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28.08.2018 15:32:00

Oberbank profitierte im Halbjahr von anhaltend guter Konjunktur

Die Oberbank hat im ersten Halbjahr 2018 von der anhaltend guten Konjunktur profitiert. Bereits zum neunten Mal hintereinander gab es das beste Halbjahr in der Geschichte des Geldinstitutes. Das berichtete Generaldirektor Franz Gasselsberger in Pressekonferenzen am Dienstag in Wien und Linz.

"Die Stimmung bei Unternehmen und Privaten ist ungebrochen gut", schilderte der Generaldirektor. Das merke man bei der Nachfrage nach Krediten: Fast 2,5 Mrd. Euro wurden an neuen Krediten vergeben. Das gesamte Volumen wuchs um 8,7 Prozent auf 15,6 Mrd. Euro. Die Kommerzkredite sind um 9,3 Prozent auf 12,4 Mrd. Euro gestiegen. Dabei machte die Bank auch wieder gute Geschäfte in ihrem Kernland Oberösterreich/Salzburg. Lange Zeit waren Wien, Deutschland, Tschechien und Ungarn die Wachstumstreiber gewesen. Die Zunahme ging weiters in die Breite: 50 Prozent der Kreditvergabe entfielen auf Finanzierungen bis zu 3 Mio. Euro.

Bei den Privatkrediten verzeichnete die Oberbank mit plus 6,6 Prozent auf 3,15 Mrd. Euro ebenfalls eine starke Steigerung. Der Trend geht dabei weiterhin zum Eigenheim. Zwei Drittel dieser Kredite sind zu einem Fixzins vereinbart worden. Zum guten Ergebnis beigetragen haben auch das Private Banking und das Wertpapiergeschäft und die damit verbundenen Provisionen. Gefragt sind vor allem Investmentfonds, um eine breite Streuung der Anlage zu erreichen. Gasselsberger verwies bei diesem Trend zum Geldmarkt auf die Einschätzung, dass die Österreicher sehr konservativ seien: "Sie sparen sich arm." Seit Ende 2009 summiere sich die Differenz aus Geldmarktzinsen und Inflation auf 15 Prozent, die Österreicher würden dadurch jährlich Milliardenbeträge und damit Kaufkraft verlieren.

Die guten Geschäfte wirkten sich auf die wirtschaftlichen Kennzahlen der Oberbank aus: Die Bilanzsumme stieg um 2,9 Prozent auf 21,44 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis wuchs vor Steuern um 15,1 Prozent auf 139,4 Mio. Euro. Der Überschuss vor Steuern hat um 9 Prozent auf 134,1 Mio., nach Steuern um 12,1 Prozent auf 114 Mio. Euro zugenommen. Das Zinsergebnis legte um 5,5 Prozent auf 165,3 Mio. Euro zu, das Provisionsergebnis um 14,7 Prozent auf 79,2 Mio. Euro. Gleichzeitig sind die Risikovorsorgen niedrig geblieben: Sie belaufen sich auf rund 390 Mio. Euro, das sind etwa 2,5 Prozent des gesamten Kreditvolumens. Im ersten Halbjahr wurden 5,3 Mio. Euro Risikovorsorgen gebildet, im Vergleichszeitraum des Ausnahmejahres waren 2 Mio. Euro aufgelöst worden.

Die Cost-Income-Ratio reduzierte sich in den ersten sechs Monaten von 51,2 Prozent auf 50,9 Prozent. Das konnte trotz eines um 13,7 Prozent gestiegen Verwaltungsaufwandes erzielt werden. Gasselsberger nannte umgehend den Grund für den Zuwachs: Die Dotierung einer Rückstellung für die Mitarbeiterbeteiligung mit 10 Mio. Euro. Die Bank will sie im zweiten Halbjahr zusätzlich zu ihrem klassischen Aktienbeteiligungsprogramm gründen. Alles zusammen soll die Mitarbeiter letztlich mit etwa 4,7 Prozent am Unternehmen beteiligen und sie zu einem wichtigen Kernaktionär machen. Ohne diese Dotierung würde die Cost-Income-Ratio bei 47,4 Prozent liegen.

Das Eigenkapital lag zum Halbjahr mit 2,4 Mrd. Euro um 298 Mio. Euro oder um 12,4 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Kernkapitalquote betrug 16,26 Prozent, die Gesamtkapitalquote 18,73 Prozent.

Bis Ende des Jahres ist die Aufstockung der Zahl der Filialen von zuletzt 161 auf 170 geplant. Nur ein schwaches Drittel befinde sich in Oberösterreich. Die Neugründungen sind für Baden-Württemberg, Sachsen, Hessen, in Tschechien und Budapest sowie in Wien vorgesehen. Bis 2020 sollen es 185 Geschäftsstellen werden. Die Zahl der Mitarbeiter ist zuletzt um 38 auf 2.088 gewachsen. Bis Ende 2018 sind 2.100 vorgesehen. Sie seien vor allem für die Beratung notwendig, diese könne nicht durch die ebenfalls stark betriebene Digitalisierung ersetzt werden.

Trotz eines Rahmenkreditabkommens mit dem Iran sind aufgrund der aktuellen politischen Entwicklung sämtliche Transaktionen vorerst obsolet. "Aber wir haben als Bank den Fuß massiv in der Tür", stellte Gasselsberger fest. Aussagen über die Zukunft seien aber "reine Spekulation".

Die Zuwächse des ersten Halbjahres könnten keinesfalls auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden, warnte Gasselberger. Er sieht Bedrohungspotenziale durch zunehmenden Protektionismus und Einschränkungen im Freihandel, die notleidenden Kredite der Banken in Südeuropa und die extrem hohe Staatsverschuldung. Das könnte zu einem Stimmungsrückgang und zu einer Einschränkung der Investitionstätigkeit führen. "Unter diesen Voraussetzungen wäre es ein enormer Erfolg, das herausragende Ergebnis des Vorjahres erneut zu erreichen", hielt der Generaldirektor fest.

(Schluss) zie/fob/kan

ISIN AT0000625108 WEB http://www.oberbank.at

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