19.05.2019 23:03:42
|
Neue Westfälische (Bielefeld): Neuwahlen in Österreich wegen FPÖ-Affäre Korruption statt Freiheit Thomas Seim
Bielefeld (ots) - Österreichs Bundespräsident trifft den Nagel auf
den Kopf. Das Land brauche, sagte Alexander Van der Bellen, den
Neuaufbau des Vertrauens. Er formulierte noch genauer: Es gehe "in
diesem Sinne" um einen Neuaufbau, sagte er und meinte: Wem bei einer
Wahl das Vertrauen geschenkt wird, habe sein Amt "in Demut"
auszufüllen. Demut - das ist eine Charaktereigenschaft, die die
rechtskonservativen bis rechtsradikalen Strömungen einer Gesellschaft
nicht einbringen können in den politischen Diskurs. Ihre Strategie
ist stets eine, die auf den eigenen Vorteil zielt und das
Übervorteilen von Mitmenschen zum Programm hat. Das Video, das
Österreichs Ex-Vizekanzler Strache im Gespräch mit einer angeblichen
russischen Oligarchin zeigt, macht das auf erschütternde Weise klar.
Straches Rücktritt war zwingend. Seine Verteidigungsstrategie zielt
wie stets bei Verwicklung in Skandalen - auf die Boten. Er versucht einen Angriff auf den Journalismus und den Verrat, um das Thema der Käuflichkeit von Politikern zu verdecken. Der Vorgang zeigt die fehlende Seriosität des Personals dieser angeblich Freiheitlichen Partei Österreichs. Damit verbunden ist eine fragwürdige politische Strategie auch des österreichischen Bundeskanzlers. Sebastian Kurz hat mit einem ausgeklügelten Plan eine Koalition mit der FPÖ organisiert, weil er nur so ins Amt kommen konnte. Dass er nun erklärt, genug sei genug, ist ein untauglicher Versuch, seinen Pakt mit diesem zweifelhaften Partner zu relativieren. Er hat ihn aber geschlossen. Das ist sicher nicht das Hauptthema dieser Affäre. Aber ein Kurz-Lob, wie es der Europa-Spitzenkandidat der Union, Weber, und die CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer formulieren, ist definitiv nicht angemessen. Bislang gibt es keinen direkten Zusammenhang zur politischen Lage in Deutschland, obwohl erst kürzlich FPÖ und AfD sich im Zusammenhang mit der Europawahl Seite an Seite präsentierten. Ähnlichkeiten zur Parteispendenaffäre der deutschen Rechten sind indes unabweisbar. AfD, FPÖ - es ist erschütternd, wie verkommen die politische Rechte geworden ist! Eine Woche vor der Europawahl eröffnet die Verbreitung des Strache-Videos eine große Chance, die Debatte um Seriosität und Richtung der Politik neu zu eröffnen. In Demut! Es ist nicht das erste Mal, dass journalistische Recherche dies möglich macht. Das gab es auch in der Bundesrepublik schon. Diese Qualität des Journalismus gilt noch immer - das ist die gute Nachricht am Desaster der politischen Kultur in Österreich.
wie stets bei Verwicklung in Skandalen - auf die Boten. Er versucht einen Angriff auf den Journalismus und den Verrat, um das Thema der Käuflichkeit von Politikern zu verdecken. Der Vorgang zeigt die fehlende Seriosität des Personals dieser angeblich Freiheitlichen Partei Österreichs. Damit verbunden ist eine fragwürdige politische Strategie auch des österreichischen Bundeskanzlers. Sebastian Kurz hat mit einem ausgeklügelten Plan eine Koalition mit der FPÖ organisiert, weil er nur so ins Amt kommen konnte. Dass er nun erklärt, genug sei genug, ist ein untauglicher Versuch, seinen Pakt mit diesem zweifelhaften Partner zu relativieren. Er hat ihn aber geschlossen. Das ist sicher nicht das Hauptthema dieser Affäre. Aber ein Kurz-Lob, wie es der Europa-Spitzenkandidat der Union, Weber, und die CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer formulieren, ist definitiv nicht angemessen. Bislang gibt es keinen direkten Zusammenhang zur politischen Lage in Deutschland, obwohl erst kürzlich FPÖ und AfD sich im Zusammenhang mit der Europawahl Seite an Seite präsentierten. Ähnlichkeiten zur Parteispendenaffäre der deutschen Rechten sind indes unabweisbar. AfD, FPÖ - es ist erschütternd, wie verkommen die politische Rechte geworden ist! Eine Woche vor der Europawahl eröffnet die Verbreitung des Strache-Videos eine große Chance, die Debatte um Seriosität und Richtung der Politik neu zu eröffnen. In Demut! Es ist nicht das erste Mal, dass journalistische Recherche dies möglich macht. Das gab es auch in der Bundesrepublik schon. Diese Qualität des Journalismus gilt noch immer - das ist die gute Nachricht am Desaster der politischen Kultur in Österreich.
OTS: Neue Westfälische (Bielefeld) newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65487 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
Der finanzen.at Ratgeber für Aktien!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!