Nach 9 Rekordergebnissen 25.03.2019 12:45:00

Oberbank erwartet heuer Gewinnrückgang

Oberbank erwartet heuer Gewinnrückgang

Man könne sich nicht dem konjunkturellen Umfeld entziehen, sagte Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger am Montag bei der Bilanzpräsentation in Wien. Das Kreditwachstum und die Beteiligungserträge würden sich "voraussichtlich abschwächen".

Der Oberbank-Chef erwartet für 2019 ein "operatives Ergebnis auf höchstem Niveau". Das Kreditwachstum sei zum Jahresstart im Vergleich zum Vorjahr "etwas verhaltener" gewesen, habe jetzt aber wieder angezogen. "Aus heutiger Sicht kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass die Oberbank das Ergebnis des Vorjahres noch mal übertrifft", so Gasselsberger.

Das Zinsergebnis der Oberbank stieg im Jahr 2018 im Vergleich zum Jahr davor um 9,5 Prozent auf 345,2 Mio. Euro, das Provisionsergebnis legte um 13,2 Prozent auf 159,2 Mio. Euro zu. Der Überschuss nach Steuern erhöhte sich um 12,5 Prozent auf 225,6 Mio. Euro. Der Anteil der notleidenden Kredite (Non performing loans) sank um rund 0,2 Prozentpunkte auf 2,43 Prozent, die Kernkapitalquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 17,8 Prozent. Die Erträge aus at Equity bewerteten Beteiligungen stiegen um 15,1 Prozent auf 83,1 Mio. Euro. Die Oberbank hält 13,2 Prozent an der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, 18,5 Prozent an der BKS Bank und 8,1 Prozent an dem Stahlkonzern voestalpine.

Zwei wichtige Treiber für das Rekordergebnis 2018 seien "das überdurchschnittliche starke Kreditwachstum" von knapp acht Prozent und der Anstieg der Kundeneinlagen um sechs Prozent gewesen, kommentierte Gasselsberger die aktuellen Zahlen. Bei Privatkrediten gebe es einen "sehr erbitterten Kampf" um die Kunden, vor allem bei der Wohnbaufinanzierung. Bei der Wohnraumfinanzierung müssten junge Leute auf die Verwandtschaft zurückgreifen, um die notwendigen Eigenmittel aufbringen. Durch den starken Anstieg der Immobilienpreise würde auch kleinere Einheiten gekauft.

Die Oberbank feiert heuer ihr 150-jähriges Jubiläum. Mit der Bank für Tirol und Vorarlberg, der Kärntner BKS Bank bildet die Oberbank seit 1997 die 3-Banken-Gruppe. Die Oberbank notiert seit 1986 an der Wiener Börse. Der Kurs der Stammaktie stieg in den vergangenen zehn Jahren von 42 Euro auf zuletzt 94 Euro, die Vorzugsaktie legte von 38 Euro auf 90,5 Euro zu. Aktionäre der Oberbank sollen für 2018 eine höhere Gewinnausschüttung erhalten. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, die Dividende um 20 Cent auf 1,10 Euro pro Aktie zu erhöhen.

Die Oberbank expandiert derzeit in Deutschland und hat im vergangenen Jahr jeweils drei neue Filialen in Sachsen und Baden-Württemberg sowie einen Standort in Hessen eröffnet. Damit verfügt die Oberbank über 34 Filialen in Deutschland. Heuer sollen noch einmal neun Filialen dazukommen. Man sehe Expansionschancen in Deutschland, weil die Sparkasse "sich aus der Fläche zurückzieht", die Südwest-Bank Mitarbeiter abgebaut habe und die mögliche Fusion der Deutschen Bank und Commerzbank die Kunden beschäftige, so der Oberbank-Chef.

Per Ende 2018 verfügte die Oberbank über 170 Filialen mit 2.101 Mitarbeitern: Neben den Filialen in Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich, Burgenland und Wien sowie Deutschland hatte die Bank 22 Standorte in Tschechien und 13 in Ungarn. "Wir sind sicher nicht überfilialisiert", betonte der Bankchef. Man investiere "auch sehr viel" in das Online-Geschäft. Für Wohnbau-Kredite und Vorsorgemöglichkeiten würden Kunden weiterhin "das persönliche Gespräch" in Filialen suchen.

(Schluss) cri/itz

ISIN AT0000625108 WEB http://www.oberbank.at

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Bildquelle: Hannelore Hamberger,Alex Hubenov / Shutterstock.com

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