicht zu erwarten. Man wundert sich vielmehr, mit welcher Penetranz altbekannte Regeln immer wieder auf verantwortungslose Weise missachtet werden.
Dafür gibt es nur eine Erklärung: Beim Umgang mit Steuermitteln
sitzt das Geld locker. Jeder versucht zu profitieren, so gut er kann
Unternehmen ebenso wie Politiker, die sich gerne mit Großprojekten
schmücken. An dieser fatalen Moral wird wohl auch die
Expertenkommission nichts ändern.
Uwe Westdörp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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