12.01.2016 13:08:00
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Oberbank nach 2 Kapitalerhöhungen nun unter 20 schwersten Börsefirmen
Die Bank rangierte mit gestrigem Tag bei der Marktkapitalisierung genau auf Platz 20 der insgesamt 72 im WBI (Wiener Börse Index) gelisteten Unternehmen. Ob man jetzt einen Aufstieg in die obere Börsenliga anstrebe, also einen Wechsel vom Segment Standard Auction in den Prime Market? Bisher habe man dem Ganzen keine besondere Priorität eingeräumt, sagte Gasselsberger am Dienstag. Man schaue sich einen möglichen Segmentwechsel aber an. 2016 sind es 30 Jahre, dass die Regionalbank mit Hauptsitz in Linz an der Wiener Börse notiert.
Jedenfalls hat die Oberbank 2015 und damit gerade in einem Jahr, in dem mit Traditionsfirmen wie Bene, Miba, Head oder ATB wieder einige Titel vom Kurszettel verschwanden, 3.000 neue Aktionäre dazubekommen. Die UniCredit/Bank Austria als größter Oberbank-Einzelaktionär hat 2015 bei den Aktienemissionen erstmals nicht mitgezogen, somit ist der Streubesitz am Gesamtkapital von 26,77 auf 32,27 Prozent gestiegen.
Für Gasselsberger zählt, wie er sagt, dass seine Bank mit dem dickeren Kapitalpolster weiter uneingeschränkt Kredite vergeben und den Ausbau der Filialen aus eigener Kraft fortsetzen könne. Auch für die immer schärferen Kapitalvorgaben - die Oberbanker sprechen von einem "Belastungs-Tsunami" - sehe man sich entsprechend gerüstet. Frisches Kapital und einbehaltene Gewinne hätten 2015 das Eigenkapital in Summe um 380 Mio. Euro erhöht.
Die Bank hat heute ihre vorläufigen Zahlen für 2015 genannt. Nach den bisher vorliegenden Daten stieg bei einer Bilanzsumme von 18,3 Mrd. Euro (plus 2,9 Prozent) der Vorsteuergewinn um 15 Prozent auf 182 Mio. Euro, der Überschuss nach Steuern um 17 Prozent auf 160 Mio. Euro. Deutlich reduziert, nämlich um 40 Prozent auf 47 Mio. Euro, wurden die Vorsorgen für faule Kredite. Die Kredite selbst stiegen 2015 um mehr als 5 Prozent, auch heuer ist ein deutliches Kreditwachstum eingeplant.
Es sollen wieder weitere Filialen dazukommen, Ende des Jahres will man bei 165 halten, um acht mehr als Ende 2015. In Wien sollen es dann 26 Niederlassungen sein. Auch in Ungarn und Deutschland kommen zwei bzw. drei Standorte dazu. In der Mehrzahl werden die Standorte angemietet. Filialschließungspläne bei der Konkurrenz werden knapp kommentiert: Man könne Banken nicht nur durch Filial- und Mitarbeiterabbau sanieren.
Von Umstrukturierungen und Strukturanpassungen bei anderen Banken am Finanzplatz gedenkt die Oberbank zu profitieren. Man starte "unbelastet ins neue Jahr". In Wien profitiere man vom Wohnbauboom und dass man zwischen Kreditantrag und Vergabe nur wenige Tage Zeit verstreichen lasse. Insgesamt ist Gasselsberger für das Umfeld 2016 verhalten optimistisch. Was das Oberbank-Ergebnis anlangt, wäre man zufrieden, wenn man annähernd an das von 2015 anschließen könne.
(Schluss) rf/ger
ISIN AT0000625108 WEB http://www.oberbank.at
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